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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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einen furchtbaren Unfall gegeben haben
im … Da, wo der Steinmetz arbeitet. Ich wollte gerade dorthin, als ich von einem der Brüder erfuhr, Bruder Benevolentia hätte dich hierhergebracht.«
»Das ist richtig. Eine Statue ist herabgestürzt, und ein Marmorbrocken hat mich erwischt, das ist alles.« Er hatte den
Satz kaum beendet, da tauchte ein anderer Mönch aus der
Bruderschaft auf, der offensichtlich Bruder Chilperic suchte. »Der Steinmetz ist tot«, platzte er heraus. »Du musst sofort
kommen.«
Bruder Chilperic murmelte etwas Unverständliches und
hastete davon.
»Hast du das gehört?« Überrascht blickte Eadulf zu Fidelma. »Der Steinmetz soll tot sein.«
»Ich könnte mir vorstellen, sie haben den Leichnam des
jungen Mönchs gefunden, der vor wenigen Minuten versucht
hat, mich umzubringen«, erwiderte Fidelma ungerührt. »Der
fromme Bruder hatte mitbekommen, dass ich Verdacht geschöpft hatte und im Begriff war, mir die Stelle anzusehen,
von der die Skulptur herabgestürzt war. Er versuchte, mich
von dort hinabzustoßen. Statt meiner fiel er hinunter und
brach sich das Genick.«
»Was?«, entfuhr es Eadulf laut.
Bruder Gebicca kam mit dem Salbentopf, nach dem er gegangen war, zurück und fragte besorgt: »War das eben ein
Schmerzensschrei?«
Eadulf nickte. »Ich hab mich zu rasch bewegt«, log er.
»Reine Unachtsamkeit.«
Der Arzt wiegte bedenklich den Kopf. »Ich hab dich gewarnt, Bruder.« Dann wies er auf den Salbentopf. »Von morgen an schmierst du das hier auf deine Abschürfungen, es fördert die Heilung.«
Er reichte Eadulf den Topf, als es an der Tür klopfte und Abt Ségdae mit bangem Gesichtsausdruck eintrat. »Man erzählt sich, eine Statue sei umgestürzt und ein Bruder sei tot. Zudem hörte ich, man hätte Bruder Eadulf hierhergeschafft. Seid ihr beide unversehrt?«
»Du siehst uns wohlauf, Abt Ségdae«, beruhigte ihn Fidelma. »Um ein Haar wäre die Statue Eadulf auf den Kopf gefallen, aber zum Glück hat ihn nur ein umherfliegender Steinbrocken getroffen und leicht verletzt.«
»Dabei hat mir einer der Mönche eben gesagt, er hätte einen Leichnam gesehen …«
Wie zur Bestätigung kam Bruder Chilperic atemlos hereingestürmt. Dem Arzt riss der Geduldsfaden.
»Vergessen denn alle, wo sie sich hier befinden? Meine Apotheke ist schließlich kein Versammlungsraum!«
Bruder Chilperic schnappte nach Luft. »Ich wollte dich holen, Bruder Gebicca«, stieß er hervor. »Bruder Andica ist tot. Bitte, komm sofort.«
»Bruder Andica – der Steinmetz? Wie konnte das passieren?«, fragte er und griff nach seiner Arzttasche. »Es sieht so aus, als wäre er von der gleichen Stelle der Galerie herabgefallen, von der auch die Skulptur gestürzt ist«, lautete die Auskunft. Chilperic schaute Fidelma und Eadulf argwöhnisch an. »Habt ihr einen unserer Brüder dort gesehen, ehe ihr gingt?«
Fidelma entschied, dass es in diesem Falle gescheiter war, zu lügen. »Außer Bruder Benevolentia, der Eadulf geholfen hat hierherzugehen, war da niemand. Vielleicht hat dieser Bruder … ?« »Bruder Andica. Er war einer unserer Steinmetze«, half ihr der Verwalter. »Bruder Eadulf hatte sich gestern erst nach ihm
erkundigt.«
»Das stimmt«, bestätigte Eadulf. »Ich war ihm begegnet, als
er gerade aus dem Frauenhaus kam, und fragte mich, wer er
wohl sein könnte.«
»Vielleicht ist er nach oben auf die Galerie gegangen, um
nachzuschauen, wie die Skulptur hatte umkippen können, hat
dann selbst das Gleichgewicht verloren und ist zu Tode gestürzt«, gab Fidelma zu erwägen.
»Ein tragischer Unfall.« Bruder Chilperic war aufrichtig betroffen.
»Mehrere Brüder hörten einen Aufschrei, und als sie hinzueilten, lag er mit gebrochenem Genick in dem Schutt.« Bruder Gebicca verfiel in eine seiner schlechten Angewohnheiten und schniefte vernehmlich durch die Nase. »Festzustellen, was gebrochen ist und was nicht, ist meine Aufgabe.
Schließlich bin ich der Arzt, und bisher hat mich niemand gefragt. Mit der Behandlung des angelsächsischen Bruders hier
bin ich fertig, also kann ich jetzt sehen, was mit Bruder Andica ist. Denk dran, Bruder Eadulf, Ruhe ist angesagt. Und
du, Schwester Fidelma, solltest dein Bein auch mehr schonen.
Komm, Bruder Chilperic.«
»Ich hätte gedacht, Bruder Andica hatte genügend Erfahrung und würde achtsamer sein«, meinte Bruder Chilperic
noch im Gehen. »Er arbeitet schon einige Jahre auf den Dä
chern und Türmen der Abtei.«
»Es ist ein Jammer, wenn ein junger Mann in den Tod stürzt,
ehe er

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