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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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tatsächlich
fand sie dort Bruder Budnouen, der gerade das Geschirr an
seinen Mauleseln festzurrte. Wie immer lächelte er ihr freundlich entgegen.
»Siehst aus, als hättest du es eilig, Schwester Fidelma.« Ein wenig außer Atem, blieb sie stehen. »Bist du schon bei
Gaugraf Guntram auf der Burg gewesen? Du sagtest neulich,
du müsstest dorthin, hättest ein paar Geschäfte abzuwickeln.« »Um Graf Guntram geht es? Ich dachte eher, ich sollte euch
beide nach Nebirnum mit zurücknehmen. Verdenken könnte
ich es euch nicht bei all dem, was an diesem gespenstischen Ort
hier passiert.«
»Sag schon, bist du bereits dort gewesen?«, wiederholte sie
ungeduldig.
Er schüttelte den Kopf. »Morgen fahre ich zu ihm, gleich
nach Tagesanbruch. Wieso?«
»Ist das weit von hier?«
»Keineswegs. Vielleicht sechs oder sieben Meilen in südwestlicher Richtung.«
»Könntest du uns mitnehmen? Könntest du Eadulf und
mich dorthinschaffen und wieder hierher zurückbringen?« Es war ihm anzusehen, dass er sie für verrückt hielt. »Ich habe nie etwas dagegen, wenn mich jemand begleitet.
Unmittelbar nach Sonnenaufgang geht’s los, und lange aufhalten will ich mich dort auch nicht. Ich will nur meine Waren abliefern und mein Geld bekommen. Ich möchte noch
vor Einbruch der Dunkelheit wieder hier sein.«
»Das passt uns gut. Wo sollen wir morgen früh sein?« »Einfach hier auf dem Platz.«
»Dann also bis morgen bei Sonnenaufgang.« Fidelma war
jetzt entschieden wohler zumute. Sie wollte unbedingt wissen, ob sich Graf Guntram an irgendwelche Geschehnisse der
Mordnacht erinnerte. Zudem war er Gräfin Beretrudes Sohn.

K APITEL 17
    Nach den Ereignissen der vorangegangenen Tage war es eine angenehme Abwechslung, mit Bruder Budnouen in seinem Gefährt zu sitzen, seinem harmlosen Gerede zuzuhören und Autun hinter sich zu lassen. Sie hatten schönes Wetter, am blauen Himmel standen fast unbeweglich ein paar aufgeplusterte weiße Wölkchen, ein Zeichen dafür, dass es völlig windstill war. Bruder Budnouen lenkte sein Maultiergespann durch die Landschaft, vorbei an grünen Wiesen, auf denen Kühe und Schafe weideten. Ein dunkler Waldessaum vor ihnen zog sich wie in einem Bogen nach Ost und West.
    Weit waren sie von den Stadtmauern noch nicht entfernt, als sie vor sich am Wegesrand eine Steinhütte und eine Schmiede entdeckten. Aus dem Schornstein stieg Rauch, und sie hörten den hallenden Schlag von Eisen auf Eisen. Dann sahen sie einen Mann, der auf seinem Amboss eine glühende Stange bearbeitete, während sich ein kleiner Junge am Feuer mit dem Blasebalg plagte. Als sie auf gleicher Höhe waren, hob Bruder Budnouen die Hand zum Gruß.
    »Einen wunderschönen guten Tag, Clodomar«, rief er.
    Der Schmied legte das glühende Stück Eisen im Feuer ab und ließ den Hammer ruhen.
»Du bist lange nicht hier gewesen, Bruder Budnouen, es ist Monate her. Wie wär’s mit einer kleinen Pause? Wir könnten bei einem Becher Wein austauschen, was es Neues gibt.«
»Ich bin unterwegs zu Graf Guntram. Nachher auf dem Rückweg schau ich vielleicht vorbei.«
Der Schmied war es zufrieden und nickte ihm zu.
»Das war Clodomar. Alle in seiner Familie sind Schmiede. Sein Bruder hat eine Schmiede in der Stadt.« Er wies mit dem Daumen nach hinten, wo Autun lag. »Clodomar hat gut daran getan, sich mit seiner Werkstatt hier niederzulassen. Viele Bauern meiden den von Mauern umgebenen Ort und lassen nur ungern ihre Arbeiten dort erledigen.«
Sie näherten sich dem Wald. Schon bald schlossen sich die Baumwipfel über ihnen zu einem Dach. Der Wechsel vom hellen Tageslicht in das feuchtkühle Dunkel war beklemmend.
»Klein scheint der Wald nicht gerade zu sein. Wie weit zieht er sich hin?«, fragte Eadulf, der immer ein waches Auge für seine Umgebung hatte.
»Von hier aus kannst du viele Tage reiten, egal ob nach Süden, Osten oder Westen. Natürlich gibt es auch etliche große Lichtungen. Graf Guntram zum Beispiel hat seine Burg an einem Taleinschnitt. Auf den Hügeln dort hat man alle Bäume gefällt, weil man sie zum Bau der Anlage brauchte.«
»Wie weit ist es noch bis dorthin?«, erkundigte sich Fidelma.
»An die drei Meilen, eine schnurgerade Strecke. Ich bin sie oft abgefahren.«
»Demnach kennst du Graf Guntram gut?«
Bruder Budnouen lachte. »›Gut‹ würde ich nicht gerade sagen. Ein Mann wie ich, der niedere Arbeiten verrichtet und nur Handelsware ausfährt, kommt wohl kaum in die Verlegenheit, einen so mächtigen Herrn wie Guntram aus dem Geschlecht

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