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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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es?«
»Werde ich hier noch gebraucht?«, fragte der. »Ich habe etliches für Bischof Ordgar zu erledigen.«
Statt des Arztes antwortete Eadulf und entließ ihn, denn er
kam nun ohne seine Hilfe zurecht. Bruder Gebicca wusch ihm
das Blut vom verletzten Bein und untersuchte die Wunde eingehender.
»Eine kleinere Schnittwunde und mehrere Abschürfungen«,
stellte er fest. »Das müsste rasch abheilen, aber ohne blaue Flecken geht das nicht ab. Wie ist es denn passiert?« »Ich war in dem alten Durchgang mit den Statuen, und eine
von den Dingern ist umgekippt.«
»Du warst in der verbotenen Galerie?«, fragte Bruder Gebicca überrascht.
»Ja, ich glaube, wir meinen dasselbe.«
»Bischof Leodegar hat den Brüdern untersagt, sich dorthin
zu begeben. Was hast du da gewollt?« Er merkte, dass Eadulf
mit einer Antwort zögerte, und fuhr fort: »Ist schon gut, du brauchst es mir nicht zu sagen. Halt lieber still, damit ich die Wunde reinigen und verbinden kann.«
    Das Herz schlug Fidelma bis zum Hals. Sie kroch auf allen vieren zum Rand der Galerie und lugte zu dem Mosaikfußboden nach unten. Allein von der Position des Kopfes des Hinuntergestürzten her war es müßig, sich die Frage zu stellen, ob der junge Mann tot war oder nicht. Stimmen drangen zu ihr nach oben, und zwei Mönche, von denen sie den einen zu ihrer Verwunderung als Bruder Benevolentia erkannte, beugten sich über den Toten. Fidelma zog sich rasch zurück, damit man sie nicht sah, und atmete nach dem Schock des soeben Erlebten erst einmal tief durch.
    Gleich darauf war sie wieder auf den Beinen und eilte die Galerie entlang. Den Gedanken an den jungen Mann war sie bemüht zu verdrängen. Ihr Verdacht hatte sich bestätigt: Zumindest einer der Mönche war an dem Versuch, sie und Eadulf zu töten, beteiligt. Gleichzeitig wurde ihr klar, dass es Mittäter geben musste, und die Vorstellung ließ sie kurz stehen bleiben, als sie oben am Treppenabsatz angelangt war. Stiege sie jetzt hinunter, würde man sie sofort entdecken. Möglicherweise war dort unten noch jemand, der es auf sie abgesehen hatte. Auch ging ihr durch den Kopf, dass außer ihrer Aussage keinerlei Beweise existierten, dass der junge Mönch versucht hatte, sie in den Tod zu stürzen.
    Sie schaute sich um. Gab es einen Weg, die Gruppe erregter Brüder da unten zu meiden, zu denen sich inzwischen noch weitere gesellt hatten? Der mit Dielen ausgelegte Gang führte jenseits des Treppenabsatzes weiter. Sie folgte ihm und gelangte kurz darauf an ein zweites Treppenhaus. Wenn sie hier hinunterginge, müsste sie außer Sichtweite der Mönche im alten Gang sein. Vorsichtig nahm sie die Stufen und stieß, unten angelangt, auf Räumlichkeiten der Klosterküchen. Rasch strebte sie einer gegenüberliegenden Tür zu, befand sich im Haupthof vor der Abtei und eilte schnurstracks zum Haus des Apothekers.
    Eadulf wurde gerade der Verband angelegt, als sie den Behandlungsraum betrat. Er war erleichtert, sie zu sehen. Sie mied seinen fragenden Blick und erkundigte sich beim Arzt: »Sieht es böse aus?«
    »Um Haaresbreite wäre der Muskel durchtrennt gewesen, einen Fingerbreit weiter, und Bruder Eadulf hätte keinen Mucks mehr gesagt«, erwiderte er fröhlich und legte einen Wickel aus Moosen an, der die Blutgerinnung unterstützen sollte. Darüber folgte ein Verband aus weißen Leinenstreifen. Nach vollbrachtem Werk richtete er sich auf und meinte zu Eadulf: »Ruhe würde der Heilung dienlich sein. Aber ich kann es wohl auch lassen, dir das zu sagen.«
    »Wenn ich unbedingt laufen muss, nehme ich eben einen
    Stock«, erklärte Eadulf.
»Ich rate dir dringend davon ab«, bekam er zur Antwort.
»Du willst dir gewiss nicht zusätzliche Beschwerden einhandeln oder die Wunde wieder zum Bluten bringen wollen. Gönn
dir ein paar Tage Ruhe, dann heilt sie besser. Und was dich betrifft« – mit diesen Worten wandte er sich an Fidelma –, »so
hättest du auch länger liegen sollen.«
Dann entschuldigte er sich für einen Augenblick, er wolle
eine Salbe für Eadulf holen.
Eadulf sah Fidelmas Gesicht an, dass sie etwas wusste, worüber sie aber erst sprechen wollte, wenn ihnen wirklich niemand zuhören konnte. Er hätte gern ein paar Worte mit ihr
unter vier Augen gewechselt, doch das war ihm nicht vergönnt, denn Bruder Chilperic kam hereingestürzt. Sein besorgter Blick galt Eadulf.
»Ich habe gehört, eine herabstürzende Statue hätte dich ver
letzt.«
»Es ist nichts weiter, nur ein paar Kratzer.«
»Außerdem soll es

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