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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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sie schließlich sagte: »Ohne den Staub von unseren Sandalen geschüttelt zu haben, können sich Eadulf und ich zu keiner Entscheidung durchringen. Wir haben eine lange Reise hinter uns und brauchen ein Plätzchen zum Ausruhen und eine Möglichkeit, ein Bad zu nehmen, falls es so etwas überhaupt in der Stadt gibt. Das bringt uns wieder zu der Frage, wo wir eine Bleibe finden können. Kennst du vielleicht eine Herberge hier in der Nähe?«
»Verzeih«, sagte Abt Ségdae schuldbewusst. »In meiner Zerstreutheit habe ich völlig vergessen, was meine langen Gespräche mit Leodegar bewirkt haben. Ich habe ihm erzählt, wer du bist, wer ihre beide seid. Ich habe von dem Ruf gesprochen, den ihr euch in den fünf Königreichen erworben habt, dass man euch selbst in Rom kennt, weil ihr dort das Rätsel um den Tod des vorangegangen Erzbischofs von Canterbury gelöst habt. Leodegar war höchst beeindruckt und wünscht euren Rat. Im Gegenzug hat er sich einverstanden erklärt, dass du mit Eadulf ein Gemach in der hospitia , dem Gästehaus der Abtei, zugewiesen bekommst. Er hat weiterhin sein Einverständnis gegeben, dass du dich frei in der Abtei bewegen kannst. Er braucht dein Wissen und Können … und ich auch.«
Sie schwiegen lange, während Fidelma sich Ségdaes Worte durch den Kopf gehen ließ.
»Wo ist dieses domus feminarum , dieses Haus der Frauen?«, fragte sie schließlich unvermittelt.
Abt Ségdae wies auf das Fenster hinter sich. »Gleich dort nebenan. Es gehört zu dem Gebäudekomplex, aber die Türen und Durchgänge hat man zugesperrt, und es hat einen gesonderten Eingang. Die Äbtissin heißt Audofleda und steht der Schwesternschaft vor.«
»Jegliche Verbindung mit der Abtei ist untersagt?«
»Die Morgen- und Abendandacht wird für Nonnen und Mönche gemeinsam gehalten. Dann kommen die Schwestern hier zur Kapelle herüber, sitzen aber getrennt hinter Holzwänden. So können nicht einmal Blicke zwischen Männern und Frauen gewechselt werden.«
»Haben sich alle Brüder und Schwestern für die Trennung von Männern und Frauen ausgesprochen? Von einer derart strengen Haltung höre ich zum ersten Mal.«
»Soviel ich weiß, hat Bischof Leodegar die Regelung eingeführt. Er ist einer von denen, die Rom drängen festzulegen, dass jeder, der sich zum Leben im Kloster bekennt, dem Ehestand zu entsagen hat; seiner Meinung nach halten weltliche Vergnügungen davon ab, dem Werk Gottes zu dienen.«
»Und dabei suchen sie anderen ihre Ansichten aufzuzwingen«, empörte sich Fidelma. »Es ist das reinste Wunder, dass Bischof Leodegar Eadulf und mir den Zutritt zu diesem Ort gestattet hat.«
»In Machtfragen ist Bischof Leodegar ein kluger Fuchs«, meinte Abt Ségdae verlegen. »Er erkannte sofort den Vorteil, den er mit euch beiden haben würde: eine anerkannte Anwältin, die aus dem gleichen Land wie Abt Dabhóc kommt, betreibt die Klärung des Falls und wird von jemandem begleitet, der aus dem gleichen Land wie Bischof Ordgar stammt.«
Aufhorchend gab Eadulf einen leisen Pfeifton von sich.
»Der glaubt, mit uns auf ein unparteiisches Urteil verweisen zu können, wie? Da kann man nur hoffen, der gute Bischof hat nicht schon selbst ein Urteil gefällt und erwartet von uns nur eine Bestätigung.«
»Wir sollten erst das Ergebnis der Nachforschungen abwarten, ehe wir Bischof Leodegar unlautere Absichten unterstellen«, erwiderte Abt Ségdae mit einem tadelnden Unterton.
»Trotzdem sind wir dankbar für den Hinweis«, beteuerte Fidelma. »Wir werden Bischof Leodegar und seine Verhaltensweise sorgfältig im Auge behalten.«
Dem darauffolgenden Schweigen setzte Abt Ségdae mit der bangen Frage ein Ende: »Wirst du dich der Aufgabe annehmen? Der Mord lastet schwer auf mir, Fidelma. Dabhóc war einer der Unsrigen.«
»Fidelma hat bereits gesagt, wir müssen uns erst frisch machen und brauchen etwas Ruhe«, antwortete Eadulf für sie. »Danach werden wir die Sache mit dir und auch mit Bischof Leodegar besprechen und dann eine Entscheidung treffen. Einstweilen nehmen wir die Gastfreundschaft der Abtei an.«
Abt Ségdae sah wieder zuversichtlicher aus. Sie hatten sich in der ihnen gemeinsam geläufigen Sprache der fünf Königreiche unterhalten, jetzt aber rief er auf Latein, dass es quer durch das anticum hallte. Sein Ruf galt einem Mönch, der den mit Steinplatten ausgelegten Raum durchschritt. »Bruder Chilperic!«
Der Mann kam zu ihnen herüber. Als er Fidelma sah, machte sich auf seinem hübschen Gesicht Erstaunen breit. Er war

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