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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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sie den Abt auf und lehnte sich entspannt zurück. Das Bad hatte ihr gutgetan.
    »Wie schon berichtet, fand man vor einer Woche Dabhóc in Bischof Ordgars Zimmer mit zerschmettertem Schädel auf der Erde liegen. Neben ihm lag Abt Cadfan aus dem Königreich Gwynedd; man hatte ihm einen Schlag auf den Kopf versetzt, und er war bewusstlos. Außerdem war Ordgar in dem Zimmer, der sich in einem halb bewusstlosen Zustand befand.«
    »In einem halb bewusstlosen Zustand?«, unterbrach ihn
    Eadulf. »Wie ist das zu verstehen?«
»Er behauptete, vorsätzlich betäubt worden zu sein.« »Und wie haben Cadfan und Ordgar die Sachlage erklärt?«,
    fragte Fidelma.
»Ordgar behauptete, von dem ganzen Geschehen keine
Ahnung gehabt zu haben. Er erklärte, er hätte wie immer als
letztes an dem Abend Wein getrunken und wäre dann in einen traumlosen Schlaf gesunken. Er lässt sich nicht von seiner Meinung abbringen, dass man seinem Getränk ein Betäubungsmittel hinzugesetzt hätte. Der Arzt hat seinen Zustand
bestätigt. Insofern stimmen seine Aussage und der Tatbestand überein.«
»Und Cadfan?«
»Cadfan will eine Notiz erhalten haben – leider hat er sie
nicht mehr –, die ihn aufforderte, wegen einer dringenden Angelegenheit in das Zimmer von Bischof Ordgar zu kommen.« »Und wann hat man das Ganze entdeckt – dass Dabhóc tot
war?«
»Weit nach Mitternacht, in jedem Fall aber vor der Morgen
dämmerung.«
»Wann hat Cadfan die Notiz erhalten?«
»Seiner Aussage nach lag er in seinem Zimmer und schlief,
als er durch ein Pochen geweckt und ein Zettel unter die Tür
geschoben wurde. Er sei dann zu Ordgars Zimmer gegangen,
hätte angeklopft, und eine Stimme hätte ihn aufgefordert einzutreten. Er hätte dem Folge geleistet, und sofort hätte man
ihm einen Schlag auf den Kopf versetzt. Weiter habe er dann
nichts mehr wahrgenommen, bis er wieder zu sich kam. Während seiner Ohnmacht habe man ihn zurück in sein Zimmer
getragen. Er schwört, weder Dabhócs Leichnam noch Ordgar gesehen zu haben. Im Zimmer wäre es dunkel gewesen, als
er es betreten habe.«
»Eine merkwürdige Geschichte«, stellte Fidelma fest. Abt Ségdae nickte niedergeschlagen. »Und wenn sie nicht
aufgeklärt wird, können wir das Konzil vergessen. Es gibt ohnehin schon genug Reibereien hier. Bei der Eröffnung des
Konzils vergangene Woche wurden Ordgar und Cadfan miteinander handgreiflich.«
»Tatsächlich?« Fidelma machte große Augen.
»Das passierte am Abend vor dem Mord«, bestätigte er. »War Dabhóc in den Streit mit verwickelt?«
»Er hatte sich bei dem Wortwechsel als Friedensstifter eingemischt, das war aber auch alles. Andere haben das ebenfalls
getan.«
»Glaubt man, Dabhóc wurde deshalb umgebracht?«, fragte
Eadulf.
»Eigentlich weiß niemand, was von dem Vorfall zu halten
ist. Ordgar und Cadfan sind auf ihre Zimmer verbannt, und
Bischof Leodegar sinnt darüber danach, wie er sich verhalten
soll. In wenigen Tagen erwartet man Chlothar, den Herrscher des Königreiches, der die Beschlüsse des Konzils absegnen will, dabei hat das Konzil im eigentlichen Sinne noch gar nicht getagt, so dass die Vorschläge aus Rom bislang nicht zur Diskussion gestanden haben. Im Gegenteil, eher sprechen die Gäste, wie ich schon sagte, von einer Abreise und Rückkehr
in ihre Länder.«
»Leodegar wird sich zu einer Entscheidung durchringen
müssen«, meinte Fidelma.
»Er muss entweder einen von beiden für schuldig oder beide
für unschuldig erklären«, pflichtete der Abt ihr bei. »Beide weisen jede Schuld von sich, aber zum anderen haben beide deutlich gemacht, dass sie sich buchstäblich hassen. Die gegenseitigen Vorhaltungen nehmen sich nichts in ihrer Gehässigkeit.« »Und wie stehst du selbst dazu? Du bist schließlich der
ranghöchste Vertreter von Éireann.«
Mit einer vielsagenden Bewegung der Schultern brachte er
seine Hilflosigkeit zum Ausdruck.
»Genau das ist mein Dilemma, Fidelma. Du weißt um die
Rivalität meiner Abtei von Imleach und der von Ard Macha.
In den vergangenen Jahren hat die Abtei Ard Macha darauf
bestanden, dass ihr die führende Rolle über die fünf Königreiche zukommt, und sie will sich jetzt sogar über Imleach
stellen – dabei existierte Imleach schon, ehe Ard Macha begründet wurde.«
»Was hat das mit deiner Haltung zu dem vorliegenden Fall
zu tun?«, fragte Fidelma etwas ungeduldig.
»Wie du selbst richtig sagst, bin ich jetzt der ranghöchste
Vertreter Éireanns hier. Verlange ich nicht, dass ein Schuldspruch und eine

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