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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Frauen oder weibliche Ratgeber mitgebracht hätten. Und die mussten sich Unterkunft in der Nähe der Abtei suchen.«
Einen Augenblick schwieg Fidelma, offenbarte ihm aber dann: »Nein, Eadulf und ich wohnen zusammen in der Abtei.«
Das höchst erstaunte Gesicht des Galliers zu sehen bereitete ihr ungemeines Vergnügen.

K APITEL 10
    An der Abtei verabschiedeten sie sich von Bruder Budnouen, der seinen weiteren Geschäften nachging. Sie schritten über den Innenhof und wollten ins Gästequartier zu ihrem Zimmer. Doch kaum hatten sie den Gang erreicht, da öffnete sich weiter hinten eine Tür und Abt Ségdae trat heraus. In seinem Gesicht standen Verbitterung und Gram.
    »Habt ihr schon gehört?«, fragte er ohne jede Vorrede. »Von Bruder Gillucán, Abt Dabhócs Kämmerer?«, gab Fidelma zurück, die gleich erriet, was ihn so besorgt machte. »Bruder Chilperic hat es uns heute früh gesagt. Weiß man schon Genaueres?«
Abt Ségdae wies auf seine Kammer. Sie folgten seinem Wink und gingen vor ihm hinein. Eadulf schloss die Tür, und der Abt sank mit einem Seufzer in einen Armsessel.
»Abt Dabhóc ist ermordet, und nun auch sein Kämmerer. Es fehlt nicht mehr viel, und ich bin wie manch andere Gäste des Konzils der Ansicht, ein Fluch liegt auf der Abtei.«
Fidelma ließ sich auf der Bettstatt nieder, und Eadulf goss sich Wasser aus einem Krug ein. Nach dem Ausflug in die Stadt war ihm der Mund wie ausgedörrt.
»Nicht die Abtei ist verflucht, Ségdae, es sind die Menschen, die den Fluch heraufbeschwören«, entgegnete ihm Fidelma ernst.
»Noch gestern Abend hat Bruder Gillucán bedrückt an unserem Tisch gesessen«, sagte der Abt heiser, »nun ist er tot, von Räubern erschlagen, heute in aller Frühe beim Verlassen der Stadt. Ausgezogen haben sie ihn, ihm die Kehle durchgeschnitten und ihn in den Fluss geworfen. Wie können Menschen nur so etwas tun?«
»Ich habe Bruder Chilperic fragen wollen, woran man erkannt hat, dass Gillucán zur Abtei gehörte, wenn man lediglich seinen nackten Leichnam im Fluss entdeckt hat?«, bemerkte Eadulf und trank von seinem Wasser.
»Offenbar an seiner Tonsur. Ruderknechte brachten den Toten in die Abtei, fragten, ob man ihn kenne.« Der Abt war immer noch fassungslos. »Als Ältester unserer Delegation bat ich Bruder Gebicca, den Leichnam zu untersuchen, damit ich dem Abt von Ard Macha einen wahrheitsgemäßen Bericht vorlegen kann.« Wieder rang er nach Worten. »Er hat es gemacht und stellte etwas Merkwürdiges fest.«
Fidelma hob den Kopf und drängte ihn: »Sprich weiter!«
»Sie hatten Bruder Gillucán die Kehle durchschnitten und ihn in den Fluss geworfen … Aber es klebte Kot an seinem Körper, war unter seinen Fingernägeln, auch sein Leib war damit beschmiert. Ich habe angeordnet, seinen Leichnam gründlich zu waschen und zu säubern, wie es sich vor einer Beerdigung gehört. Man könnte meinen, der arme Junge sei vor seinem Tod durch eine Kloake gekrochen. Höchst widerwärtig das Ganze.«
Fidelma überlegte: »Man fand ihn im Fluss … Fließen die Abwässer der Stadt da hinein?«
»So wird es wohl sein«, mutmaßte Abt Ségdae.
»Gelangt der Unrat dort in den Fluss, wo man ihn fand?«
»Eigentlich nicht. Aber selbst wenn um ihn der ganze Dreck im Wasser schwamm … Das erklärt nicht, warum Arme und Beine derart kotbeschmiert waren. Die Strömung ist an der Stadtmauer sehr stark, und die einfließende Jauche wird rasch fortgeschwemmt. Hätte man den Leichnam einfach ins Wasser geworfen und der Strömung überlassen, dann hätte sich nicht derartiger Schmutz an ihm festsetzen können. Mir kommt es so vor, als sei er durch den Unflat gekrochen oder da hineingestoßen worden.«
Der Abt war sichtlich erschüttert darüber, dass man den jungen Geistlichen derart misshandelt hatte.
»Das ist wirklich sehr sonderbar«, pflichtete ihm Fidelma bei. »Und es haben sich keine Zeugen gefunden? Ich meine, hat keiner gesehen, dass Bruder Gillucán die Abtei verließ oder durch ein Stadttor ging? Hat niemand bemerkt, dass ihm jemand folgte? Da sind doch ständig Wächter an den Stadttoren.«
»Bruder Chilperic hat mir bestätigt, keiner der Wächter habe Gillucán gesehen, auch sonst niemanden, die ganze Nacht nicht. Was glaubst du, Fidelma, besteht ein Zusammenhang zwischen den Morden an Dabhóc und Gillucán?«
»Ich wünschte, ich könnte dir die Frage beantworten, Ségdae. Oberflächlich betrachtet, sieht es nicht so aus, doch dass solche Vorfälle sich rein zufällig am selben Ort

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