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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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geändert haben oder daß ich unfreundlich gewesen bin - irgendwas in der Art. Sollen wir?«
    »Na gut!« seufzte Selima. »Aber nur, wenn Sie als erster aus der Tür gehen. Ich trau mich nicht allein in den Flur.«
    »Einverstanden!«  Ein kurzer Blick durch den Spion zeigte Lennet, daß im Flur die Luft rein war. Das Treppenhaus war hell erleuchtet, wie immer. Er entsicherte das Schloß und ging hinaus. Selima folgte ihm und zog die Tür hinter sich zu. Bis zur Treppe ging Lennet  vor dem Mädchen her, dann drehte er sich um und machte ihr ein Zeichen, daß sie nun vorgehen sollte. Als sie an ihm vorbeikam, blieb sie eine Sekunde stehen und legte ihre Hand auf seinen Arm. Ihre Lippen zitterten, als wolle sie noch etwas sagen. Aber sie blieb stumm. Leichenblaß stieg sie mit unsicheren Schritten die Treppe hinauf. Ihre Hand krampfte sich um das Treppengeländer. Vorsichtig ging sie durch den Flur auf die Tür mit der Nummer 804 zu.
    Lennet folgte ihr mit einigem Abstand. Von irgendwoher hörte man Musik. Aus einer der Wohnungen klang Gelächter.
    Aber sonst war der Flur des modernen Wohnhauses, das  sorgfältig gegen Schall gedämpft worden war, totenstill.
    Mittlerweile war es elf Uhr geworden - und die meisten der braven Bürger schliefen schon den Schlaf der Gerechten.
    Auf der letzten Treppenstufe blieb Lennet stehen. Er duckte sich. So konnte er den Flur überschauen, ohne durch den Spion der Falsopes gesehen zu werden.
    Außerdem hatte er von hier aus eine gute Startposition.

Eine hübsche kleine Kugel
    Selima war an der Tür angekommen. Beinahe hätte sie sich umgedreht, um zu sehen, ob Lennet noch immer hinter ihr war.
    Aber sie hielt sich zurück. Lange ließ sie den Daumen auf dem Klingelknopf. In der Wohnung mußte nun jemand durch die Garderobe gehen, die direkt hinter der Eingangstür lag, durch den Spion schauen, Selima sehen und feststellen, daß der Flur ansonsten leer war... Lennet hatte ein feines Gehör.
    Aus der Wohnung drang eine barsche Frauenstimme: »Was  willst du?«
    »Ich möchte rein«, antwortete Selima mit kläglichem  Stimmchen.
    »Wozu?«
    »Es tut mir leid, daß ich weggelaufen bin. Ich will es auch nicht noch einmal tun!«
    »Hat der Typ aus dem siebten Stock dich weggelassen?«
    »Der Typ aus dem siebten Stock wollte Geld für seine Hilfe.
    Ich hatte keins. Ich möchte zu Ihnen zurück.«
    »Ich warne dich, du wirst für dein Verhalten nicht  ungeschoren davonkommen!«
    »Immer noch besser, als auf der Straße zu liegen.«
    »Wenigstens bin ich froh, daß du zur Vernunft gekommen bist.« Lennet hörte, wie die Sicherheitskette abgenommen wurde. Die Frau öffnete die Tür. Selima trat einen Schritt vor, ging aber nicht in die Wohnung.
    »Bitte, bringen Sie mich nicht um... so wie die anderen«, stammelte sie. Sie spielte ihre Rolle gut.
    So leise wie möglich hatte Lennet mittlerweile die fünfzehn Meter zurückgelegt, die ihn von der Wohnung 804 noch  getrennt hatten. Er stellte sich dicht hinter das junge Mädchen.
    Über Selimas Schulter hinweg sah er die Frau. Selten war ihm eine solche alte Hexe begegnet. Ihre Gesichtshaut war aschfahl, sie hatte eine Hakennase, und ihr schmutziggraues Haar war auf Lockenwickler gedreht, die ihr kreuz und quer um den Kopf baumelten.
    Sie hatte einen alten, schwarzen Bademantel an, auf dem riesige violette Blumen prangten. Ihr stechender Blick war böse.
    Lennet wunderte sich nicht mehr, daß Selima Angst vor ihr hatte.
    »Was wollen Sie denn hier«, keifte sie, als sie Lennet entdeckte. »Mischen Sie sich doch nicht in fremder Leute Angelegenheiten. Verschwinden Sie, und zwar ein bißchen plötzlich!«
    »Guten Abend, gnädige Frau«, grüßte Lennet höflich und unbesorgt. »lm Augenblick wünsche ich nur, daß mein lieber Freund Robert aus seinem hübschen kleinen Versteck kommt und seine hübschen kleinen Händchen über seinen hübschen kleinen Kopf hält. Wenn nicht, sähe ich mich gezwungen, Ihre Tür zu demolieren, und Sie geben doch zu, daß das sehr schade wäre, nicht wahr?« Dabei klopfte er mit dem Lauf der Pistole an das Holz der Wohnungstür.
    »Sehr witzig«, sagte Frau Falsope herablassend. »Ich sehe zwar, daß Sie eine Pistole haben, aber Sie werden es kaum fertigbringen, hier im Hausflur herumzuballern.«
    »Wenn ich es täte, gnädige Frau, erginge es Ihnen dabei schlechter als mir!«
    »Sie können doch nicht einfach Leute umbringen, die Ihnen nichts getan haben!«  Lennet lächelte zufrieden und legte Selima, die

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