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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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irgendwas Übles anzubahnen scheint; daß Sie hier in dem Haus wohnen und gesehen haben, daß jemand den 2 CV an der Ecke aufgebrochen hat und ein anderer Mann sich in einem Eingang versteckt hat.«  Selima starrte Lennet entgeistert an.
    »Ich soll die Polizei rufen...?«
    »Ja, sicher.«
    »Aber die fragen mich doch, wie ich heiße und wo ich  wohne...«
    »Na, hören Sie mal, haben Sie denn gar keine Phantasie? Sie wohnen eben hier in dem Haus und heißen Kunigunde von  Zitzewitz oder Lieschen Müller oder sonst irgendwie.«
    »Lennet, bitte gehen Sie!«
    »Nein, eine weibliche Stimme wirkt viel besser bei so einem Hilferuf. Kommen Sie, tun Sie, was man Ihnen sagt. Sonst gehen wir gleich alle beide fürchterlich baden!«  Selima war alles andere als begeistert, aber sie tat, was Lennet von ihr verlangt hatte.
    Der junge Geheimagent beglückwünschte sich innerlich. Die  Vorschrift des FND besagt, daß man ruhig Vermittler benutzen kann, wenn die Qualität des Resultats nicht darunter leidet. Ich habe jetzt sogar zwei Vermittler eingeschaltet, nämlich Selima und die Polizei! Selima schlug die Scheibe an der Notrufsäule ein.
    »Bereitschaftspolizei!« meldete sich eine volle  Baritonstimme.
    »Ich rufe Sie von der Kreuzung Rue du Point du Jour und Boulevard de la Republique an. Ich wohne hier am Eck. Ich habe eben gesehen, wie ein Mann in einen 2 CV eingedrungen ist, der hier an der Ecke parkt.«
    »Was soll das heißen? Ist er in seinen Wagen eingestiegen?«
    »Er hat das Auto aufgebrochen und sich auf dem Rücksitz versteckt. Und in der Rue du Point du Jour steht noch ein Mann.
    Er hat sich in einem Eingang versteckt.
    Sieht aus, als wollten sie jemanden entführen.«
    »Wir sind schon unterwegs, Fräulein. Darf ich Ihren Namen und Ihre Adresse wissen?«
    »Ja. Germaine Durand. Ich wohne in der Rue du Point du Jour Nr. 96.«  Als Selima zu Lennet zurückkam, fragte sie ihn leise: »Na, wie war ich?«
    »Super! Wie eine Schauspielerin. So, jetzt müssen wir beide uns auch verstecken, aber ein bißchen weiter weg.«  Es nieselte noch immer. Die beiden jungen Leute stellten sich unter das Vordach eines Geschäfts.
    Die Polizei ließ nicht lange auf sich warten. Sie kam mit eingeschalteter Sirene und machte genug Lärm, um das ganze Viertel aufzuwecken.
    Beim ersten vernehmbaren Heulton der Sirene verwandelte sich die Schuhspitze im Hauseingang in einen vollständigen Schuh, in dem ein hochgewachsener Mann steckte, der einen  Hut mit breiter, heruntergedrückter Krempe trug und völlig durchnäßt war. Er sprang auf die Ente zu.
    Der Polizeiwagen kam näher. Im Innern des Wagens regte sich etwas, und kurze Zeit später stieg ein Mann aus, der mindestens genauso groß war wie sein Freund.
    Sie wechselten einige Worte und verschwanden dann im  gestreckten Galopp um die nächste Ecke. Kaum waren sie außer Sichtweite, da bremste auch schon das Polizeiauto mitten auf der Kreuzung. Zwei Polizisten stiegen aus, die Waffe im Anschlag. Sie überprüften die angegebene Hausnummer und rannten dann zu der geparkten Ente. Sie untersuchten die Schlösser und schauten in den Türeingang, den einer der Männer vor wenigen Minuten noch als Versteck benutzt hatte.
    »Wieder mal falscher Alarm, wie immer!« sagte einer von ihnen.
    »Na ja, jetzt sind wir wenigstens wieder etwas wacher«, gab der andere, offenbar ein Philosoph, zurück.
    Sie stiegen wieder in ihre grüne Minna ein und fuhren die Rue du Point du Jour entlang. Plötzlich trat der Fahrer auf die Bremse.
    »Guck mal, da drüben. Da verstecken sich doch welche unter dem Vordach, oder? Vielleicht sind das die, die wir suchen!«  Der Beifahrer drückte sich die Nase an der  Windschutzscheibe platt. Der ständige leichte Sprühregen und die Dunkelheit erleichterten die Sicht nicht gerade.
    »Du spinnst«, sagte er dann. »Guck doch mal genau hin. Ein Liebespärchen ist das!«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, gab der Fahrer zu.
    »Nur Verliebte können so verrückt sein, bei so einem  Sauwetter auf der Straße rumzuknutschen!« Und er gab Gas.
    Lennet und Selima, die sich unter dem Vordach eng  umschlungen gehalten hatten, trennten sich sofort wieder.
    »Die Luft ist rein!« sagte Lennet, und sie huschten über die nasse Straße.
    Das Türschloß des Wagens war nicht aufgebrochen worden, wie Germaine Durand den Polizisten erzählt hatte, sondern von einem professionellen Autoknacker mit viel Feingefühl und einem Dietrich sanft geöffnet worden. Flüchtig

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