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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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den völlig ahnungslosen Albert beim Arm und schob ihn durch die Eingangstür.
    Dann ging alles blitzschnell. Zwei wahre Kolosse, die sich links und recht der Tür im Flur versteckt hatten, fielen über Albert her. In dem schwachen Licht, das aus dem Treppenhaus hereindrang, konnte man sehen, wie sie immer wieder mit ihren Gummiknüppeln zuschlugen.
    Albert hatte sich zur Seite gerollt und trat nach den Männern.
    Aber bevor sie ihn noch erkannt hatten, war er schon bewußtlos.
    In dem Getümmel hatte Lennet es geschafft, unbemerkt in seine Wohnung zu schleichen. Die Tür hatte er hinter sich zugezogen. Er kannte sich auch in völliger Dunkelheit in seinem Apartment aus. Die Eindringlinge würden es da schwerer haben.
    »Norbert«, flüsterte einer von ihnen ganz außer Atem, »das ist nicht der richtige. Der hier ist viel zu groß!«  In diesem Augenblick knallte ein Stuhlbein von hinten auf seinen Schädel. Ohne ein Geräusch sank er in sich zusammen.
    »Herbert, was ist denn mit dir...«, fing der andere an und drehte sich um.
    Das Stuhlbein verfehlte ihn. Er schlug aufs Geratewohl mit seinem Knüppel um sich, traf das Bücherregal und heulte auf vor Schmerz. Er hatte einen Fußtritt in den Bauch bekommen.
    Doch das konnte einen Riesen wie ihn noch nicht umwerfen. Er warf sich nach vorne. Er blieb an einem Sessel hängen, wäre beinahe hingefallen, fing sich wieder, lief auf das Fenster zu, stolperte über Albert, der gerade wieder zu sich kam, trat nach  ihm und fiel dann auf den Teppich, nachdem er mit dem Knie gegen eine Kommode gestoßen war. Der Rest war ein  Kinderspiel für Lennet. Er sprang dem Eindringling auf den Rücken und machte ihn mit einem gekonnten Handkantenschlag auf die Nackenwirbel für mehrere Stunden kampfunfähig. Dann stand er auf und schaltete die Deckenbeleuchtung ein.
    »Sie können reinkommen!« rief er.
    Selima öffnete die nur angelehnte Tür und blieb wie  angewurzelt stehen. Die drei Riesen, die bewußtlos auf dem Fußboden herumlagen, gaben aber auch einen zu merkwürdigen Anblick ab! »Warum haben Sie mir nichts von Norbert und Herbert erzählt?« fragte Lennet sie sanft.
    »Ich verstehe das nicht«, antwortete sie. »Man hat mir gesagt, sie seien tot. Sie sollten ein Flugzeug in die Luft sprengen. Frau Falsope hat mir nur gesagt, daß die beiden Brüder von Robert und Albert selbst ein Opfer ihres Anschlags geworden sind. Ich habe sie seitdem auch nie wiedergesehen. Warum mag sie mich getäuscht haben...?«
    »Na, sie wird wohl ihre Gründe gehabt haben!« sagte Lennet.
    »Aber da ist noch was, was ich nicht verstehe«, fing Selima wieder an. »Wie konnten die beiden hier reinkommen? Sie haben doch so viele komplizierte Schlösser an der Tür. Ob sie einen Schlüssel hatten?«
    »Wir werden gleich mal nachsehen. Es sei denn, daß sie den Schlüssel, sowie sie hier drin waren, aus dem Fenster geworfen haben.«
    »Das könnte natürlich sein, aber warum sollten sie das tun?«  Sie durchsuchten Norbert und Herbert. Auch bei den beiden Brüdern fanden sie nichts Besonderes. Sie waren nicht  bewaffnet, hatten ordentliche Papiere bei sich und die gleichen noblen Visitenkarten wie Robert und Albert. Sie hatten auch jeder einen Schlüsselbund in der Tasche, aber keiner der Schlüssel paßte zu Lennets Wohnungstür.
    »Seltsam, seltsam«, murmelte Lennet. »So, Selima, ich muß Sie jetzt leider bitten, für einen Augenblick ins Bad zu gehen und die Tür fest zuzumachen. Ich möchte telefonieren. Sie haben sicher schon erraten, daß ich einen Beruf habe, bei dein kleine Geheimnisse manchmal sehr wichtig sind.«  Alle Geheimagenten des FND hatten eine direkte  Telefonverbindung mit ihrer Zentrale. Sie brauchten nur den Hörer abzuheben. »Hier spricht 222«, sagte Lennet, nachdem er sich vergewissert hatte, daß die Tür zum Bad auch wirklich zu war.
    »16 am Apparat«, antwortete eine Stimme.
    16 war die Codenummer des Bereitschaftsdienstes.
    »Heutiger Code: 36«, sagte nun Lennet.
    »Mein heutiger Code: 42«, war die Antwort.
    Beim FND wurden jeden Tag die Codenummern gewechselt,  damit sich kein feindlicher Agent unbemerkt in die Organisation einschleichen konnte. Nichts ist für einen Geheimdienst gefährlicher als das, was in der Fachsprache »lnfiltration« heißt.
    Der Bereitschaftsoffizier, der noch bis Mitternacht im Dienst war, hatte die Codenummer 42 nur für diesen einen Tag.
    Mittlerweile war es zwanzig vor zwölf.
    Lennet machte seinen Rapport, der am anderen Ende

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