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170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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züngelnde Feuer bedeckte den Boden. Die Gefahr ging jedoch nicht allein vom Feuer auß, sondern mehr noch von dem, was darunter war: Flugsand an vielen Stellen, nicht erkennbar.
    Wer da hineingeriet, war verloren. Kulls Ziel war ein Ort jenseits der Feuerwüste, die er auch hätte umgehen können, aber das hätte zuviel Zeit in Anspruch genommen.
    Es machte ihm nichts aus, hier Kopf und Kragen zu riskieren. Auch das gehörte bereits dazu, zu beweisen, daß er besser war als sein derzeitiger Ruf.
    Er hätte es nicht ertragen, als Feigling zu gelten. Wer die Feuerwüste durchquerte, spielte mit seinem Leben, mußte mutig sein. Viele, die sich auf diesen brennenden Teppich gewagt hatten, waren für immer verschwunden, doch das vermochte Morron Xull nicht abzuschrecken.
    Er hatte keine Angst vor dem Tod. Es sollte nur ein Ende sein, das seiner würdig war.
    Auf der anderen Seite der Wüste lebte die Höllenamazone Tervi, deren Hilfe Morron Kull in Anspruch nehmen wollte. Tervi lebte allein.
    Niemand kam mit ihr aus. Sie war eigensinnig und aggressiv. Man durfte sich von ihrer Schönheit nicht blenden lassen. Viele, die ihren prachtvollen Körper begehrten, hatten das nicht überlebt. Noch nie hatte Tervi einem Mann gehört; sie brauchte überhaupt niemanden, genoß das freie Leben allein und konnte sehr unangenehm werden, wenn jemand ihre Kreise störte.
    Dennoch hatte Morron das vor, denn Tervi verfügte über ein Wissen, das sich Morron Kull zunutze machen wollte.
    Die Feuerwüste begann. Das geschuppte Reittier schnaubte nervös und setzte die Krallenfüße in den wabernden Flammenteppich. Die Hitze des Feuers vermochte ihm nichts anzuhaben.
    Sie kroch an der dicken Hornhaut hoch, ohne sie zu verletzen. Das Feuer war ständig in Bewegung, schaukelte hin und her wie brennendes Öl.
    Morron Kull trieb das Tier an. Er zwang den Vierbeiner, weit auszugreifen. Kraftvoll stieß sich das geschuppte Tier ab, es flog förmlich über den brennenden Boden.
    Lange Zeit ging es gut. Morron Kull schrie und schlug mit dem Schwert auf das Tier ein, damit es nicht langsamer wurde. Der sandige Boden unter dem Feuer trug das schwere Reittier, doch wenn die Krallenfüße aufsetzten, war es immer wieder ein Glücksspiel.
    Plötzlich sackte der Vierbeiner ab, riß den Schädel hoch und brüllte markerschütternd. Morron Kull verlagerte hastig das Gewicht nach vorn.
    Das Tier stolperte, und Kull hatte Mühe, nicht in hohem Bogen davonzufliegen. Rasch umklammerte er den harten Hals des Reittiers und trieb es mit energischen Zurufen an.
    Er durfte nicht ins Feuer fallen, sonst war er erledigt. Dem Tier vermochten die Flammen nichts anzuhaben, ihn jedoch hätten sie unweigerlich verschlungen.
    Er rutschte seitlich am Hals ab, während sich das Tier verzweifelt bemühte, festeren Boden unter die Füße zu bekommen. Es kratzte und scharrte mit den Vorderbeinen, während die Hinterbeine in den weichen, ständig nachgebenden Flugsand einsanken.
    Es schien sich um kein großes Loch zu handeln, oder aber war Kull mit dem Reittier nur an den Rand geraten. Das Tier schaffte es. Es heulte, jaulte, schnaubte und fauchte. Dicke Schwefelwolken schossen aus seinen Nüstern, während es sich mit den Vorderbeinen aus dem Gefahrenbereich zog.
    Sobald die Hinterbeine wieder festeren Boden unter sich hatten, lief das Tier weiter, gehetzt, panisch, nur von einem Wunsch beseelt: Die Feuerwüste so rasch wie möglich hinter sich zu bringen.
    Und das gelang schließlich auch.
    ***
    Natürlich muß eine Übersiedlung genau geplant werden, wenn sie in kein Chaos münden soll. Ich hatte es nicht so eilig, das Haus in der Chichester Road zu verlassen. Mir genügte es vorläufig, zu wissen, daß mir das Haus am Trevor Place zur Verfügung stand.
    In letzter Zeit war unser Freund und Nachbar Lance Selby, ein bekannter Parapsychologe, viel auf Reisen gewesen. Als ich ihn nach Hause kommen sah, griff ich zum Telefon und rief ihn an.
    Er sagte, er wolle nur schnell auspacken, und dann würde er herüberkommen. 20 Minuten später war er da, braungebrannt von Australiens Sonne.
    Er hatte in Darwin Vorlesungen gehalten und sich anschließend das große weite Land angesehen. Damit er in kurzer Zeit soviel wie möglich davon mitbekam und die uninteressanten Gegenden rascher überbrücken konnte, hatte er einen Hubschrauber samt Pilot gechartert.
    Er erzählte von Krokodilfarmen, von den Aboriginees, die ihn mit naiver Herzlichkeit aufgenommen hatten, vom Ayers Rock, dem

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