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170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er. Plötzlich drang ein Geräusch an sein Ohr: das leise Schleifen von Blättern, und als er sich - mit dem Schwert - umdrehte, erblickte er die Höllenamazone.
    Sie war viel schöner, als er gedacht hatte, hatte dichtes, langes, dunkles Haar, das in weichen Wellen über ihre Schultern floß. Bis auf ein winziges Höschen war sie nackt.
    Ihre Oberarme wurden von Silberreifen umschlossen. Biegsam, schlank und geschmeidig war ihr aufregender Körper. Jetzt konnte sich Morron Kull sehr gut vorstellen, daß die meisten Männer dieses Mädchen besitzen wollten.
    Ihr Schwert war mit Rubinen, Achaten und Amethysten besetzt. Sie schämte sich ihrer Nacktheit nicht, musterte Morron Kull sehr genau, um herauszufinden, was er bei ihrem atemberaubenden Anblick empfand.
    Er versuchte zu verbergen, daß auch in ihm Begehren erwachte, und es kostete ihn große Mühe, ihr in die Augen und nicht auf die nackten Brüste zu sehen.
    Aber sie schien ihn zu durchschauen, schien zu wissen, wie er fühlte, was er wollte, und ein seltsamer Schleier legte sich über ihre dunklen Augen.
    Härte, Ablehnung, Haß funkelten nun in ihrem Blick, denn sie verachtete und verabscheute Männer, auch dann, wenn sie so gut aussahen wie Morron Kull.
    Er spürte, daß sie ihm feindlich gesinnt war und daß er auf der Hut sein mußte. »Wer bist du?« wollte sie wissen. Ihre Stimme pfiff durch die Luft wie der Schlag einer Peitsche, aber Morron Kull zuckte nicht zusammen, wie es Tervi gern gesehen hätte.
    Er nannte kühl seinen Namen.
    »Was hast du hier zu suchen?« schoß Tervi die nächste Frage ab.
    »Ich kam durch die Feuerwüste, um dich zu sehen«, antwortete Morron Kull wahrheitsgetreu, doch die Höllenamazone schien ihm nicht zu glauben.
    Zweifelnd betrachtete sie ihn. »Durch die Feuerwüste? Zu Fuß? Das gelingt keinem.«
    Er beschrieb das Reittier, auf dem er die Wüste durchquert hatte, und Tervi wußte, daß das möglich war.
    »Um mich zu sehen«, sagte sie und kniff die Augen zusammen. »Du hast von mir gehört, erfuhrst, daß ich hier allein lebe, und dachtest, mir deine Dienste anbieten zu müssen. Na schön, Morron Kull, verdiene dir meine Gunst. Du kannst mich haben, wenn du mich besiegst.«
    Ohne Vorwarnung griff sie ihn an, und die Art, wie sie ihr Schwert führte, ließ unschwer erkennen, daß sie auf einen raschen Sieg und einen schnellen Tod für Morron Kull aus war.
    Hart klirrten die Schwerter aufeinander. Tervi war schnell und kannte viele Tricks. Immer wieder gelang es ihr, Morron Kull zu überraschen und in Bedrängnis zu bringen.
    Sein Handikap war, daß er sie nicht töten wollte. Nicht, daß es ihm etwas ausgemacht hätte, ihr das Leben zu nehmen, aber er brauchte sie.
    Ohne ihre Hilfe ließen sich seine Pläne nicht verwirklichen, deshalb konnte er nie ganz aus sich herausgehen.
    Zweimal hätte er die Möglichkeit gehabt, sie mit der magisch vergifteten Schwertspitze tödlich zu verletzen. Er mußte es vermeiden und geriet dabei jedesmal postwendend selbst in Schwierigkeiten.
    Er sah nur eine Chance, mit dieser gefährlichen Furie fertig zu werden: Er mußte sie mit einem schwarzmagischen Schlag niederstrecken.
    Aber er mußte sich gut darauf vorbereiten, sonst blockte sie den Schlag ab. Während er sich mit wirbelndem Schwert Schritt für Schritt zurückzog, baute er die Kraft für die schwarzmagische Attacke heimlich auf.
    Tervi drängte ihn bis zur schwefelgelben Wand zurück, und er gab sich keuchend geschlagen, indem er sein Schwert fallen ließ. Jetzt zeigte sich, wie hart und unerbittlich die Höllenamazone war.
    Die Aufgabe des Gegners genügte ihr nicht, sie wollte ihn tot sehen. Ein häßlicher, grausamer Ausdruck verzerrte ihr schönes Gesicht, während sie mit dem Schwert zum tödlichen Streich ausholte.
    Sie war bereits erfüllt vom euphorischen Gefühl des Triumphs, als Morron Kulls schwarzmagischer Schock sie schmerzhaft traf. Damit hatte sie nicht gerechnet.
    Ihre Haut verfärbte sich, wurde zuerst schneeweiß und dann krebsrot. Sie kreischte schrill, ließ das Schwert fallen, verdrehte die Augen und brach zusammen.
    Sie hatte den Dämon Morron Kull unterschätzt.
    ***
    Er trug Tervi in die Höhle. Große Steinplatten bedeckten den Boden. Sie waren zu einem unregelmäßigen Ornament zusammengefügt. In der Mauer neben dem schmalen, orientalisch anmutenden Fenster gab es eine niedrige Tür.
    Morron Kull bettete die Höllenamazone auf petrolfarbene Kissen, die mit goldenen Kordeln eingefaßt waren. Ein Teil

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