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170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

Titel: 170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire
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entfernte sich wieder vom Fenster, kehrte aber im nächsten Augenblick dorthin zurück. „Demnach … seid Ihr auf den Besitztümern Eures Vaters aufgewachsen?“
    „Ja, er besaß große Schafherden“, sagte sie. „Unsere Wolle war im ganzen Land begehrt.“
    Marcus wollte jedoch nicht über Schafe und Wolle reden. Ihm war daran gelegen, Isolda zu verdeutlichen, dass sie nicht nur einen Gemahl, sondern auch ein eigenes Gut brauchte. Irgendwo außerhalb der Grafschaft Wrexton. „Und die Besitztümer?“, erkundigte er sich. „Was ist nach dem Tod Eures Vaters damit geschehen? Wer gebietet heute über die Ländereien?“
    „Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, warum Ihr das wissen wollt“, sagte Isolda, und verwundert hob sie die geschwungenen Brauen. „Ihr kennt mich bereits seit fünf Jahren. Ich habe keine Verbindung mehr zu Ellingham. Es ist nicht mehr länger mein Zuhause, seit Edmund Sandborn mich vor ungefähr zehn Jahren nach Wrexton brachte.“
    „Das ist mir bekannt.“ Marcus wurde klar, dass er seine Vorgehensweise ändern musste. Vermutlich erwiesen sich seine umständlichen Fragen als ungeschickt. „Sandborn war ein Vetter von Euch?“
    „Unsere Mütter waren Basen“, erwiderte sie. „Und er hat sich offenbar daran erinnert, wie nah die beiden Frauen sich gestanden haben …“
    Marcus hatte Edmund Sandborn noch lebhaft vor Augen. Er konnte sich indes nicht vorstellen, dass dieser Mann Rücksicht auf die Empfindungen seiner Mutter genommen hatte. Sandborn war ein boshafter, rachsüchtiger Mann gewesen, und Marcus bezweifelte, dass er Isolda Coule aus irgendwelchen uneigennützigen Motiven zu sich genommen hatte. Dennoch waren Sandborns Fehler nicht ihr anzulasten.
    „Ein entfernter Vetter verwaltet heute die Lehen meines Vaters“, sagte sie und stand auf. „Er und seine Gemahlin hatten sieben Kinder, als er das Erbe antrat, und so hatten sie keine Verwendung für ein achtes – das war ich.“
    Schnell rechnete er im Geiste nach. Isolda musste siebzehn oder achtzehn Jahre alt gewesen sein, als ihr Vater verstarb und man sie aus dem elterlichen Besitz drängte. Er konnte ihre missliche Lage sehr wohl nachempfinden. Sie war plötzlich allein gewesen, ohne Freunde und Fürsprecher. Warum bloß hatte Baron Coule keine Vorkehrungen getroffen, seine Tochter zu verheiraten? Er konnte nicht verstehen, warum Isoldas Vater in dieser Hinsicht so nachlässig gewesen war.
    „Und …“, er räusperte sich, als er endlich auf den Punkt kam, „… gab es da keinen jungen Mann, ich meine … einen Verehrer? Jemand, der Euch …“ Er hielt inne, als er ihren entsetzten Gesichtsausruck sah.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“ Isolda musste Luft holen, und Marcus bemerkte, dass ihre Stimme leicht zitterte. „Als mein Vater starb, war ich völlig auf mich allein gestellt. Ich … ich hatte niemanden mehr.“
    Marcus kam sich herzlos vor, dass er sie an jene schmerzliche Zeit erinnerte. Es war nicht seine Absicht gewesen, sie zu verletzen.
    „Ich danke Gott jeden Tag für Edmund Sandborn. Und für meine Zeit in Wrexton Castle“, fügte sie hinzu.„Euer Vater …“
    „Isolda.“ Der Graf wandte sich ab und durchschritt den Raum. „Eines Tages möchtet Ihr vielleicht heiraten“, fügte er an, „und wenn – falls – Ihr dies beabsichtigt, werde ich für Eure Mitgift sorgen.“
    „Aber Marcus, ich habe nie woanders leben wollen als in Wrexton …“
    „Ich hatte nicht vor, Euch vorzuschlagen, die Burg zu verlassen …“ Er zögerte. Natürlich war dies nicht ganz die Wahrheit, aber das Gespräch verlief leider nicht so, wie er es geplant hatte. „Isolda, Ihr müsst wissen, dass Ihr stets … Wrexton Euer Zuhause nennen dürft. Aber falls Ihr Euch entschließen solltet …“
    „Habt Dank. Das ist sehr beruhigend“, erwiderte sie mit verkniffenem Mund, „aber ich habe nicht vor …“
    „Isolda“, sagte Marcus und strich sich durchs Haar, „ich habe Euch noch nicht alles gesagt, was ich auf dem Herzen habe.“
    Er fühlte sich unwohl in seiner Haut, aber er fuhr unbeirrt fort und ließ sich auch nicht von Isoldas wütendem Gesichtsausdruck aus der Fassung bringen. Ihm war klar, dass er das Gespräch nun an sich reißen musste, wenn er ihr jemals seine Ansichten darlegen wollte. „Ich denke, es ist an der Zeit, einen Gemahl für Euch zu finden“, brachte er schließlich hervor.
    Die Entrüstung in Lady Coules Miene wich purem Erstaunen, und sie wurde plötzlich bleich. Marcus wandte

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