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1700 - Hüter der Apokalypse

1700 - Hüter der Apokalypse

Titel: 1700 - Hüter der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinem Rücken hervor, und das an einer Stelle, die mir nicht gefiel. Zu sehr links, zu nahe am Herzen.
    Ich ließ ihn in dieser Haltung liegen und kümmerte mich nur um seinen Kopf. Den drehte ich leicht zur Seite, weil ich erkennen wollte, ob seine Augen bereits den starren Blick eines Toten zeigten.
    Ja, das war leider der Fall. Der Blick seiner Augen war glanzlos und vor mir lag der zweite Tote. Das ging an mir nicht spurlos vorbei. Ich spürte die Stiche in der Brust, es war eine Reaktion auf meine Enttäuschung.
    Alle Chancen hatte ich gehabt. Und was war dabei herausgekommen? Nichts.
    Das heißt, ich hatte es mit zwei Toten zu tun, und wenn ich einen Schritt weiterdachte, dann musste ich mir eingestehen, dass ich am Beginn eines Falls stand, dessen Tragweite noch gar nicht abzuschätzen war.
    Das letzte Licht des Tages kämpfte gegen die anbrechende Dunkelheit an. Im Westen sah ich einen breiten fahlen Streifen, der von keinen Sonnenstrahlen mehr berührt wurde und der für mich aussah wie ein Totenlicht.
    Ich ging ein paar Schritte zur Seite. Bisher wusste vom Yard niemand, dass ich unterwegs war. Das war nur eine Sache zwischen Father Ignatius und mir gewesen. Das war nun vorbei. Bei meinem weiteren Vorgehen musste ich die Organisation des Yard in meinem Rücken wissen. Dass sich die Dinge so entwickeln würden, hätte ich nicht vermutet, und wenn ich an die beiden Toten dachte, kam ich mir wie ein Verlierer vor.
    Es war besser, wenn ich zuerst meinen Chef Sir James Powell anrief. Damit waren schon einige Weichen gestellt, und wenn ich an die Zukunft dachte und auch an das, was Alvarez mir erzählt hatte, wurde mir schon recht mulmig zumute …
    ***
    Vergangenheit
    Vorbei war die Nacht. Vorbei die Zeit der verhältnismäßigen Ruhe. Noch vor dem Aufgang der Sonne waren die Kreuzritter wieder auf den Beinen. In den letzten Stunden waren sie nicht angegriffen worden. Der Feind hielt sich zurück, und Godwin de Salier ging davon aus, dass sie sich durchaus in einen Hinterhalt begeben könnten.
    Es wurde nicht viel gesprochen. Sie wollten so wenig Geräusche wie möglich verursachen. Die Hufe der Pferde waren mit Lappen umwickelt worden, und die Männer sollten das Klirren der Waffen nach Möglichkeit vermeiden.
    De Salier ging noch mal seine Leute ab. Er kontrollierte sie, zählte sie ab.
    Es war kein großer Trupp mehr, erst recht keine Armee. Die Kämpfe gegen die Muselmanen hatten seine Männer ziemlich dezimiert, aber sie wussten auch, dass sie eine wichtige Aufgabe zu erledigen hatten. Der Hügel von Golgatha musste eingenommen werden.
    Wenn sie gefunden hatten, was sie suchten, dann war das so etwas wie ein Sieg. Dann stand Gott auf ihrer Seite und sie würden dem Heer des Sultans eine vernichtende Niederlage bereiten und das Heilige Land für immer von den Ungläubigen befreien.
    Wie immer übernahm Godwin de Salier die Spitze seines Trupps. Die Pferde hatten sich ausruhen können. Sie schnaubten hin und wieder leise und warteten darauf, angetrieben zu werden.
    Hinter Godwin ritt Jerome Cassel. Er trug die Fahne mit dem Kreuz der Templer, damit jeder sah, wer sich da in den Kampf warf, um das Heilige Land zu befreien.
    Sie ritten los und wenig später begannen sie den Hügel zu erklimmen, auf dessen Kuppe der Erlöser den Tod gefunden hatte.
    Es war eine kahle, wenig menschenfreundliche Gegend. Auf der breiten Flanke des Hügels war die Vegetation längst vertrocknet. Es gab keine Blüten und auch kein sattes Grün, was die Tristesse aufgelockert hätte. Dieser Berg war eine Stätte des Todes, und nicht grundlos hieß er Schädelberg. Hier hatten die römischen Besatzer ihre Verurteilten gekreuzigt, denn auf der Kuppe waren sie für die Menschen im Tal sichtbar gewesen.
    Godwin hatte einige seiner Männer als Späher vorgeschickt, um nach den Feinden Ausschau zu halten. Wenn sich welche in der Nähe aufhielten, würde die Truppe sofort alarmiert werden.
    Aber sie kamen gut voran und niemand meldete eine Gefahr. Godwin war dennoch nicht zufrieden. Er würde es erst sein, wenn er das gefunden hatte, was er suchte. Er war ausgesandt worden, um herauszufinden, ob die alte Legende stimmte, die man sich erzählte. Wenn sich das bewahrheiten sollte, würde die andere Seite keine Chance mehr haben.
    Noch war es nicht so weit. Sie mussten noch reiten, denn der Hügel zog sich hin. Mal ging es steiler aufwärts, mal flacher. Die umwickelten Hufe der Pferde wirbelten den Staub auf, der in dieser Gegend ihr

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