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1700 - Hüter der Apokalypse

1700 - Hüter der Apokalypse

Titel: 1700 - Hüter der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kehle des Tieres tief eingeschnitten worden.
    Oft gibt es dort, wo es Schatten gibt, auch Licht. Daran dachte Godwin de Salier, als er den Ziegenschlauch entdeckte, den der Verräter nicht zerstört hatte. Er hing noch am Sattelhorn, und als Godwin ihn anhob, da hörte er das Schwappen.
    Er lag schon auf den Knien. Jetzt aber musste er lachen und beugte seinen Oberkörper zurück. Es war wunderbar. Es war die Rettung. Mit zitternden Fingern löste er den Ziegenschlauch vom Sattelhorn. Er öffnete ihn an der schmalen Seite, setzte ihn an und ließ das Wasser hervorströmen.
    Weit hielt er den Mund offen. Das Wasser war lauwarm, aber das war ihm egal. Es rann nicht nur in seinen Mund, sondern auch über sein Gesicht, was er als angenehm empfand.
    Am liebsten hätte er den gesamten Schlauch geleert, aber das wäre nicht gut gewesen. Godwin wusste, dass ihm ein langer Fußmarsch bevorstand. Er musste bis Jerusalem, und das durch feindliches Gebiet, denn die Ungläubigen lauerten überall.
    Seine Männer sah er nicht. Sie hatten den Rückzug angetreten. Bestimmt war ihnen gesagt worden, dass ihr Anführer nicht mehr am Leben war.
    Aber ich lebe noch!, dachte Godwin und ich werde auf keinen Fall aufgeben.
    Er rappelte sich hoch. Den Schlauch mit dem Rest des Wassers nahm er mit. Bisher hatte um ihn herum tiefe Stille geherrscht, aber das änderte sich.
    Urplötzlich vernahm er die Geräusche, den Lärm, die Schreie. Godwin dachte nicht mehr an sich, sondern an das, was er hörte.
    Am Fuße des Hügels lag ihr Lager, und von dort schallte der Kampflärm zu ihm hoch.
    Der Templer brauchte nicht genauer zu lauschen. Er wusste, was dies zu bedeuten hatte. Die Ungläubigen hatten bis zu diesem Zeitpunkt gewartet und dann den überraschenden Überfall gestartet.
    Er wusste auch, dass es ein grausamer Kampf werden würde. An der Flanke des Hügels schaute er hinab ins Tal, in dem nicht viel zu sehen war. Dort, wo das Lager ihnen Schutz geboten hatte, sah er die dichten Staubwolken, die wie ein gewaltiger Nebel in die Höhe wallten und ihm die Sicht nahmen.
    Die Schreie waren schrecklich. Wer sie ausgestoßen hatte, wusste er nicht. Auch seine Männer bestanden nicht nur aus Helden, und er wusste, wie stark die andere Seite kämpfen konnte, die ihre Überfälle oft in der Überzahl durchführten.
    Nein, er würde nicht nach unten gehen. Er war viel zu schwach, um sich am Kampf zu beteiligen. Es war auch keine Feigheit, denn Godwin dachte schon einen Schritt weiter.
    Wer immer der Verräter war, in dessen Lage er sich zu versetzen versuchte, er war bestimmt nicht mehr im Lager, sondern hatte die Flucht ergriffen, denn was sich in seinen Händen befand, war so wertvoll wie Gold.
    Der Hügel hatte auch eine andere Seite. Dort lag ebenfalls ein Tal, das er durchwandern musste, um letztendlich nach Jerusalem zu gelangen, wo er Schutz finden würde.
    Die Stadt war noch von den Kreuzrittern besetzt, aber es gab auch viele Gruppen von Ungläubigen, die immer wieder aus dem Hinterhalt angriffen und ihre Feinde töteten.
    Saladin, der Sultan, war zwar geschlagen worden, aber er würde nicht aufgeben, und ihm standen ganze Heere zur Verfügung, die zudem keinen so langen Weg hinter sich hatten wie die Kreuzritter.
    Zum ersten Mal kamen dem Templer Zweifel an seiner Mission. Aber er hatte auch einen Eid geschworen, und an ihn fühlte er sich gebunden.
    Und dann lag noch eine Aufgabe vor ihm, sobald er die Heimat erreichte. Er wollte den Verräter finden, der den Saft der Früchte der Felsenbirne an sich genommen hatte.
    Dieser Gedanke gab ihm die nötige Kraft, sich wieder auf den Weg zu machen.
    Damals allerdings hatte er noch nicht wissen können, dass das Schicksal etwas anderes mit ihm vorhatte. Dass er bald darauf in einen harten Kampf und in Gefangenschaft geraten und dann durch eine Zeitreise in der Zukunft landen würde.
    So blieb sein eigentliches Vorhaben unerfüllt …
    ***
    Gegenwart
    Sir James, mein Chef, hatte dafür gesorgt, dass die Mannschaft schnell am Ziel war. Die Mordkommission und die Spurensicherung brauchten sich nicht besonders anzustrengen, denn dieser Fall war längst an mich übergegangen.
    Ich erklärte dem leitenden Kollegen nur, wie es zu dem Mord gekommen und dass der Mörder verschwunden war. Leider hatten wir keine Reifenspuren nehmen können, und auch der tote Messerwerfer trug keine Papiere bei sich. Wir fanden nur ein paar Scheine Bargeld.
    Eines stand fest. Dieser Mann war nicht allein unterwegs gewesen,

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