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1700 - Möbius

Titel: 1700 - Möbius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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resigniert. „Ich werde dich zu einem der sechs freien Sampler-Planeten begleiten."
    „Was soll ich da?"
    „Vielleicht", so überlegte er laut, „kannst du dich im Augenblick der Zündung den anderen anschließen. Womöglich schaffst du es dennoch, dich auf den Planeten einzupegeln. Dann sind wir wieder fünfzehn."
    „Ja", sagte Nummer Zehn leise. „Ich versuche es."
    Wortlos drangen sie in den Gravo-Kubus ein. Sie erreichten das Labyrinth im Zentrum des Würfels, passierten den Durchgang und kamen auf der letzten Station der Reise heraus.
    Über einen Planeten, der scheinbar nur aus Quarzsand und Geröll bestand, wälzte sich ein gigantischer Wurm von mehreren Kilometern Länge: das einzige Lebewesen seiner Welt, völlig hirnlos, aber offenbar unsterblich. Mit dem unteren Teil seiner monströsen Kiefer verschlang er Geröll und Sandmassen, während der hintere die Nahrung als komplett zerlegten Staub wieder von sich gab.
    Oben auf dem schädelartigen Gebilde befand sich das diesseitige Ende der Dimensionsbrücke.
    Von hier aus reichte der Blick hundert Kilometer weit. Das Spindelwesen starrte lange auf den vollständig leeren, gestaltlosen Horizont des Planeten.
    „Ich werde hierbleiben", sagte sie. „Der Wurm bewegt sich schnell.
    Vielleicht schaffe ich es sogar, diese Welt kennenzulernen. Danke, Kyberklon."
    Er wußte nicht, ob sie eine Chance hatte. In diesem Fall jedoch, so war ihm klar, konnte er nicht mehr helfen. Wenn sie ihren Beitrag zur Zündung leisten wollte, so mußte Zehn das ganz allein bewältigen.
    „Du wolltest nie etwas von mir wissen, genausowenig wie die anderen", sagte er. „Ich wünsche dir trotzdem Glück."
    Die Floskel kannte er von Perry Rhodan. Und wenn er den Terraner auch niemals wiedersehen würde, so hatte er doch eines von ihm gelernt, daß nämlich ein Abschied für immer passende Worte verlangte. Die Frau gab keine Antwort, sie sah ihn nichteinmal an.
    Ihre Ablehnung dauerte bis ganz zuletzt.
    Voltago drehte sich um und suchte sich durch das unsichtbare Labyrinth seinen Weg zum Durchgang. Eine Sekunde später materialisierte er am lichtlosen Grund eines Schachtes. Es war die Monochrom-Welt.
    Und während er auf seinen Wadenblöcken schwerelos nach oben stieg, kletterte die Temperatur in seinem Inneren auf über tausend Grad. Der Kyberklon war am Ziel seiner Reise.
     
    8. BRENNENDE WELTEN
     
    Der Rückflug der STYX von der Monochrom-Welt nach Charon nahm elf Tage in Anspruch.
    Am siebenten Tag verließ Alaska Saedelaere zu einer Zeit, als alle anderen schliefen, seine Kabine.
    Er stellte sich in den Korridor und forderte laut: „Moira! Ich möchte mit dir reden. Ist es möglich?"
    Keine zwei Minuten vergingen, bis sich in der gegenüberliegenden Wand eine Tür öffnete, von der er nicht geahnt hatte, daß es sie gab.
    Saedelaere schritt hindurch, er hatte es aufgegeben, an Bord der STYX über irgend etwas nachzugrübeln. Ebenso unerwartet passierte er ein Transmitterfeld - und fand sich in der Zentrale wieder. Doch der ehemalige Maskenträger schüttelte seine Desorientierung rasch ab. Er wollte nicht, daß Moira seine Schwäche sehen konnte.
    „Nun, Saedelaere?" Die Söldnerin lehnte in provozierender Haltung ander Wand. „Was hast du mir zu sagen? Ich nehme an, daß es um deine beiden Schützlinge geht?"
    „Das ist richtig", antwortete er. „Ich habe Mila und Nadja während der letzten Tage beobachtet. Ihr nervlicher Zustand ist ausgesprochen schlecht. Deshalb möchte ich, daß du das psionische Reizfeld für die beiden vorzeitig abschaltest."
    Moira lachte.
    „Das habe ich bereits vor mehreren Tagen getan."
    Saedelaere reagierte zunächst verblüfft, dann verärgert. „Was soll das? Ich dachte, wir zwei würden uns absprechen."
    Die Söldnerin stieß sich mit einer verhaltenen, aber ungemein kraftvollen Bewegung von der Wand ab. 2,70 Meter Muskelstränge und ein Skelett, das härter als Stahl ist. Saedelaere wich beiseite. Er hütete sich, ihr im Weg zu stehen.
    „Ich habe den Zustand der Zwillinge bereits vorher bemerkt.
    Komm hierher, ich habe etwas für dich."
    Saedelaere folgte ihr zu einem Holo, das mitten in der Luft materialisierte. Die Optik zeigte mehrere farbige Kurven, die einander überlagerten.
    „Das sind Psi-Meßergebnisse, Alaska Saedelaere. Grün steht für Mila, Rot für Nadja. Nadjas Werte waren schon immer außergewöhnlich, lagen aber deutlich unter denen von Mila. Sie war ja nur dafür verantwortlich, Milas Begabung zu blockieren. Ihr

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