1701 - Die Ayindi
Höchstleistung. Trotzdem brummt mir der Schädel, und wir werden schon teilweise durchsichtig. Wir müssen versuchen, in das fremde Raumschiff zu gelangen. Und ein freundliches Anklopfen wird dabei wohl nicht helfen."
Vedat hatte den Hyperdim-Resonator schon aus dem Behälter geholt und sich unter den Arm geklemmt. Da das bläue Leuchten immer greller wurde, wartete er nicht ab, ob ihm sein Chef folgen würde. Mit höchsten Werten jagte er auf das fremde Raumschiff zu.
Als er es erreichte, war auch Manuel an seiner Seite. Sie grinsten sich in ihrer Verzweiflung an.
Der Assistent aktivierte das Gerät. Die Abstrahlöffnung richtete er auf die dunkle Außenwand des Raumschiffs. Zunächst geschah nichts. Bei Normalmaterie reagierten die verschiedenen Strahlungen wohl nicht so schnell.
Er erhöhte die Leistung des Hyperdim-Resonators, bis blaue Funken aus dem Abstrahltrichter sprühten. Zum Entsetzen der beiden Terraner wurde das Gerät schon fast unsichtbar; auch ihre eigenen Körper unterlagen der scheinbaren Auflösung.
Dann sprühten blaue Flammen auf. Der Resonator explodierte. Und eine Sekunde später standen die beiden Männer im Dunkeln.
Ihre Scheinwerfer warfen Licht in die fremde Szene. Ein Raum mit kahlen Wänden. Ein sanftes, schattenloses Licht glomm auf. Sonst war da nichts.
„Wir sind tatsächlich im Innern eines Raumschiffs", flüsterte Vedat. „So hat Perry Rhodan Teile von Moiras STYX geschildert. Es gibt hier nur Leere. Bei Bedarf kann aber das meiste aus Formenergie hergestellt werden."
Er blickte an seinem Körper hinunter.
„Gerade noch rechtzeitig", meinte er. „Unsere Körper normalisieren sich."
„Normalerweise hat ein Raumschiff auch eine Besatzung", erinnerte ihn Manuel. „Und natürlich auch Überwachungssysteme. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß man unser Erscheinen nicht bemerkt hat."
Sein Verdacht wurde schneller bestätigt, als er gehofft hatte. Buchstäblich aus dem Nichts entstanden direkt vor ihnen zwei robotische Gestalten.
Sie packten blitzschnell zu, so daß die beiden Terraner zu keiner Reaktion mehr fähig waren.
„Roboter aus Formenergie", vermutete der Hyperphysiker. Aber das half ihnen nicht weiter.
Die Roboter entmaterialisierten mit den beiden Männern. Am Empfangsort steckten sie Manuel und Vedat in zwei getrennte Energiekäfige, die aus hellgrünen Energieschirmen gebildet wurden. Dann lösten sie sich wieder auf.
Die beiden Terraner standen auf einer Empore und blickten in einen kreisrunden, gewölbten Raum. Die etwa zwanzig Meter durchmessende Halle war wohl so etwas wie eine Zentrale. An der umlaufenden Seitenwand reihten sich große und kleine Bildschirme aneinander. Darunter befanden sich fremdartige Schaltkonsolen. Und vor denen bewegten sich insgesamt vier Gestalten.
Eine davon blickte kurz nach oben. „Das sind Wesen wie Moira", zischte Vedat. „Hast du sie beobachtet?"
„Natürlich. Aber im Unterschied zu Moira sind das Glatzköpfe. Und für mich sieht einer von ihnen aus wie der andere."
Die vier Gestalten waren sehr beschäftigt. Dennoch wirkten sie gelassen. Ab und zu sagte eine von ihnen etwas, aber die Translatoren der SE-RUNS waren nicht in der Lage, die Worte zu übersetzen.
Manuel machte Vedat auf einen großen Hauptbildschirm aufmerksam, der ein dreidimensionales Bild wiedergab - einen Planeten.
„Das ist Noman", stellte der Ältere im Flüsterton fest. „Und die vielen kleinen Punkte außen herum, das sind Raumschiffe. Sie sind im Begriff, sich im Orbit zu verteilen. Auf dem kleinen Bildschirm unten rechts siehst du die Zielkoordinaten als Rasterpunkte. Sie nehmen mit ihren Raumschiffen eine Kugelschale ein, in deren Mittelpunkt Noman steht."
„Woher kommen die Raumschiffe?"
„Aus der Riesenspindel", antwortete Manuel. „Das ist doch klar."
„Das glaube ich auch. Ich hätte wohl besser anders gefragt: Woher kam die Riesenspindel?"
„Wir werden es wohl nicht so schnell herausfinden. Sieh nur! Sie verteilen ihre Flotte. Ich schätze, das sind an die hundert Raumschiffe. Sie halten untereinander exakt die gleichen Abstände ein, als ob sie den Planeten absichern wollten."
Plötzlich verschwanden alle Rochenschiffe. Und in der Zentrale leuchtete ein grünes Licht auf. Eine Kunststimme machte eine Mitteilung.
„Ich vermute", sagte Manuel, „sie haben ihre Dunkelfelder aktiviert und sich damit unsichtbar gemacht."
Mehrere Minuten geschah nichts Erwähnenswertes. Um die beiden Gefangenen kümmerte sich
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