1701 - Die Ayindi
ich es ausdrückt. Ich werde aber fliehen. Und wenn ihr mitmacht, nehme ich die ODIN ebenfalls mit. Ich bringe euch aus der Zone der unmittelbaren Bedrohung. Auch wenn ich zwei Millionen Jahre nicht im Arresum war, kenne ich hier noch genügend Verstecke."
„Was soll diese Flucht für einen Sinn haben?" fragte Atlan eine Spur lauter als üblich.
„Ich wußte, daß dieser Satz von dir kommen würde." Moira seufzte.
„Es ist stets das gleiche mit dir. Immer hast du etwas zu bemängeln. Wenn ich eine Gefangene meines Volkes bin, habe ich doch keine Chance mehr, meine Unschuld zu beweisen. Nur wenn ich in Freiheit bin, kann ich mich vielleicht in den Augen meiner Leute rehabilitieren."
„Das haben schon andere gesagt", meinte Atlan. „Sie wurden gnadenlos gejagt, bis sie erledigt waren, soweit ich mich erinnere."
„Ich schreibe euch allen und insbesondere dir, Arkonide, nicht vor, was ihr zu tun habt. Ihr habt die freie Entscheidung, euch mir anzuschließen oder es bleibenzulassen. Ganz einfach wird es nicht, wenn ihr mir folgt.
Das kann ich dir schon jetzt versichern. Wenn du willst, Arkonide, dann versuch doch dein Heil in einer Flucht ohne mich."
„Die Diskussion ist beendet", ging Perry Rhodan jetzt entschieden dazwischen. „Ich setze mich über eine kodierte Funkstrecke mit Bully und meinem Sohn Michael in Verbindung. Mertus Wenig wird in wenigen Sekunden die ODIN für einen Alarmstart vorbereitet haben. Wir bleiben unter allen Umständen zusammen, Moira."
Atlan verzog die Mundwinkel zu einem unpassenden Grinsen, aber er schwieg.
„Ich nehme euch zunächst in mein Dunkelfeld", erläuterte Moira ihren Plan. „Iaguul wird sich in Sicherheit wiegen und nicht mit meiner Flucht rechnen. Das ist unsere Chance. Sobald wir Charon verlassen haben, gebe ich euch ein Zeichen. Dann trennen wir uns. Ich überspiele der ODIN Koordinaten für einen späteren Treffpunkt. Wir müssen uns trennen, um die Verfolger zu irritieren. Die ODIN soll so schnell wie möglich im Hyperraum verschwinden und später irgendwo auftauchen, um sich zu orientieren."
„Alles klar", antwortete der Terraner. „Meine Leute auf der ODIN haben mitgehört. Sie sind mittlerweile bereit."
„Dann los!" rief Moira.
Sie handelte mit der gewohnten Routine.
Die STYX startete mit rasender Geschwindigkeit und nahm die ODIN in Schlepp.
Vier Minuten später lag Charon hinter ihnen.
Ein Signal ging an die ODIN, die sich sogleich aus dem Dunkelfeld löste und mit höchsten Werten beschleunigte.
Als sie im Hyperraum verschwunden war, setzte sich Moira mit der STYX in eine andere Richtung ab. Die möglichen Verfolger im Orbit von Charon begannen gerade erst, sich zu formieren.
„Geschafft, Perry!" freute sich die Kriegerin.
„Vorerst", meinte Atlan. „Du bist jetzt die Gejagte. Und die Nuß, die du zu knacken hast, hat eine ganz schön harte Schale."
„Du bist und bleibst ein ewiger Miesmacher", entgegnete Moira. „Ich frage mich, wie du so alt werden konntest."
„Vielleicht gerade deshalb." Der Arkonide lächelte.
ENDE
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