1702 - Jagd auf die STYX
bestand in einem leichten Muskelzucken im Gesicht. Ansonsten gab er sich keine Blöße.
5.
Sie waren auf Baloo, und die STYX stand im Dunkelfeld und mit desaktivierten Aggregaten im Niemandsland zwischen Meer auf der einen und dem größten Schulungskomplex dieses Planeten auf der anderen Seite.
„Ich werde allein gehen", hatte die Kriegerin gesagt und den Galaktikern keine Gelegenheit zum Protest gelassen. „Ihr wartet auf mich.
Ich habe der STYX Anweisung gegeben, euch im absoluten Notfall zu gehorchen. Dann könnt ihr auch ohne mich die Bordsysteme der STYX benutzen - und nötigenfalls auch ohne mich fliehen."
Damit war sie verschwunden, aus der Zentrale und aus ihrem Raumschiff. Ihre Worte hatten keinen Zweifel daran gelassen, daß sie damit rechnete, bei einer Entdeckung getötet zu werden.
Perry Rhodan hatte sie zurückhalten wollen, aber Moira hatte es geahnt und sämtliche Wege hinter ihr sofort verschlossen. Die Galaktiker hatten sie kurz darauf auf den Holos sehen können, die Atlan mit Hilfe der STYX nach einigen Anfangsschwierigkeiten aktivierte.
Moira hatte mit Hilfe ihrer Kombination und deren Antriebsaggregaten wie eine Rakete abgehoben und war in Richtung Schulungskomplex davongezischt - natürlich ebenfalls in einem Dunkelfeld. Sie war vorerst nur für die Zurückgebliebenen sichtbar, nachdem diese einige Spezialgeräte der STYX ebenfalls entsprechend für sie programmiert hatte.
Perry Rhodan hoffte, daß dies möglichst lange so blieb.
Alaska Saedelaere hatte Mila und Nadja zu sich geholt und sah ihn jetzt fragend an.
„Sie haben Probleme, Perry. Noch ist alles zuviel für sie. Ich ziehe mich mit ihnen in unsere Quartiere zurück."
Rhodan nickte ihm und den Zwillingen zu.
„Geht ruhig. Wenn wir euch brauchen, dann rufen wir euch."
Alaska verschwand mit den Schwestern.
„Und jetzt erlaube ich mir, daß ich mich mit der STYX vertraut mache", sagte Rhodan zu Atlan.
„Du glaubst nicht an Moiras Rückkehr?"
Rhodan wollte zuerst keine Antwort geben.
Dann, hinter dem extra für sie geschaffenen Terminal, hob er den Kopf und sah den Arkoniden durchdringend an.
„Wenn sie es nicht schafft, dann weißt du, womit wir es zu tun haben werden, die STYX und die ODIN?"
„Ich denke schon", erwiderte der Freund.
„Ich denke, nein", sagte Rhodan hart. „Mit einem ganzen Universum, in dem es verbitterte Freunde und erbitterte Feinde gibt. Aber wir würden nur Feinde haben, keinen einzigen Freund, Alter."
*
*
*
Das Warten wurde zu einer Zerreißprobe für die Nerven.
Perry Rhodan konnte wahrscheinlich eine Menge mit der STYX tun.
Aber eines konnte er nicht: Moiras Raumschiff verlassen, um ihr nach draußen zu folgen.
Wahrscheinlich war es gut so. Auf dieser Welt und in diesem Gewimmel von Ayindi hätte er sicherlich keine Stunde überlebt.
Dennoch zog ihn alles dorthin, wo es Informationen gab - über das Arresum, über die Ayindi, über die Abruse.
„Mir geht es nicht anders als dir, falls das ein Trost ist", kam es von Atlan.
Der Arkonide stand neben Perry auf dem Podest in der Mitte der Zentrale, die angefüllt war von Hologrammen. Sie und die zu einer einzigen Galerie von ineinander versetzten Bildschirmen gewordenen Wände zeigten ausschließlich Bilder von Baloo. Neben Aufnahmen aus der Weltraumperspektive gab es Grafiken der Wasser-Land-Verteilung, der Kontinente und der wichtigsten Inseln mit ihren Städten und industriellen oder Schulungsanlagen. Dazu gab Moiras Stimme Informationen. Perry und Atlan kannten den Planeten, ohne ein einziges Mal ausgestiegen zu sein, so gut wie eine andere fremde Welt nach halbjähriger Erforschung.
Rhodan lächelte den Freund gequält an. Er brauchte nicht deutlicher zu werden.
Sie liebten es beide nicht, untätig zu sein, wenn andere sich für sie in Gefahr begaben. Daß Moira in diesem Fall vor allem ihren eigenen Interessen nachging, spielte dabei keine Rolle.
„Wir werden noch früh genug Arresum-Luft schnuppern, Perry", prophezeite Atlan. „Ich habe es im Gefühl. Vielleicht nicht hier auf Baloo, aber es wird nicht mehr lange dauern."
„Ein neuentdeckter siebter Sinn, Beuteterraner?" fragte Rhodan belustigt.
„Nein", erwiderte Atlan. „Langjährige Erfahrung."
Rhodan ließ es unkommentiert. Er blickte zur Uhr. Seit Moiras Aufbruch waren schon volle sieben Stunden vergangen.
Ganz Baloo war eine einzige riesige Kaserne.
Gewaltige Bunkeranlagen wechselten sich mit Raumhäfen und weiten
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