1702 - Jagd auf die STYX
dem anderen. Sie jagten in die Atmosphäre, und sie jagten darüber hinaus. In den freien Weltraum. In die Richtung, wo bereits der Abwehrriegel gegen die Abruse stand.
Perry Rhodan mußte seinen ersten Eindruck zurücknehmen - den von einer Massenübung.
„Das ist kein Manöver, Atlan", kam es ihm heiser und trocken über die Lippen. Es kostete ihn Mühe, Worte für das zu finden, was offensichtlich war. „Sie ziehen in den Kampf. Jugendliche, Atlan."
„Dann", sagte der Arkonide leise, „ist es das letzte Aufgebot dieses Planeten, Perry. Wenn sie schon ihre Rekruten in die Schlacht werfen, dann müssen die Ayindi verdammt schlechte Nachrichten von der Front hier bekommen haben - oder verdammt schlechte Karten."
Perry Rhodan drosch mit der Faust auf das Pult. Er fühlte sich verzweifelt. Wann endlich kam Moira zurück?
Statt ihrer kamen andere.
Und Rhodan fiel etwas auf: Moira hatte sich selbst immer als weibliches Wesen definiert - und alle Ayindi, die die Galaktiker bisher gesehen hatten, sahen wie Moira - ohne Haare - aus. Waren damit alle weiblich?
Atlan hatte die anderen auch entdeckt und benachrichtigte Alaska und die Zwillinge.
Die Systeme der STYX lösten im gleichen Moment den Alarm für das Schiff aus.
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Es waren rund zehn junge, so eindeutig wie Moira weibliche Ayindi, und sie waren im Schutz ihrer Dunkelfelder unerkannt bis an den Landeplatz herangekommen. Zehn Jungkriegerinnen, die bei einem ihrer Übungsflüge das Raumschiff, das nicht auf diesen Planeten gehörte, entdeckt haben mußten. Ihr eigenes 50-Meter-Fahrzeug war jetzt auch sichtbar, nachdem die Ortungssysteme der STYX die Kämpferinnen in der unmittelbaren Nähe entdeckt und daraufhin gezielt nach weiteren Angreifern oder eben ihren Geräten gesucht hatten.
Die Systeme der STYX hatten allerdings nicht verhindern können, daß die jungen Ayindi mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit das schafften, was Rhodan und Atlan bisher vergeblich versucht hatten - nämlich die von Moira verschlossenen Ausgänge zu öffnen.
Sie waren plötzlich im Schiff.
Trotz der von Moira angekündigten Unterstützung durch den Bordrechner gelang es Rhodan und Atlan nicht, Sichtverbindungen zu allen Korridoren in der Peripherie der STYX herzustellen, durch die die Ayindi jetzt gestürmt kommen mußten. Dafür schoben sich Waffen aus der Steuersäule heraus.
Atlan nahm einen der Strahler in die Hand, wog ihn prüfend und war einen Augenblick ratlos. Dann erschien direkt vor ihm ein Hologramm, und Moiras Stimme gab zu den rasch wechselnden Darstellungen ihre Gebrauchsanweisungen für die Waffen.
Atlan blickte zunächst verdutzt, dann stellte er alles so ein, wie es ihm gezeigt worden war, und gab aufs Geratewohl einen Schuß ab. Der grellweiße Strahl traf auf einen energetischen Abwehrschirm unmittelbar vor der gegenüberliegenden Wand, brach sich in einem Funkenregen und versiegte, als der Arkonide den Daumen vom Auslöser nahm.
„Das hätte ich dir sagen können", meinte Rhodan. „Oder glaubst du im Ernst, daß uns Moira Waffen überläßt, mit denen wir ihr Schiff beschädigen können?"
„Moira ist eben allwissend, allahnend und allmächtig", war Atlans geseufzter Kommentar.
„Spare dir den Sarkasmus. Moira hat in ihrer durchaus verständlichen Vorsicht den Fehler gemacht, die für uns irrelevanten Sektoren der STYX >blind< zu lassen. Wir sehen nicht, wo die Ayindi jetzt sind. Aber sie können nur ein Ziel haben!"
„Natürlich die Zentrale", sagte Atlan.
„Deshalb die Waffen für uns. Wir haben zwar unsere eigenen, aber erstens stecken die in unseren SERUNS in den Kabinen, und zweitens dürften diese hier wirkungsvoller sein. Moira hatte bestimmt ihre Gründe, sie für uns zu deponieren. Vielleicht hast du doch nicht so unrecht mit der allwissenden Moira. Wir werden kämpfen, wenn es sein muß, aber solange Hoffnung darauf besteht, daß Moira zurückkommt und wir am Ende alle Mißverständnisse mit den Ayindi ausräumen können, sollten wir höllisch darauf achten, keinen einzigen von ihnen töten."
„Das ist mir auch klar", sagte Atlan. Rhodan rief einfach in den Raum, daß er noch einmal über die Wirkungsweise der Waffen informiert werden wolle. Noch konnten die Eindringlinge nicht hiersein. Daß die vielen Schirme nichts von anfliegenden weiteren Raumern oder Gleitern zeigten, gab ihm die Hoffnung, daß die jungen Ayindi wirklich die STYX per Zufall entdeckt und nichts davon ihren Ausbildern
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