1702 - Jagd auf die STYX
verantwortlich für die ODIN - und für das, was vielleicht der Heimat aus dem Arresum drohen mochte.
Und dabei dachte er nicht an Moiras Volk.
„Wir werden bald sehen, wie mutig ihr wirklich seid", sagte sie halblaut.
„Sehr bald."
4.
Moiras Warnung war nur zu begründet gewesen. Als die STYX einige Lichttage außerhalb des Systems einer gelben G-Typ-Sonne in den Normalraum zurückglitt, erwiesen sich ihre Berechnungen der heutigen Situation in diesem Sektor als überaus zutreffend.
Die Schiffe der Ayindi verdunkelten zwar nicht die Sterne, aber sie waren fast überall. Auf großen Bildschirmen, speziell für die Galaktiker errichtet, wurden die Ergebnisse der Fernortung plastisch, doch überschaubar dargestellt.
Dieses Gebiet, von Moira nach der Sonne Baloos Shiriaan-Sektor genannt, zeigte ebenfalls die im Arresum gewohnte Sternendichte. Flotten von noch ungetarnten Rochenschiffen sowie Raumstationen bildeten gewaltige, vielfach hintereinander gestaffelte Riegel im All, alle nach einer Richtung hin zeigend und in der Gesamtheit einen einzigen Schirm bildend, dessen Ausdehnung in die Lichtwochen gehen mußte. Das Shiriaan-System schien die Achse einer Polarisierung dieses fremden Kosmos in zwei Hälften zu sein. Hier, von wo die STYX gekommen war, das freie, lebende Universum und hinter den Raumflotten der Ayindi die Todeszone, die Abruse.
Was immer dort lauerte, was aus dieser Richtung drängte und den Bewohnern des Arresums den Tod brachte - es war auch hier unsichtbar.
Nur die Rochenschiffe markierten so etwas wie eine Grenze, wenn man sich diese irgendwo in der Feuerrichtung vorstellen mochte. Die Sterne auf der anderen Seite leuchteten nicht anders als diejenigen „hinter" der STYX.
„Bei Arkons Göttern!" entfuhr es Atlan. „Das sind Tausende ... sogar Zehntausende!"
„Kriegsschiffe in allen Größen", kommentierte Moira. Sie sah sich nur kurz zu den Galaktikern um, als ob sie beim Anblick ihrer Gesichter Genugtuung fände. Den Arkoniden musterte sie besonders eindringlich.
Sie wandte sich wieder ihrem Pult zu. Perry konnte den Blick kaum von den unzähligen winzigen grünen Leuchtpünktchen nehmen, von denen jedes einen Raumer wie die STYX darstellte. Bei längerem Hinsehen lösten sie sich zu grünen Schleiern auf, wie Wolken aus fernen Sternen.
Jedes Schiff war ein perfektes Kampfsystem wie die STYX. Der Gedanke ließ ihn ja hier nicht zum erstenmal schlucken. Im eigenen .Universum, in der heimatlichen Milchstraße, hatte ein einziges Rochenschiff für einen Wirbel gesorgt wie selten zuvor ein Eindringling. Die STYX und ihre Herrin hatten als unbesiegbar gegolten, als ultimate Verbindung von Technik und Kampfkraft. Die Galaktiker hatten ihr nichts Vergleichbares entgegenzusetzen gehabt.
Und hier standen Tausende und aber Tausende im Weltall und bildeten einen gigantischen Abwehrriegel. Man konnte fast wirklich den Eindruck haben, sie wollten ihr Universum hier teilen.
Er hatte vieles erwartet - die Hölle, einen toten Kosmos, auch einen sofortigen Angriff von Rochenschiffen, so wie bei der Flucht von Charon.
Doch dies hier war mehr, als sein Geist auf einmal verarbeiten konnte.
Er suchte nach Vergleichen aus der Vergangenheit, dachte kurz an die Endlose Armada, die Wachflotte des Kosmonukleotids TRIICLE-9, aber auch das traf es nicht. Die Armada war mit Sicherheit um ein Mehrfaches größer gewesen. Dies hier war gewaltiger.
Jedes ein Schiff wie die STYX! Eine Streitmacht, wie das Universum sie noch nicht gesehen hatte - und doch seit einer halben Ewigkeit auf dem Rückzug?
„Wir haben Glück", stellte Moira fest, nachdem sie minutenlang in den Raum hinausgehorcht, geortet und Hyperfunksprüche abgehört hatte, die zwischen den einzelnen Verbänden gewechselt wurden. „Die Front ist knapp zehn Lichtmonate von Shiriaan entfernt. Dort hat die Todeszone eine Spitze in unsere Richtung ausgebildet, aber es kann jederzeit zu Angriffen von den Flanken her kommen. Die Front ist nicht etwas, das ihr euch als eine genau umrissene Linie vorstellen dürft, auch nicht gebogen oder dreidimensional gewölbt. Die Abruse kann theoretisch überraschend auch mitten in den Reihen der Verteidiger zuschlagen." Die Kriegerin winkte ab. „Aber das interessiert jetzt nicht. Es wird in dieser Region eine Großoffensive der Abruse erwartet, die jeden Moment beginnen kann.
Deshalb befinden sich, bis auf ganz wenige Ausnahmen, alle Kampfschiffe außerhalb des Shiriaan-Systems und lauschen in
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