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1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ankommen, sich vorstellen, uns angrinsen und sagen: Schaut mal, wer hier ist.«
    Ich musste lächeln, weil Jane sich so stark engagierte. Ich kannte sie gut genug und wusste auch, dass sie sauer darüber war, dass wir noch keinen dieser Blutsauger gesehen hatten. Jane gehörte zu den Menschen, die schnell einen Erfolg erreichen wollten, wobei die Detektivin eigentlich Geduld haben musste. Doch das gehörte nicht zu ihren Eigenschaften.
    »Dann sollten wir uns darüber klar werden«, sagte ich, »wie lange wir noch hier sitzen wollen.«
    »Fang nicht schon wieder an.«
    »Tue ich gar nicht. Ich mache mir eben meine Gedanken. Und das ist ja nicht schlimm.«
    »Ich weiß.«
    »Wenn du unbedingt hier im Halfmoon bleiben willst, könnte ich ja eine Runde drehen.«
    Jane starrte mich an. »Ist das dein Ernst?«
    »Ja, ob ich hier sitze oder mich draußen mal umschaue, ist doch egal. Dann kannst du hier deine Augen aufhalten. Kann ja sein, dass die Blutsaugerinnen schon unterwegs sind und ihre Zeichen setzen wollen.«
    »Saugen?«
    »Was weiß ich?« Ich nickte. »Ja, das kann schon sein, dass sie sich ihre Opfer im Freien suchen.«
    Jane verzog das Gesicht. »Aber dort werden sie nicht zubeißen.«
    »Das weiß ich nicht. Glaube ich auch nicht. Sie werden sie irgendwo hinlocken, schätze ich.«
    Jane Collins winkte ab. »Alles klar. Ich will dich nicht aufhalten.«
    »Dann hältst du hier die Stellung?«
    »Falls nichts passiert, was mich weglockt.«
    Ich schlug ihr auf die Schulter. »Ich denke nicht, dass die hier die große Schau abziehen werden.«
    Ihr Kinn ruckte nach vorn. »Mach dich schon auf die Socken.«
    Ich verstand Jane gut. Es lief nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Daran konnte ich nichts ändern, und bei mir musste sie kein schlechtes Gewissen haben. Ich wusste sehr gut, wie Fehlschläge aussahen, aber Jane fühlte sich irgendwie gekränkt und hätte sicherlich für die Abendstunden einen anderen Ort gewählt.
    Auch ich dachte so. Ein Essen in einem netten Lokal wäre mir auch lieber gewesen.
    So aber stellte ich den Kragen der Winterjacke hoch und verließ das Lokal.
    ***
    Draußen schwappte mir für einen Moment die Kälte entgegen. Es dauerte nicht lange, da hatte ich mich wieder an sie gewöhnt und ging ein paar Schritte, bis ich einen Platz gefunden hatte, an dem ich einen guten Überblick hatte.
    Normalerweise hätte sich mit fortlaufender Zeit die Szene auflösen müssen. Das war hier nicht der Fall, sondern das Gegenteil davon. Es war irgendwie dichter geworden. Noch mehr Menschen bevölkerten den Platz vor den Schlachthaushallen, in denen die Arbeit weiterlief. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich irgendwelche Blutsauger dort aufhielten, denn da würde es für sie gefährlich werden, wenn sie Blut saugen wollten. Die Jungs dort würden ihre Werkzeuge einsetzen, und auch ein Vampir ließ sich zersägen.
    Im Prinzip war es egal, wohin ich mich begab. Nur gehörte ich nicht zu den Typen, die einfach losgingen und das immer der Nase nach, ich brauchte schon ein gewisses System, und daran hielt ich mich auch jetzt.
    Wenn es die beiden Blutsaugerinnen tatsächlich geben sollte, wo hielten sie sich dann auf? Ich kannte den genauen Ort natürlich nicht, ging aber davon aus, dass es ein Ort war, an dem sie nicht so leicht entdeckt werden konnten, und das waren dann eben die dunklen Stellen, die es auch hier gab. Allerdings lagen sie etwas abseits. Man fand sie dort, wo Durchgänge die mächtigen Markthallen durchbrachen. Es waren so etwas wie schmale Gassen, aber breit genug, um Lastwagen durchzulassen.
    Es waren insgesamt zwei. Ein Durchgang befand sich am West- der andere am Ostende. Wer ihn hinter sich gelassen hatte, landete an der Rückseite der Markthalle. Wie es dort aussah, wusste ich nicht. Notfalls wollte ich mich auch dort umschauen.
    Zunächst aber saugte mich die Szene auf. Normalos mischten sich unter die peppigen Typen, die sich mal wieder ausleben wollten. Ein junger Mann, der ein Kostüm aus Vogelfedern trug, natürlich nachgemacht, stand auf einer Kiste und imitierte die verschiedenen Vogelstimmen. Er hatte sich dafür ein Plättchen in den Mund geschoben und hatte seinen Spaß, denn er bewegte seine Arme wie Flügel. Es machte ihm auch nichts aus, dass keiner stehen blieb, um ihn anzusprechen. So verwirklichte er sich selbst.
    Angst hatten die Menschen nicht, das war ihnen anzusehen. Sie produzierten sich. Zwei Drag-Queens kamen mir untereinandergehakt entgegen und gingen

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