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1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bin einfach zu früh gewesen, verstehen Sie? Ich musste noch warten. Und da ist es dann passiert.«
    »Was denn?«
    »Jemand klopfte an meine Tür. Erst dachte ich an eine Einbildung, aber dann sah ich das Gesicht einer jungen dunkelhaarigen Frau.«
    »Und dann?«
    »Bin ich ausgestiegen. Da erlebte ich die zweite Überraschung. Die Frau hatte so gut wie nichts an. Sie trug irgendwas Schwarzes. Verdammt aufreizend. Nicht mal ein Kleid. Einen Bustier oder wie man die Dinger nennt.« Er schluckte und schaute zu Boden. »Sie können sich vorstellen, an was ich gedacht habe. Ein normaler Mensch läuft bei solch einem Wetter nicht so herum, aber das schien der Tante nichts auszumachen. Sie lächelte mich an, sie kam näher, und ich stand da wie ein Holzklotz. Dann packte sie mich, riss mich herum und wollte mir tatsächlich in den Hals beißen. Stellen Sie sich das mal vor!«
    »Und? Hat sie das?«
    »Nein, nicht wirklich. Die Zähne schrammten ab. Aber sie waren spitz, das habe ich genau gespürt. Da ist mir der Gedanke sogar an einen Vampir gekommen.«
    »Aber Sie konnten flüchten, Mister.«
    »Genau. Ich habe mich losgerissen und bin einfach nur gerannt. Weg, nur weg. Aber sie war verdammt schnell und hat mich sogar eingeholt. Ich hatte dann einen Blackout. Ich weiß nur, dass sie mich zu Boden gerissen hat, und dann waren Sie schon da.«
    »Wo haben Sie die Zähne denn genau erwischt?«
    »Am Hals, an der linken Seite, da brennt es jetzt noch.«
    »Darf ich mal sehen?«
    »Klar.«
    Es war mir in dieser Umgebung zu dunkel. Deshalb holte ich meine kleine Lampe hervor und strahlte seine linke Halsseite an. Ich brauchte keinen zweiten Blick. Hier war zu erkennen, dass dieser Mann von den Zähnen erwischt worden war. Sie hatten sich nicht in die Haut hineinhacken können und waren abgerutscht. Dabei hatten sie Haut aufgerissen und zwei feuchte Blutstreifen hinterlassen. Der nächste Biss hätte den Mann voll getroffen. Dass der erste Angriff daneben gegangen war, ließ darauf schließen, dass diese Person möglicherweise noch keine Routine besaß und so etwas wie eine Anfängerin war.
    Er holte ein Tuch hervor und drückte es gegen die Wunde. »Können Sie mir sagen, was das sollte? Ich weiß es nicht. Ich kann nur raten, und es ist mir vorgekommen, als wäre ich von einer Vampirin angefallen worden, aber die gibt es nicht, verflucht.« Er war sich plötzlich unsicher, denn er schaute mich aus großen Augen an und flüsterte: »Oder?«
    Ich hob die Schultern. »Da liegen Sie schon richtig. Aber manche Menschen sind eben völlig von der Rolle.«
    »Ja, das stimmt wohl.« Er lachte hart auf und schüttelte den Kopf. »Die wollte mich doch verdammt beißen! So eine Scheiße. Da erlebt man immer wieder was Neues.«
    Ich gab ihm einen Rat. »Es ist am besten, wenn Sie das alles vergessen.«
    »Ha, das sagen Sie so leicht.«
    »Ich kümmere mich darum.«
    »Wieso das denn? Sind Sie ein Bulle?«
    »So ähnlich.«
    »Na gut.« Er drehte sich um und schaute wieder zurück zu seinem Fahrzeug. »Lange muss ich nicht mehr warten. Dann kann ich einladen.«
    »Tun Sie das!«
    Er nickte mir noch mal zu und ging weg. Ich allerdings blieb stehen. Dabei schaute ich ihm nach, und mir schossen schon einige Gedanken durch den Kopf.
    Es war also kein Fake gewesen. Es gab die Blutsaugerinnen tatsächlich. Sie hielten sich in der Nähe auf und mussten sich gute Verstecke gesucht haben, die sie dann verließen, wenn ihnen ein Opfer über den Weg lief.
    Bei dem Fahrer hatte es nicht geklappt. Damit würde sich kein Blutsauger zufriedengeben. Er würde es immer und immer wieder versuchen, und das musste ich verhindern.
    Ich hatte mal wieder Glück gehabt. Im Stillen leistete ich Jane Collins Abbitte. Sie wartete in dem Lokal auf mich, und genau dorthin führte mich mein nächster Weg …
    ***
    »Noch was zu trinken?« Der Keeper lächelte Jane an und wartete auf eine Antwort.
    »Ja, bitte.«
    »Wirklich Wasser?«
    Die Frage brachte Jane Collins zum Nachdenken. Zu viel von dieser Flüssigkeit mochte sie auch nicht, weil das Wasser einfach nach nichts schmeckte.
    »Haben Sie einen Drink ohne Alkohol, den Sie mir empfehlen können?«
    »Einen Cocktail aus Säften oder so?«
    Jane nickte. »Ja, den nehme ich.«
    »Alles klar. Und was ist mit Ihrem Freund?«
    »Wir warten, bis er wieder hier ist.«
    Der Keeper nahm das Glas und die Flasche. Er blieb noch einen Moment stehen. »Entspannt sah der nicht aus.«
    »Ach? Das haben Sie bemerkt?«
    »Klar, ich

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