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1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auge behalten, doch das klappte nur, wenn sie vom Hocker rutschte und sich umdrehte. Da sah sie dann, wohin die Cavallo ging. Es wäre normal gewesen, wenn sie an einem der Tische ihren Platz genommen hätte. Das tat sie nicht. Sie ging einfach durch den Laden und auf eine bestimmte Tür zu.
    Wenn Jane nicht alles täuschte, führte die zu den Toiletten und in die privaten Räume des Besitzers. Davon musste sie ausgehen, denn so etwas war in fast allen Lokalen gleich.
    Dann war Justine weg.
    Jane hatte noch gesehen, wie sie die Tür zu den Toiletten öffnete. Sie war nicht leicht zu entdecken, weil sie fast mit der Wand eine Einheit bildete.
    Jane stand an der Ecke der Bar. Ein Mann mit Hut grinste sie an. Sie nahm von ihm keine Notiz, denn sie musste jetzt eine Entscheidung treffen.
    Eine Unperson wie Justine Cavallo war nicht grundlos hier erschienen.
    Es gab die beiden Vampirfrauen, und womöglich hatte Justine bei der Verwandlung mitgemischt. Jetzt war sie unterwegs, um das zu tun, was sie immer tat, wenn sie sich satt getrunken hatte. Sie tötete die Personen, damit sie nicht auch als Vampire durch die Nacht liefen.
    So schlimm dies auch war, so kannte Jane Collins es. In diesem Fall hatte sie jedoch ein anderes Gefühl. Sie glaubte nicht so recht daran, dass Justine erschienen war, um ihre Artgenossen zu vernichten. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass die Blutsaugerin etwas anderes vorhatte. Dass sie an einem neuen Plan arbeitete, von dem Jane noch nichts erfahren hatte.
    Genau der Gedanke setzte sich bei ihr fest. Noch war er eine Theorie, aber das sollte sich ändern, deshalb musste Jane dieser Blutsaugerin nachgehen.
    Sie ging einen Schritt nach vorn, als der Mann mit dem Hut sie anrempelte. »He, trinkst du noch deinen Drink?«
    »Du kannst ihn haben. Vielleicht wirst du dann wieder richtig nüchtern.«
    Er fing an zu lachen. Ob er den Drink nahm, juckte Jane nicht mehr, sie befand sich bereits auf dem Weg zur Tür, um zu sehen, ob sie die Cavallo irgendwo fand.
    Im Lokal war alles normal geblieben. Kein Gast zeigte sich erschreckt. Hier liefen genügend bunte Typen herum, da fiel selbst eine Frau wie Justine Cavallo nicht auf.
    Es verging nicht viel Zeit, da stand Jane vor der Tür, die zu den anderen Bereichen führte. Eine Wimpernschlaglänge zögerte sie noch, bevor sie die Klinke entschlossen nach unten drückte und den dahinter liegenden Flur betrat.
    Er war leer, aber er war nicht dunkel. Unter der Decke gaben trübe Funzeln, die mit Draht umwickelt waren, ihr Licht ab. Kahle Wände, aber auch beschmutzt. Zwei Türen, hinter denen die getrennten Toiletten lagen. Jane konnte sich nicht vorstellen, dass die Cavallo hinter einer der beiden verschwunden war.
    Eine dritte Tür erregte Janes Aufmerksamkeit. Sie war sogar beschriftet. Die Worte Lager und Keller fielen ihr auf, und es war genau das, was sie gesucht hatte.
    Noch stand sie davor. Jemand kam aus der Damentoilette. Eine junge Frau im langen schwarzen Kleid kicherte vor sich hin, ehe sie den Rückweg antrat.
    Die Detektivin wollte nicht mehr länger warten, holte noch mal Luft, dann öffnete sie die Tür und schob sich durch den Spalt, wobei sie sofort stehen blieb, um sich zu orientieren. Das war auch nötig. Wäre sie einen Schritt nach vorn gegangen, hätte sie über die Kante einer Treppenstufe stolpern können.
    Zuerst hatte sie die Umgebung als finster angesehen und erfüllt von einer feuchten, leicht stinkenden Luft. Dem war nicht ganz so. Wenn sie nach vorn schaute, sah sie weiter unten, bestimmt am Ende der Treppe, einen schwachen Lichtschein.
    Jane hatte nichts von Justine gesehen, doch sie ging davon aus, sie hier zu finden. Auf keinen Fall wollte sie sich bemerkbar machen. Keinen Namen rufen, nur so leise wie möglich dem Licht entgegengehen. Es gab an der rechten Seite ein Geländer, was sie einigermaßen beruhigte. Da konnte sie sich festhalten, wenn sie dem Unbekannten und auch einer tiefen Stille entgegen schritt.
    Sie ging so leise wie möglich. Sehr vorsichtig trat sie auf. Das Geländer bot ihr dabei einen rauen Halt, weil es verrostet war.
    Aber sie kam weiter. Die Hälfte der Treppe hatte sie schnell hinter sich gebracht und sah jetzt, dass die letzten Stufen vom Lichtschein leicht gestreift wurden.
    Es verging kaum noch Zeit, da hatte sie die Treppe endlich hinter sich gelassen. Auf dem Weg nach unten hatte Jane damit gerechnet, etwas zu hören, doch das war nicht der Fall gewesen. Sie fand sich jetzt in einem

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