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1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kellergang wieder, in dem es ebenfalls feucht roch.
    Wo steckte wer?
    Sie war auf der Suche nach Justine Cavallo, konnte sich aber vorstellen, noch jemand anderes zu finden, denn die Blonde war sicherlich nicht in den Keller gegangen, um hier zu meditieren. Wer sich so sicher bewegte wie sie, der kannte sein Ziel ganz genau.
    Die Cavallo war kein Mensch, auch wenn sie so aussah. Sie musste nicht atmen, um zu existieren, und deshalb würde Jane auch nichts von ihr hören. Zudem musste sie eine Entscheidung treffen. Sie konnte nach links, aber auch nach rechts in den Gang hineingehen. Sie überlegte noch, für welche Seite sie sich entscheiden sollte, als ihr das Problem abgenommen wurde.
    Aus dem linken Gang hörte sie etwas. Das Licht, eine kleine Lampe unter der Decke, brannte direkt vor ihr und hatte ihr den Weg gezeigt.
    Jane Collins drehte sich um. Sie sah wieder die nackten Wände, aber sie entdeckte auch eine Tür schräg gegenüber. Und die stand etwas auf. Für sie war klar, dass sich Justine dort versteckt hielt.
    In einem ersten Impuls wollte sie den Namen ihrer Mitbewohnerin rufen, ließ es dann bleiben und schlich auf die Tür zu. Es waren nur wenige Schritte, dann stand sie davor.
    Jane fasste sie schon an, um sie zu öffnen, als sie etwas davon abhielt. Aus den Raum dahinter hörte sie ein Zischeln.
    Noch konnte sie nichts verstehen, aber Sekunden später nahm die Stimme an Deutlichkeit zu. Was Jane hörte, das hinterließ bei ihr schon einen Schauer.
    »Ich rieche es, Rachel.«
    »Was denn?«
    »Fleisch. Warmes Fleisch.«
    »Ist das alles?«
    »Nein, ich rieche auch Blut.«
    »Und?«
    »Jemand ist in der Nähe.«
    »Dann können wir ja bald satt werden.«
    »Genau, Rachel.«
    »Aber Justine ist es nicht – oder?«
    »Nein, nein. Sie kommt gleich wieder. Hat sie zumindest zu uns gesagt.«
    Jane Collins wusste Bescheid, auch ohne einen Blick in den Raum geworfen zu haben. Sie hatte es mit zwei Personen zu tun. Oder besser gesagt mit Unpersonen, die auf Justine Cavallo warteten. Es konnte nur bedeuten, dass sie mit ihr unter einer Decke steckten oder so waren wie sie selbst.
    Jane war schließlich auch in diese Gegend gekommen, um zwei Blutsaugerinnen zu jagen, und wenn sie nicht alles täuschte, dann lauerten die beiden hinter dieser Tür.
    Mochten sie auch aussehen, wie sie wollten. Schönheit war hier kein Grund, um Rücksicht zu nehmen. Sie würde eingreifen müssen, und sie besaß auch die entsprechende Waffe.
    In ihrer Pistole steckten geweihte Silberkugeln. Die erhielt sie von ihrem Freund John Sinclair, denn Jane Collins geriet immer wieder in einen Strudel grausamer Ereignisse.
    Noch war sie nicht gesehen worden. Die andere Seite hatte sie nur gerochen. Fleisch und Blut, das war perfekt, das machte sie einfach an.
    Die Detektivin hatte ihre Waffe gezogen. Sie war bereit, kurzen Prozess zu machen. Auch wenn es finster war, würde sie ihre Ziele treffen. Sie wollte sich auf die Schwelle der offenen Tür stellen, schießen und die Waffe dann in einem Halbkreis führen.
    Der nächste Schritt sollte sie direkt an die Tür bringen. Alles war perfekt geplant, und doch musste Jane erfahren, dass die Perfektion ihre Tücken hatte.
    Jemand rammte die Tür von innen her auf.
    Damit hatte Jane nicht gerechnet. Sie glaubte noch, einen Schatten auf sich zufliegen zu sehen, dann knallte etwas Hartes gegen sie und traf auch ihr Gesicht.
    Die berühmten Sterne spritzten vor ihrem Gesicht hoch. Den Schlag gegen den Hinterkopf hatte sie sich selbst zuzuschreiben, weil sie nach hinten gekippt war. Die Wand war eben härter als ihr Schädel. Sie schaffte es nicht mehr, einen gezielten Schuss abzugeben, denn plötzlich gaben ihre Beine nach.
    Der Schlag am Hinterkopf war nicht so hart gewesen, dass sie in Bewusstlosigkeit gefallen wäre. Doch auf den Beinen konnte sie sich nicht mehr halten.
    Jane merkte, dass sie an der Wand immer weiter nach unten rutschte. Sie hörte die Stimme jetzt dicht vor sich, aber zu sehen bekam sie nur wenig. Die Umrisse waren mehr zu ahnen, und sie schaffte es auch nicht mehr, den rechten Arm anzuheben und zu schießen.
    Sie war fertig.
    Das sah auch die andere Seite. Jane hörte noch das Lachen, dann wurde sie gepackt und angehoben. Jemand riss ihr die Beretta aus der Hand.
    »Wohin?«
    »In das Verlies, Fiona.«
    »Sehr gut.«
    »Aber wir trinken das Blut beide. Sie hat genug in sich, um uns satt zu machen. Diesmal schaffen wir es richtig, und sie wird sich auch nicht wehren

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