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1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Als würden sie mit einer Stange im Nebel herumstochern."
    „Hoffentlich bleibt es so!"
    Auf der Grafik war zu sehen, daß die Flotte sich dem gegenwärtigen Standort der ODIN näherte. Da die ODIN wegen der damit verbundenen Emissionen nicht voll beschleunigen durfte, holten die Rochenschiffe schnell auf. Irgendwann würden sie so nahe gekommen sein, daß sie förmlich über die ODIN stolpern mußten.
    Reginald Bull erleichterte sich mit einem Fluch.
    „Ich glaube", ließ sich Mertus Wenig vernehmen, „es könnte nötig werden, den Virtuellbildner einzusetzen."
    „Deine Entscheidung, Kommandant", bemerkte Reginald Bull. Mertus Wenig gab eine Reihe von Befehlen, um den Einsatz des Geräts vorzubereiten.
    Dieser Ortungsschutz war erstmalig im Jahre 447 NGZ experimentell eingesetzt worden. Erzeugt wurde vom Virtuellbildner eine energetische Kopie des Trägerschiffs, vor allem die zahlreichen Streuimpulse der Maschinen an Bord wurden damit imitiert, sogar die Impulse eines aktivierten Ortungsschutzes. Dabei waren die anpeilbaren Werte des Virtuellbildners in der Regel um den Faktor zehn stärker als die echten Impulse des Trägerschiffs.
    Dem Gegner wurde so ein zweites, ortungsgeschütztes Schiff vorgegaukelt, auf das er nach Möglichkeit hereinfallen konnte. Die Reichweite der Projektion lag bei bis zu drei Lichtjahren. Ihr entscheidender Nachteil lag darin, daß die Projektion einen beträchtlichen Energieaufwand erforderte - und die ODIN war zur Zeit keineswegs in der Lage, ihre Reserven zu mobilisieren.
    „Eine halbe Million Kilometer", meldete Boro Shufman die schrumpfende Distanz zwischen der ODIN und den Verfolgern. In diesen Minuten wirkte er wieder gelassen, ja geradezu souverän. „Gleich haben sie uns."
    „Jeder Nieser kann uns verraten", murmelte Reginald Bull. „Und ausgerechnet jetzt juckt mir die Nase."
    „Dich in solchen Notlagen dabeizuhaben ist ein wahrer Genuß", spottete Michael prompt.
    Er wandte den Kopf und sah Philip an.
    „Vielleicht wäre es besser für dich, wenn du dich mit einem Kurzen Schritt in Sicherheit bringen würdest."
    Philip antwortete mit einem mageren Grinsen; selbst in dem allgemeinen Rotlicht wirkte er käsig.
    „Mike, übernimmst du die Steuerung des Virtuellbildes?"
    Michael nickte und übernahm die Kontrollen. Die virtuelle Projektion der ODIN war beweglich, sie konnte von der ODIN aus gelenkt werden.
    Aber diese Steuerung mußte echt aussehen, damit der Gegner darauf hereinfiel.
    „Dann los!"
    Michael überwachte die Aktion auf einem Kontrollschirm. Die Projektion tauchte auf, einige Millionen Kilometer entfernt. Wie die ODIN selbst bewegte sich das Abbild in unmittelbarer Nähe der roten Riesensonne.
    Boro Shufman überwachte die Reaktionen der Rochenschiffe.
    „Sie haben noch nichts bemerkt." Michael ließ die Projektion beschleunigen, von der Sonne weg; der Kurs war dem der Rochenschiffe entgegengesetzt. Es sah aus, als wolle die ODIN die günstige Gelegenheit zur Flucht ergreifen.
    An den Gesetzen der Physik ließ sich auch durch modernste Technik nichts ändern; wenn die Rochenschiffe die Verfolgung aufnehmen wollten, mußten sie ihren Bewegungsimpuls durch Gegenbeschleunigung erst einmal aufzehren, dann konnten sie in Richtung auf die Beute Fahrt aufnehmen. Das gab der Projektion einen gewissen Vorsprung, der erst einmal aufgeholt sein wollte.
    „Reaktion, sie drehen von uns ab!" Zum erstenmal verriet Boro Shufman Nervosität.
    „Prächtig, Michael", lobte Reginald Bull. Gleichzeitig ließ Mertus Wenig die ODIN sanft beschleunigen, weg von den Rochenschiffen,, hinüber auf die andere Seite der Riesensonne.
    „Verdammt, sind die schnell...", stieß Philip hervor.
    Die Rochenschiffe setzten alles daran, die falsche ODIN abzufangen; sie jagten hinter der Projektion her. Aus den Lautsprechern der echten ODIN schallten die wütend klingenden Rufe der Ayindi.
    Die Rochenschiffe holten schneller auf, als Michael angenommen hatte.
    Und weitaus früher, als er befürchtet hatte, eröffneten die Rochenschiffe das Feuer.
    Ein Ächzen ging durch die Zentrale der ODIN. Die Galaktiker litten gewissermaßen mit der Projektion mit - was sie zu sehen bekamen, galt eigentlich ihnen selbst. Daß das Schiff nicht wirklich getroffen wurde, nahm der Szene nichts von ihrem Schrecken.
    „Kein Wirkungsfeuer", wurde aus der Feuerleitzentrale der ODIN weitergegeben. „Es sind Warnschüsse vor den Bug."
    „Mir genügt es", knurrte Michael. Aus den Augenwinkeln heraus konnte er

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