Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ziemlich hart getroffen.
    Bleiche Gesichter waren zu sehen, einige erleichterten sich durch Tränen, andere zitterten am ganzen Leib, und Philip zeigte ein nervöses Feixen.
    „Wie würde unser Fürst Weißhaupt sagen?" bemerkte er. „Gut gemacht Barbarenhäuptling."
    Michael Rhodan stieß die Luft aus. „Scher dich zum Teufel", sagte er nur. „Und zwar schnell ..."
     
    6.
     
    „Nichts", wiederholte Boro Shufman seine Meldung. „Rein gar nichts."
    Er wirkte unsicher, seine Gesten fahrig.
    „Aber das ist doch unmöglich", antwortete Mertus Wenig. „In der Reichweite unserer Taster sind Zehntausende von Sonnen ..."
    „Eher Hunderttausende", warf Louis Densson ein. „Und davon ein beträchtlicher Teil, der Planetensysteme aufweist. Wenn die statistischen Wahrscheinlichkeiten, wie sie für unsere Milchstraße und andere Galaxien stimmen, auch hier angewendet werden, dann müßten zahlreiche dieser Planeten Leben entwickelt haben. Und davon wiederum müßten einige bereits das Stadium der überlichtschnellen Raumfahrt und der entsprechenden Kommunikation erreicht haben."
    „So sehe ich es auch", warf Michael Rhodan ein. „Shufman, sind deine Geräte in Ordnung, hast du das nachgeprüft?"
    „Selbstverständlich habe ich das nachgeprüft", konterte Shufman gereizt. „Ein paar Instrumente sind an der Hülle der ODIN zerstört worden, durch das Sonnenplasma, aber der Rest funktioniert einwandfrei. Ich habe das mehrfach kontrolliert."
    „Demnach stimmen die Beobachtungen", sagte Mertus Wenig mit einem Kopfschütteln. „So seltsam sich das auch anhört."
    „Nirgendwo sind Impulse von Hyperfunkverkehr anzumessen", setzte Boro Shufman seinen Bericht fort. „Ich habe alle Frequenzen und alle Bänder abgegrast. Nichts zu hören. Und Erschütterungen in der Struktur des Hyperraums, wie sie für überlichtschnelle Raumfahrt typisch sind, habe ich auch nicht registrieren können. Stille überall."
    „Totenstille", murmelte Mertus Wenig.
    Vor vier Stunden war die ODIN in den Normalraum zurückgekehrt, und für etwas mehr als eine Stunde hatte atemlose Spannung an Bord geherrscht, in Erwartung der Rochenschiffe. Aber die entsprechenden Ortungen waren ausgeblieben, und danach hatte sich eine fast euphorische Stimmung an Bord breitgemacht. Die gute Laune wurde durch Boro Shufmans Meldung empfindlich gestört, und nach der Äußerung von Mertus Wenig breitete sich eine Weile Schweigen in der Zentrale aus.
    „Einen Vorteil jedenfalls hat diese Stille", sprach Reginald Bull in das Schweigen hinein. „Wir sind unsere Verfolger los, die Rochenschiffe haben wir erfolgreich abgehängt."
    „Die Frage ist, was wir uns zum Ausgleich dafür eingehandelt haben", sagte Michael Rhodan leise.
    Louis Densson meldete sich zu Wort: „Ich habe mir erlaubt, die Sternensysteme in unserer Nähe genauer zu untersuchen, nach dem Leyden-Verfahren."
    Hinter ihm stand Magira Vee; sie blickte finster drein. Wahrscheinlich konnte sie mit dem Begriff sowenig anfangen wie die anderen Galaktiker.
    „Leyden-Verfahren?" Reginald Bull furchte die Brauen. „Irgendwoher kenne ich den Namen."
    „Es wurde nach seinem Erfinder benannt", wußte Louis Densson zu berichten. „Nach einem gewissen Tyll Leyden."
    „Ach, du großer Gott!" stieß Bully hervor. „Der?"
    „Du kennst den Mann?" fragte Michael Rhodan.
    „Ich habe ihn gekannt", antwortete Reginald Bull. „Leyden hatte damals ein Verfahren ermittelt, mittels Fernortung über mehrere Lichtjahre hinweg Planeten darauf zu untersuchen, ob sie höheres Leben hervorbringen können oder nicht. Ein seltsamer Bursche, dieser Leyden.
    Kein Genie, der Mann, nur ein sehr harter Arbeiter. Und ziemlich seltsam."
    Michael Rhodan schüttelte langsam den Kopf.
    „Nie gehört", sagte er. Reginald Bull grinste breit.
    „Tyll Leyden ist schon lange tot", sagte er. „Das war vor deiner Zeit."
    „Das gibt es?" fragte Boro Shufman verblüfft und starrte Michael Rhodan verwundert an.
    Dieser Irrtum war ziemlich geläufig. Die Aktivatorträger hatten in der Vergangenheit über so lange Zeit, so oft und so intensiv in die Geschicke der Milchstraße eingegriffen, daß viele Galaktiker sich gar nicht richtig vorstellen konnten, daß auch die Unsterblichen einmal hatten geboren werden müssen - zu verschiedenen Zeiten gar. Für viele war es so, als hätte es sie schon immer gegeben.
    „Das gibt es", antwortete Reginald Bull. „Es waren verrückte Zeiten damals, aber nicht die schlechtesten. Aber zum Thema zurück.

Weitere Kostenlose Bücher