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1704 - Teuflische Abrechnung

1704 - Teuflische Abrechnung

Titel: 1704 - Teuflische Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas, was die beiden nicht verstanden.
    Sie waren es leid, packten zu und rissen ihn auf die Beine. Larkin schwankte, er keuchte, er holte Luft, und seine Augen sahen aus, als wollten sie aus den Höhlen treten. Das Gesicht glänzte nass und nicht allein vom Schneeregen.
    Er wurde durchgeschüttelt und angefaucht.
    »He, Larkin. Komm endlich zu dir!«
    Lex heulte fast auf, aber er riss sich zusammen und stierte die Wächter an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen.
    »Sind sie weg?«
    Die Aufpasser schauten sich an. »He, wen meinst du? Hier ist niemand außer uns.«
    »Doch, ich habe sie gesehen.«
    »Ach ja? Und wer waren die Besucher? Aliens aus der Milchstraße oder …?«
    »Nein, keine Aliens. Die Fotos mit den Gesichtern. Sie waren hier, sie schwebten vor mir.«
    »Wie schön. Und wo sind sie jetzt?«
    »Weg!«
    Der Pfleger lachte. »Auf dem Boden liegen sie nicht. Dann scheinen sie sich also in Luft aufgelöst zu haben, wie?«
    »Das haben sie wohl.«
    Die Männer wussten nicht, was sie dazu sagen sollten. Bisher hatten sie Larkin als normal angesehen, daran zweifelten sie jetzt, denn sie sahen nichts, auch als sie sich umschauten und dabei den Boden absuchten.
    »Ich denke, dass wir dich jetzt wieder zurück in dein Apartment bringen.«
    Larkin sagte nichts. Für ihn waren die beiden Luft. Er hielt den Blick gesenkt und drehte in der Nähe seine Kreise.
    Ab und zu schaute er in die Höhe, aber auch da war nichts mehr zu entdecken.
    »Durchgedreht, Mario, der ist durchgedreht. Eine andere Erklärung habe ich nicht. Zellenkoller.«
    »Kann sein.«
    »Wieso? Glaubst du mir nicht?«
    Mario zog die Nase hoch, die aussah wie ein Knubbel mit zwei Löchern. »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Irgendwas haben wir doch gesehen. Er hat sich so komisch bewegt. Sonst wären wir nicht hier, und ich gehe davon aus, dass er tatsächlich was gesehen hat. Ist meine Meinung.«
    Sein Kollege war noch immer skeptisch. »Ich kann mich damit nicht anfreunden.«
    »Carter, was ich gesehen habe, das habe ich gesehen. Der hat nicht nur Gymnastik gemacht.«
    »Dann hat er sich was vorgestellt. Wer weiß denn schon, welche Gedanken sich in seinem kaputten Gehirn tummeln. Fotos! Dass ich nicht lache.«
    Mario nickte. »Ja, das ist auch schwer zu begreifen. Aber wir sind ja nicht blind.«
    »Und was willst du tun?«
    »Ich werde den Vorgang melden.«
    »Okay, das können wir tun. Aber zuvor schaffen wir unseren Freund wieder in die Zelle.« Carter ging auf Larkin zu. »Komm, es wird Zeit, dass wir gehen.«
    Larkin hustete. »Ja, das meine ich auch.« Er stand geduckt, hob allerdings einen Finger und flüsterte: »Die Höllengeister waren da und ich glaube nicht, dass sie ganz weg sind. Verschwunden, ja, aber sie kommen wieder.«
    »Wie sehen sie denn aus?«
    »Du hast die Fotos nicht gesehen, wie?«
    »Habe ich nicht.«
    »Dann hat es auch keinen Sinn, wenn ich etwas erkläre, Carter. Tut mir leid.«
    »Das ist dein Problem.«
    Lex Larkin hatte nie Anstalten gemacht, sich zu wehren, wenn er wieder zurück in seine Zelle gebracht wurde. Das tat er auch heute nicht. Mit gesenktem Kopf schritt er zwischen den beiden Männern her, aber diesmal sprach er flüsternd von Geistern und von Toten, die nicht richtig tot waren …
    ***
    Jetzt mussten wir den Wagen nehmen und raus ins Freie. Suko gehörte zwar zu den Männern, die gern hinter dem Lenkrad saßen, in diesem Fall war er nicht begeistert, den Fahrer zu spielen, beugte sich aber seinem Schicksal.
    Chiefinspektor Tanner hatte sich auf die Rückbank gesetzt. Von dort aus telefonierte er. Nicht mit seiner Dienststelle, sondern mit seiner Frau, denn er hatte sicherheitshalber zwei Tage Urlaub genommen.
    Kate Tanner war damit einverstanden, dass sich ihr Mann an uns gewandt hatte. Sie ließ uns grüßen und wir gaben den Gruß zurück. Als Tanner das Handy hatte wieder verschwinden lassen, schüttelte er den Kopf und sagte: »Ich kann es noch immer nicht fassen.«
    »Was kannst du nicht fassen?«, fragte ich.
    »Dass mir so etwas passiert. Dass ich in diesen Mist hineingerutscht bin.«
    »Davor ist keiner gefeit.«
    »Das weiß ich jetzt auch, John. Aber versetz dich mal in meine Lage. Da kämpft man über Jahrzehnte hinweg gegen das Verbrechen, jagt die schlimmsten Mörder, und plötzlich musst du erleben, dass es eine andere Macht gibt, die will, dass du ebenfalls zum Mörder wirst. Aber ich kann mich ja nicht selbst jagen.«
    »Wirst du auch nicht müssen.«
    »Klar, das hoffe

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