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1706 - Kibb

Titel: 1706 - Kibb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Geräte danach justieren. Gibt es noch Fragen?"
    „Wir sind im Umgang mit Simulatoren durchaus vertraut", antwortete Atlan bissig.
    „Dann fangen wir einfach an", sagte Algaan.
    Die Koordinatorin ließ zwei Kommandositze aus Formenergie entstehen. Über die Schaltelemente ihres Anzuges ließ sie diese an die Körper der Zellaktivatorträger anpassen.
    „Die Schaltsensoren befinden sich in den Armlehnen und in der Kopfstütze", sagte Algaan dazu. „Sie reagieren auf jegliche Impulse des Gehirns und des Nervensystems. Da eure Kombinationen nicht die erforderlichen Impulsverstärker besitzen, müßt ihr mit diesen Elementen körperlichen Kontakt herstellen ... So ist es gut. Ich werde jetzt das Steuerschema erstellen und so projizieren, daß ihr die Abläufe optisch wahrnehmen könnt. Jede eurer Reaktionen und jeder Gehirnimpuls werden Auswirkungen auf die Schiffssysteme haben. Ihr könnt beobachten, welche Wirkung ihr damit erzielt. In dieser ersten Phase ist es unmaßgeblich, welche Funktionen ihr mit euren Impulsen auslöst.
    Es geht lediglich darum, eure Gehirnfrequenz auszuloten, damit die Geräte danach justiert werden können. Ihr könnt beginnen."
    „Werden wir uns nicht ins Gehege kommen, wenn wir einander widersprechende Befehle senden?" erkundigte sich Atlan. Sein Kommandositz machte auf einmal unkontrollierte Bocksprünge über mehrere Meter hinweg.
    Du bist aufgeregt wie ein Kind vor dem Gabentisch, ermahnte sein Extrasinn. Atlan bezähmte seine innere Unruhe und konzentrierte sich auf eine ruhige, gleitende Bewegung. Der Kommandositz reagierte sofort und schwebte langsam dahin. Stopp! dachte Atlan. Der Kommandositz hielt an.
    „Ihr könnt jeder euren eigenen Gedankengängen folgen", sagte Algaan belustigt. „Es wird keinerlei nachteilige Auswirkungen haben.
    Es gibt eine Simultanschaltung."
    Rhodan hatte nicht solche Schwierigkeiten wie Atlan. Aber er merkte plötzlich, wie sich sein Kommandositz zur Seite neigte. Er versuchte verzweifelt, die Drehung durch Gedankenbefehle zu stoppen.
    Aber dadurch geriet der Kommandositz nur ins Rotieren. Je verzweifelter er der Drehung entgegendachte, desto rascher wurde sie.
    Irgendwie schien er „seitenverkehrt" zu denken. Erst als er seine Gedankenbefehle umkehrte, stoppte der Kommandositz auf der Stelle.
    Und zwar in dem Moment, als Rhodans Kopf nach unten wies. Mit einiger Anstrengung gelang es ihm, sich in aufrechte Haltung zu manövrieren.
    „Das war schon ganz gut", lobte Moira lachend im Hintergrund.
    „Aber solche Gehversuche sind keine besondere Leistung. Zeigt Algaan, was wirklich in euch steckt."
    Rhodan lenkte seine Gedanken in andere Bahnen. Er versuchte seine Gehirnströme über die Sensoren auf die Schiffsfunktionen zu lenken.
    Das Problem dabei war jedoch, daß er keine Ahnung hatte, wie er seine Gedankenbefehle formulieren sollte. Niemand hatte ihm gesagt, welcher Impuls nötig war, um den Antrieb einzuschalten und das Raumschiff abheben zu lassen. Die einzige Wirkung, die er durch seine Gedankenimpulse erzielte, war die, daß die Umgebung um ihr versank und er in einen grauen, grob granulierten Nebel gehüllt wurde, in dem es bei jedem seiner Gedanken schwach wetterleuchtete. Das zeigte ihm wenigstens, daß er mit der Schiffssystemen immerhin vernetz war.
    Rhodan dachte „Start", aber das funktionierte nicht. Auch die Verwendung von Synonymen für diesen Begriff brachte ihn nicht weiter. Algaan hatte gesagt, daß er einen optischen Bericht über das von ihm Erreichte erhalten würde. Aber es tat sich nichts. Rhodan war von dem formlosen Granulat seiner nicht identifizierbaren Gedankenwelt umgeben.
    Er dachte um. Er sah das Raumschiff als seinen Körper. Plötzlich erhellte sich seine Umgebung. Er wollte seinen Körper kennenlernen.
    Ein Netz bildete sich um ihn, das kreuz und quer verlief. An manchen Stellen hatten die Netzstränge Knötchen. Und er wußte, daß jeder dieser Knoten eine bestimmte Funktion innehatte.
    Er wollte seinen Körper erheben und sehen, was in ihm steckte.
    Plötzlich hatte er das Gefühl, durch das Netz zu rasen. Die Umgebung änderte sich so schnell, daß er keine Eindrücke sammeln konnte. Aber er wußte, daß er etwas bewirkte: Er war eins mit dem Schiff geworden. Das Schiff war sein Körper. Sein Gehirn die Kommandozentrale.
    Er wollte seinen Körper bewegen. Und er bewegte sich. Er konnte die ruckartige Aufwärtsbewegung förmlich körperlich spüren. Sachte, ganz langsam. Rhodan schwebte. Aber er konnte

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