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1706 - Kibb

Titel: 1706 - Kibb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meßgeräte gab ihm jedoch wieder das Gefühl der Traumhaftigkeit. Er konnte keine Masse orten, keine Strahlung.
    Sämtliche Geräte waren ohne Anzeige.
    Als er meinte, bereits Hunderte von Metern zurückgelegt zu haben, ohne scheinbar von der Stelle gekommen zu sein, drehte er sich um.
    Und da sah er, wie die Alptraumlandschaft in hektische Bewegung geriet. Die Perspektiven änderten sich dauernd. Die Hügel und fernen, nebelverschleierten Gebirge verschoben sich in rascher Folge gegeneinander. Sie kippten förmlich, überlappten einander und änderten ihre Form. Aus dem Nichts wuchsen andere Erhebungen hervor - und insgesamt begann die gesamte Landschaft rasend schnell zu schrumpfen.
    Und inmitten dieses sich dramatisch verändernden und in sich zusammenfallenden Gebildes bewegte sich eine zuerst winzige humanoide Gestalt. Sie wuchs in dem Maße, wie die urweltliche Landschaft schrumpfte. Es dauerte nicht lange, bis Rhodan in der Gestalt Atlan erkennen konnte. Er winkte ihm. Der Arkonide winkte zurück.
    „Wir treffen uns!" rief Atlan. Es klang immer noch dumpf und langgezogen, aber schon gut verständlich. Plötzlich kippte ihre Umgebung, warf sie ab. Rhodan verlor zu seiner Überraschung nicht den Halt, obwohl er das Gefühl hatte, hundert Meter tief zu fallen. Er verspürte auch keinen Aufprall, keine Erschütterung.
    Atlan erreichte ihn.
    „Weißt du, was ich vermute, Terraner?" fragte Atlan klar verständlich. Er sprach seine Vermutung jedoch nicht mehr aus. Denn etwas nahm seine volle Aufmerksamkeit in Anspruch. Vor ihren Augen lief eine unglaubliche Metamorphose ab.
    Die lebende Landschaft, auf der sie zuvor noch voneinander getrennt gewandelt waren, ballte sich weiter zusammen und wurde zu einem humanoiden Wesen. Um dessen nackten Körper bildete sich ein Film, dieser wurde zu einer dunklen, silbergrauen, einteiligen Kombination.
    Auf Armen und Beinen und in der Hüftgegend waren taschenähnliche Verdickungen zu sehen, wie man sie von den Anzügen Moiras und der Ayindi kannte.
    Der Humanoide war stark menschenähnlich. Allerdings war sein nach hinten ausladender Kopf fast kahl. Nur vereinzelt ragten aus dem blanken Hinterkopf kleine durchscheinende Härchen. Sein knochiges Gesicht war von aschgrauer, glatter Haut überzogen. Der schmale Mund war fast lippenlos, die Nase klein und scharfrückig, aber mit breiten, bebenden Flügeln. Die Augen lagen dicht beieinander. Sie lagen nicht in Höhlen, sondern ragten wie kleine schwarze Knöpfe neben der Nasenwurzel heraus. Derbe, geäderte Lider zuckten beständig darüber.
    Der Fremde stand reglos da. Als sich sein Mund kaum merklich bewegte, kam kein Laut daraus hervor.
    Plötzlich wurde die Szene wie von einem Erdbeben erschüttert. Ein mächtiger Schatten brach aus dem Nichts hervor. Es war Moira. Sie schrie, daß Rhodan meinte, das Trommelfell würde ihm platzen.
    „Nein! Nicht das!" schrie sie und stürzte sich auf den Humanoiden.
    Aber sie bekam ihn nicht zu fassen, glitt durch ihn hindurch. Moiras Erscheinung überlagerte sich mit dem Bild des Fremden. Es sah aus wie eine Doppelbelichtung. Aber während Moira um sich schlug, blieb der Fremde völlig unbewegt, rührte sich nicht von der Stelle.
    Moira beruhigte sich sofort wieder, trat einen Schritt zurück und sagte: „Ihr habt nichts zu befürchten. Es handelt sich anscheinend um eine Projektion der Abruse. Sie kann euch nichts anhaben."
    Die Projektion begann langsam zu verblassen, und Rhodan und Atlan fanden sich allmählich in der Kommandozentrale des Schulungsschiffes wieder.
    In diesem Moment tauchte Algaan auf.
    „Ihr seid durchgefallen!" herrschte sie Rhodan und Atlan an. „Ihr seid geistig nicht geeignet, eines unserer Schiffe zu steuern. Ich wußte vom ersten Augenblick, daß ihr Schwächlinge seid, von denen wir keine Unterstützung zu erwarten haben."
    „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!" gab Moira scharf zurück.
     
    *
     
    Die Koordinatorinnen standen in derselben Formation und Haltung da wie beim letztenmal. Es schien, als hätten sie ihre Positionen seit dem letzten Besuch nicht verändert.
    „Es tut mir leid", sagte Algaan mit falschem Bedauern. „Aber die Parresaner sind nicht geeignet, unsere Raumschiffe zu steuern. Schon die ersten Tests haben gezeigt, daß ihr Geist zu schwach ist. Sie können, simpel ausgedrückt, nicht mehrgleisig denken, um mehrere Schiffsfunktionen gleichzeitig unter Kontrolle zu haben."
    „Es müßte doch möglich sein, die Anlagen auf ihre

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