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1706 - Lockvogel der Nacht

1706 - Lockvogel der Nacht

Titel: 1706 - Lockvogel der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegte sich, während sie über dem Körper des Mannes schwebte. Dabei umschloss die Faust den schmalen Griff eines Rasiermessers, bei dem die Klinge nicht mehr hell war. Sie zeigte einige Flecken, die rot schimmerte. Es war das Blut des Opfers.
    Der Mann war für mich jetzt besser zu sehen. Einen nackten Arm, eine ebenfalls nackte Schulter, die an einer Stelle eine Wunde aufwies. Aus ihr hatte Hellman das Blut des Mannes getrunken.
    Der Halbvampir hatte mich nicht gesehen. Er fühlte sich sicher, kicherte in das leise Stöhnen des Mannes hinein und flüsterte ihm zu, dass er ihm bald eine zweite Wunde zufügen würde.
    »Das glaube ich nicht!«
    Meine Stimme hatte Hellman wie ein Donnerhall getroffen. Aus seinem Mund löste sich ein fast schon tierischer Schrei, der nicht mal laut war, dann fuhr er herum, um sich mir zu stellen.
    Ich war bereits auf dem Weg zu ihm und erwischte ihn mitten in der Bewegung.
    Ich hielt die Beretta in der rechten Hand. Mit aller Kraft drosch ich die Waffe gegen den Hals der Gestalt.
    Hellman flog zur Seite. Er hatte so viel Schwung drauf, dass er einen kleinen Tisch umriss, bevor er auf dem Teppich landete. Ich hörte den Mann auf der Couch wieder schreien und sah in ein altes Gesicht mit einem weißen Bart.
    Das reichte mir. Um die beiden Wunden am nackten Oberkörper konnte ich mich nicht kümmern.
    Hellman rollte sich um die eigene Achse und nutzte den Schwung aus, um auf die Beine zu gelangen.
    Wieder schrie er gellend, während er das Rasiermesser schwang und auf mich zulief …
    ***
    Diesmal lag die Überraschung auf Sukos und Janes Seite. Mit einem Angriff hatten sie nicht gerechnet, und so wurden alle davon überrascht, als Suko sich die Gestalt griff, sie anhob und dann auf den Boden schmetterte.
    Die Frau schrie. Sie wollte Jane an den Kragen. Sie war hasserfüllt und warf sich vor. Eine Hand bildete eine Kralle, mit der freien griff sie unter die Kleidung, um eine Waffe hervorzuholen.
    Jane wusste, dass sie schneller sein musste. Sie wich noch einen Schritt zurück und war froh, dass sie nicht ausrutschte. Die Mündung ihrer Beretta zeigte auf die Angreiferin.
    Linda war wie von Sinnen. Sie kümmerte sich nicht darum, dass eine Waffe auf sie gerichtet war, und dann sah sie das kurze Aufleuchten und hörte den Knall.
    Die Halbvampirin fiel genau in die geweihte Silberkugel hinein, die ihren Hals durchschlug. Haut und Sehnen wurden zerrissen, es war kaum Blut zu sehen, und sie schaffte nur noch einen Schritt, bevor sie zusammenbrach.
    Jane wollte nicht, dass der Körper gegen sie fiel, und so glitt sie zur Seite.
    Linda landete im Schneematsch auf dem Gesicht. Jane musste sich um sie nicht kümmern, sie kannte die Macht der Silberkugel, aber da gab es noch zwei andere Geschöpfe.
    Um die kümmerte sich Suko.
    Einen hatte er zu Boden geschmettert. Der Zweite war bis fast zum Ende des Vorgartens zurückgewichen. Unter der Kleidung hatte er ein seltsames Messer hervorgeholt, dessen Klinge sich an der Spitze spaltete.
    Der Angriff erfolgte von zwei Seiten. Der zu Boden Geschmetterte hatte sich wieder erhoben. Er stand leicht geduckt im Schnee und hatte sich ebenfalls bewaffnet.
    Er hielt ein Messer fest.
    Der Zweite startete vom Vorgartentor aus. Der andere schleuderte genau in dem Moment sein Messer, das wie ein Blitz in Brusthöhe auf Suko zuraste.
    Der Inspektor war es gewohnt, schnell zu reagieren. Er drehte sich genau im richtigen Moment zur Seite, und die Waffe huschte an ihm vorbei.
    Dafür war der Zweite da. Und schon so nah, dass er zustoßen konnte.
    Er traf nicht, denn Suko ließ sich blitzschnell fallen. Er lag kaum auf der kalten Erde, da streckte er noch ein Bein vor und trat dem Halbvampir gegen die Knöchel.
    Es war nicht mal eine besonders starke Berührung, aber sie riss die Gestalt von den Füßen. Mit dem Rücken zuerst fiel er zu Boden.
    Suko wirbelte auf der Stelle herum. Er hatte das Keuchen gehört, das der Waffenlose ausstieß. Und er war schon ziemlich nahe, denn an Aufgabe dachte er nicht.
    Suko wich ihm aus – und hatte dabei Pech. Der pappige Schnee war zu glatt. Er verlor den Halt, tauchte ab und hörte den wilden Schrei des zweiten Halbvampirs. Der hielt noch seine Waffe fest. Der Schnee klebte an seinem Mantel und auch in seinem Gesicht.
    Suko blieb am Boden, er richtete seine Beretta auf den Anstürmenden, und wieder krachte ein Schuss.
    Die Kugel fuhr in die Brust des Angreifers. Es war sein endgültiges Aus. Er konnte sich nicht mehr halten,

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