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171 - Todfeinde

171 - Todfeinde

Titel: 171 - Todfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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in der Menge.
    Black atmete tief durch. Crow und er zur selben Zeit am selben Ort – das konnte nur Ärger geben. Was hatte den Fuchs hierher verschlagen? Was führte er im Schilde? Siedendheiß durchfuhr es ihn – Crow würde doch nicht etwa auf die Idee kommen, die Fürstin zu besuchen?
    ***
    Poschiko prüfte das Endstück des Tunnels persönlich. In einem Schuppen auf dem Nachbargrundstück stiegen er und Oarwa in die befestigte Schachtöffnung ein. Durch eine zehn Meter lange Röhre unterquerten sie den benachbarten Hof. Oarwa, der mit der Öllampe voranging, musste sich bücken. Das Netz, in dem er die Fürstin transportieren wollte, hatte er sich um die Hüften gebunden. Poschiko konnte aufrecht gehen, so hoch war die Tunnelröhre.
    Die letzten drei Meter führten unter der Burgmauer hindurch. Diesen Abschnitt hatten die Männer des Widerstandes erst in der vergangenen Nacht gegraben, und den Durchstich zum Hof der Fürstenburg in den drei Stunden, seit die Fürstin mit ihrer Garde zum Hafen aufgebrochen war.
    Poschiko war mehr als zufrieden: Der Tunnel endete exakt an dem Punkt, den die Späher angegeben hatten – hinter einem großen Regenfass an der Ecke des Sebezaan-Zwingers. »Gut«, sagte er. »Wir warten hier, bis unsere Leute die Rückkehr der Fürstin melden.« Sie hatten den Ausgang mit Buschwerk getarnt.
    Wenige Minuten später liefen drei Männer aus der Dunkelheit des Tunnels in den Lichtschein von Poschikos Öllampe. »Es ist so weit«, sagte einer. »Die Fürstin erreicht jeden Moment die Burg.«
    »Gut.« Poschiko nickte und fixierte den Hünen.
    »Sobald wir die Explosion hören, stürmst du ins Haus.«
    Oarwa schnitt eine grimmige Miene. Er packte sein Kurzschwert und sein Beil. »Wir warten hier und nehmen dir die Gefangene ab. Alles klar?«
    »Oarwa«, machte Oarwa.
    ***
    Sein Instinkt war es, der ihm die nächsten Schritte zeigte und zwingend logisch erscheinen ließ; sein Instinkt und seine unvergleichliche Intuition. General Crow hängte sich an den Tross der Fürstin.
    Er rümpfte die Nase, als sein Blick auf Hacker fiel, der hinter der jungen Frau auf dem Raubkatzenmutanten hockte. Als erstes galt es selbstverständlich Black loszuwerden, diesen verfluchten Rebellen, und um einen Mann seines Kalibers auszuschalten, musste er das Vertrauen der Fürstin gewinnen, denn ganz aus Versehen würde Black nicht in unmittelbarer Nähe ihres Sessels gestanden haben. Eine ziemlich junge Frau für eine Fürstin übrigens; sie würde den väterlichen Rat eines erfahrenen Militärs brauchen können und vermutlich sogar schätzen.
    Keine zehn Minuten nach dem unerfreulichen Wiedersehen mit seinem Todfeind stand der Plan des Generals in den Grundzügen fest. Er beschleunigte seine Schritte, um den fürstlichen Tross einzuholen.
    An der Einmündung zu einer Gasse stand ein Mann in einem übergeworfenen schwarzen Kapuzenmantel und mit aufgeknöpftem Thermoanzug darunter. Peterson.
    Der Sergeant entdeckte seinen General in der Menschentraube, die dem fürstlichen Tross folgte, und lief an seine Seite. »So nahe am Feind, Sir? Ist das wirklich ratsam?«
    »Wer weiß schon wirklich, wer sein Feind ist? Haben Sie Neuigkeiten, Peterson?«
    »Und ob. Stellen Sie sich vor, wen ich unter Gantalujews Widerstandsleuten getroffen habe.«
    »Kareen Hardy etwa, die schwarze Rebellenschülerin unseres allseits verhassten Mr. Black?«
    Peterson machte große Augen. »Wie können Sie das wissen, Sir?«
    »Denken Sie nach, dann kommen Sie selbst darauf.«
    »Sie haben Mr. Black getroffen«, entfuhr es dem staunenden Peterson.
    »Richtig, und seine rechte Hand Collyn Hacker zumindest gesehen.« Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die Reitkatze.
    Peterson entdeckte den schwarzen Kahlkopf. »Hacker wie er leibt und lebt – ich glaube es nicht! Was ist passiert?«
    Crow berichtete ihm in Stichworten, was am Hafen geschehen war.
    »Gantalujews Leute erzählten, Black wäre ein Geliebter der Fürstin«, sagte Peterson. »Und dass er ihr vollkommen hörig sei…«
    »Ach!« Sie waren jetzt auf gleicher Höhe wie die letzten beiden Krieger der fürstlichen Eskorte. »Was haben Sie noch erfahren, Peterson?«, flüsterte Crow.
    Während sein Sergeant einen knappen Bericht zum Besten gab, nahmen die Feinheiten von Crows Plan nach und nach Konturen an.
    Der General beschleunigte seine Schritte, um zur Spitze des fürstlichen Trosses zu gelangen. »Was haben Sie vor, Sir?« Peterson wusste das Verhalten seines Generals nicht

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