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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und ebenso viele Wohnungstüren sahen wir.
    Eine war bereits geöffnet worden. Auf der Schwelle stand die Frau, die Birgitta Quayle hieß und die ich zum ersten Mal sah.
    Sofort fielen mir die wilden roten Haare auf, die fast unfrisierbar waren. Sie wuchsen noch wilder als die von Dagmar Hansen, der Partnerin meines Freundes Harry Stahl.
    Sie trug braune Jeans und einen hellen Pullover, der fast an den Oberschenkeln endete. Ihr Gesicht mit der hellen Haut zeigte eine gewisse Anspannung, aber sie schaffte es, die Lippen zu einem Lächeln zu verziehen.
    »Du siehst, Birgitta, ich habe mein Versprechen gehalten.«
    »Ja, danke. Aber jetzt kommt erst mal rein …«
    Da ließen wir uns nicht zweimal bitten. Ich hatte bisher nichts Auffälliges bemerkt, und auch mein Kreuz hatte mir keine Warnung geschickt, und so war ich gespannt darauf, was uns der Abend noch bringen würde …
    ***
    Wer das Haus damals gebaut hatte, der hatte nicht mit Platz bei den Wohnungen gespart. Es gab einen breiten Flur, von dem Türen abzweigten. Eine stand weit offen. Sie war der Eingang zum Wohnzimmer, in das die rothaarige Anwältin uns führte.
    Die Einrichtung sah ich als behaglich an. Sessel mit Blumenmuster, eine schmale Couch, auf der zwei Menschen Platz fanden, und natürlich gab es auch einen Flachbildschirm und eine Hi-Fi-Anlage. Bei einem alten Sekretär standen die oberen Türen offen. Auf den Regalen verteilten sich mehrere Flaschen und Birgitta Quayle lud uns zunächst zu einem Drink ein.
    Ich wusste ja nicht, was noch vor uns lag, dachte auch an den letzten Abend und entschied mich für Mineralwasser. Purdy Prentiss folgte meinem Beispiel, nicht allerdings die Hausherrin. Sie entschied sich für Rotwein.
    »Das ist wegen der Bettschwere«, erklärte sie und warf uns einen längeren Blick zu, »ich soll ja schlafen und träumen. Das ist der beste Weg dahin.«
    »Wenn du meinst«, sagte Purdy.
    Birgitta Quayle hatte bereits ein Glas leer getrunken. Sie schenkte sich ein zweites ein, während Purdy und ich uns mit dem Wasser begnügten. Nach einem kräftigen Schluck kam ich zur Sache und bat die Anwältin, etwas über ihre Träume zu berichten.
    Das tat sie mit leiser Stimme.
    Viel Neues erfuhr ich nicht, denn Purdy hatte mich bereits eingeweiht. Ich merkte schon, dass sie mitgenommen war, und da ich in ihrer Nähe saß, entgingen mir auch nicht die Schatten unter ihren Augen. Sie hatte schon Probleme, die sie nicht so leicht übertünchen konnte. Dazwischen trank sie immer einen Schluck Wein, auch mal Wasser, und auf ihren Wangen erschienen hektische rote Flecken.
    Ich stellte ihr eine Frage. »Haben Sie schon mal über den Grund nachgedacht, weshalb gerade Ihnen das passiert?«
    Sie legte den Kopf zurück und lachte. »Klar habe ich das. Und ob. Immer wieder.« Dann schüttelte sie den Kopf. »Aber glauben Sie nicht, dass ich ihn gefunden hätte. Sorry, da muss ich leider passen.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Weiß ich.«
    Ich blieb beim Thema. »Es muss jedoch einen Grund dafür geben, dass man gerade Sie ausgesucht hat. Warum ist nicht Purdy Prentiss genommen worden?«
    »Keine Ahnung. Oder doch. Purdy hat schon mal gelebt, denn das sagte sie mir. Und da bin ich hellhörig geworden und denke jetzt darüber nach, ob mir das gleiche Schicksal widerfahren ist. Ich muss mich damit abfinden, schon mal gelebt zu haben, und das in einer Zeit, die recht weit zurückliegt.«
    »Aber nicht in Atlantis«, meldete sich Purdy.
    Da musste ich zustimmen. Ich wollte natürlich die Zeit wissen oder mich ihr zumindest annähern und stellte die entsprechende Frage, wobei ich Birgitta bat, mir eine deutliche Beschreibung davon zu geben, wo sie sich aufgehalten hatte.
    Die Antwort erfolgte prompt. »Das war am Ufer irgendeiner Küste. Da ich einen recht kalten Wind gespürt hatte, bin ich davon ausgegangen, dass es sich um keinen Landstrich im Süden gehandelt hat. Es kann hier in den nördlichen Regionen gewesen sein, aber einen konkreten Hinweis habe ich nicht.«
    »Da hat es auch Häuser gegeben, wie ich hörte.«
    Sie nickte heftig. »Hat es, und sie hatten besondere Dächer. Zeltdächer nennt man sie wohl, ähnlich wie Pyramiden.« Sie trank wieder einen Schluck, und ihre Stimme war bereits leicht schwer geworden. »Aber das ist ja alles irgendwie normal, mit ganz anderen Augen sehe ich das furchtbare Monster, das aus den Tiefen des Meeres an die Oberfläche gestiegen ist.« Sie legte eine Pause ein, bei der sie mal Purdy und dann wieder mich

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