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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf mein Bauchgefühl verlassen, und deshalb wollte ich ihr den Gefallen tun und mich mit ihr treffen.
    »Um neunzehn Uhr heute Abend?«
    »So ist es.«
    »Und wo genau, bitte?«
    »Bei Birgitta Quayle in der Wohnung. Ich komme bei dir vorbei und hole dich ab.«
    »Einverstanden. Und nur wir beide besuchen deine Bekannte?«
    »So ist es. Keine andere Person sonst dabei.«
    »Dann schlag ich ein.«
    »Danke, John.« Die Erleichterung war ihr deutlich anzuhören. »Ich glaube schon daran, dass wir hier vor einem Fall stehen, der uns einiges abverlangen wird.«
    »Klar.« Ich war wieder optimistisch und locker geworden. »Aber das ist unser Job, oder nicht?«
    »Genau das ist er …«
    ***
    Ich hatte mich schon vor dem Haus aufgehalten und dort einige Minuten gewartet. Wie ich Purdy kannte, war sie pünktlich, und das traf auch in diesem Fall zu. Sie brauchte ihren Wagen erst gar nicht auf dem Platz für Kurzparker abzustellen, denn ich trat ins Scheinwerferlicht und winkte. Sie stoppte ihren flotten BMW direkt neben mir.
    Ich öffnete die Tür und ließ mich auf den Beifahrersitz fallen. Purdy begrüßte mich mit Wangenküssen und erkundigte sich dann, wie ich den Tag verbracht hatte.
    »Frag lieber nicht.«
    »Warum?«
    »Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung, heißt es doch.«
    Sie startete. »Und?«
    »Ganz einfach. Ich bin permanent auf mein kleines Unglück am gestrigen Abend angesprochen worden. Jeder meinte es einfach zu gut mit mir und da war …«
    »Glenda sicherlich in ihrem Element.«
    »Und ob. Mein Zustand war ja Wasser auf ihre Spöttermühle. Da konnte sie sich permanent die Hände reiben. Na ja, ich habe es überstanden.«
    »Weiß man denn, dass du dich mit mir triffst?«
    »Ja, das ist bekannt. Man hat mir auch viel Glück gewünscht.«
    »Haben wir.«
    Ich lachte. »Wenn du das sagst.«
    »Immer.«
    »Und wo müssen wir hin?«
    »In die unmittelbare Nähe der Coram’s Fields. Da wohnt sie in einem älteren Mietshaus.«
    »Okay, warst du schon mal da?«
    »Nein. Du?«
    »Kann mich nicht daran erinnern.«
    Es war inzwischen dunkel geworden, und man konnte von einem prächtigen Winterabend sprechen. Kalt und klar. Ohne Schnee. Seit zwei Tagen lag ein Hoch über den Britischen Inseln, das am Tag Sonnenschein brachte, aber auch eine gewisse Kälte aus Norden. Es war ein ideales Wetter, um spazieren zu gehen und die kalte Winterluft zu genießen.
    Verstopft war London zum Glück nicht. Wir kamen recht zügig durch, nur einmal wurden wir von einem Stau aufgehalten.
    Am Russell Square mussten wir in eine Nebenstraße einbiegen, in der nur ein Haus stand. Es war kein normales Wohnhaus. Man konnte hier von einem Block aus mehreren Häusern sprechen, die dicht zusammenstanden und eine unterschiedliche Höhe aufwiesen. Sogar ein Weg führte hinein in einen geräumigen Innenhof, auf dessen Pflaster zahlreiche Autos parkten.
    Das Licht mehrerer Laternen verteilte sich auf den Dächern der Wagen. Manche hatten eine weiße Frostschicht bekommen.
    »Jetzt müssen wir nur noch einen Platz finden«, murmelte die Staatsanwältin und begann damit, eine Runde zu fahren. Das Glück stand diesmal auf unserer Seite, denn wir fanden einen noch leeren Platz. Zwar nicht eben ideal, weil wir den BMW neben den Müllcontainern abstellen mussten, aber besser als nichts.
    »Da wären wir.«
    Beide stiegen wir aus und gelangten von der Wärme in die Kälte hinein. Sofort dampfte der Atem vor unseren Lippen, und ich wollte wissen, wo Brigitta Quayle wohnte.
    »Da müssen wir erst mal nachschauen.«
    Drei Häuser kamen infrage, und dementsprechend gab es drei Eingänge. Dort befanden sich auch Klingelbretter mit den zahlreichen Namen darauf. Da sie beleuchtet waren, gab es für uns keine Probleme, und das Glück stand wieder auf unserer Seite.
    Wir fanden den Namen B. Quayle, und Purdy drückte den Klingelknopf nach unten.
    »Klappt doch alles – oder?«
    »Bisher schon.«
    »Sei nicht so pessimistisch, John.«
    »Bin ich doch gar nicht.«
    Ein Summen ertönte, und wir drückten die Haustür nach innen, um das Gebäude zu betreten.
    Es war wirklich ein alter Bau, aber sehr solide errichtet und auch im Innern sauber. Zwei Lifte standen zur Verfügung, auf einen gingen wir zu, denn er hielt im Erdgeschoss. Durch die Gitterscheibe sahen wir das Licht in der Kabine.
    Wir mussten hoch in die vierte Etage. Der Lift war modern, er schoss in die Höhe und wir stiegen aus.
    Ein breiter Flur nahm uns auf. Er glich einem Fünfeck,

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