1710 - Mission in Magellan
unser Verständnis hinausgehen."
Sayez Oktowy ging an einer Stelle der Wandung in die Hocke und musterte ein paar dunklere Linien in dem Material.
„Hauchdünne Spuren von der Oberfläche eines Gerätes", stellte sie fest. „Der Form nach könnte es eine Art Aggregattornister gewesen sein.
Die Größe läßt darauf schließen, daß der Träger einen annähernd hominiden Körperbau besaß. Das ist leider auch schon alles. Er selbst muß sich ebenfalls in den Hyperraum verflüchtigt haben."
„Hominid", murmelte Dilja Mowak. „Vielleicht der Angehörige eines Hilfsvolks, das die Kosmischen Ordnungsmächte für ihre Zwecke eingespannt hatten."
„Mehr sind wir Galaktiker doch eigentlich auch nicht", warf Neron Tarot ein, ein Ära-Biologe, der in GONDARAK nach Überresten organischen Lebens suchen sollte.
„Hilfsvölker der Ordnungsmächte. Im Prinzip erledigen wir die Arbeit, die ihre Helfer vor zwei Millionen Jahren nicht zu Ende führen konnten."
Seine Stimme klang bitter.
„Immer stecken wir unsere Nasen in die Angelegenheiten anderer Mächte", bemerkte Sayez Oktowy ironisch.
„Zu unserem Glück", stellte die Oxtornerin klar. „Ich wage mir gar nicht vorzustellen, wie wir von universellen Katastrophen völlig unvorbereitet heimgesucht würden, hätte Perry Rhodan nicht den Vorstoß an die Große Leere gewagt."
*
Das Gespräch wurde unterbrochen. als Mooram Grujic sich über Minikom meldete. Der Oxtorner hatte mit einem Trupp Wissenschaftler hyperspektografische Untersuchungen der Überfläche des Trümmergebiets vorgenommen.
„Es gibt Anzeichen dafür, daß die Zerstörungen nicht nur von einer Explosion, sondern auch durch einen Meteoriteneinschlag verursacht wurden", berichtete er.
„Ich komme zu dir", kündigte Dilja Mowak an.
Sie flog mit Hilfe ihres Gravopaks zu dem Shift hinauf, in dem sich der Oxtorner befand. Selbstverständlich nicht, ohne nach dem Verlassen des Hohlraums ihren Paratronschirm wieder zu aktivieren.
Oben angekommen, schaltete sie den Schutzschirm aus und kletterte in das hoch über GONDARAK schwebende Fahrzeug. Der Flugpanzer war sämtlicher Waffen entledigt und mit wissenschaftlichem Gerät vollgestopft worden.
Außer Mooram hielten sich drei weitere Wissenschaftler darin auf: der Blue Abzygür. der Ferrone Rezekhar und die Zaliterin Olyna Chugan.
Rezekhar bediente die Kontrollen des Syntrons, der mit dem wissenschaftlichen Gerät vernetzt war. Eine ganze Palette von Holos zeigte Daten und Diagramme.
„Folgendes haben wir bis jetzt ermittelt", erläuterte der Bewohner des Planeten Ferrol, des achten der Sonne Wega. Sein außerordentlich dichtes kupferfarbenes Haupthaar kontrastierte eigenartig mit der blaßblauen Haut. „Die Explosion hat vor rund zwei Millionen Jahren stattgefunden. Sie ereignete sich innerhalb der Fabrik, kam also wahrscheinlich nicht durch äußere Einwirkungen zustande. Die Zerstörungen sind erstens das Ergebnis der von der Explosion erzeugten Druckwelle, zweitens wurden sie eine Zeitlang später durch Meteoriteneinschlag hervorgerufen.
„Meteoriteneinschlag?" wiederholte die Hanse-Spezialistin plötzlich nachdenklich.
„Richtig", bestätigte Rezekhar. „Das sagte Mooram auch schon. Und zwar geschah das lange, bevor die Fabrik in die Dunkelwolke transportiert wurde."
„Übrigens war die Explosion mit einem sehr starken Ausbruch harter Strahlung verbunden", sagte Mooram Grujic. „Falls jemand die Explosion überlebte, etwa im intakt gebliebenen Teil der Fabrik, muß er durch den Strahlungsschock sofort getötet worden sein."
Dilja Mowak fröstelte plötzlich.
Sie versuchte sich vorzustellen, welche Katastrophe sich vor rund zwei Millionen Jahren hier ereignet hatte. Vor allem aber fragte sie sich, welche Ursache dazu geführt hatte. Ihrer Meinung nach war die Technik der Kosmischen Ordnungsmächte derart hochentwickelt, daß die Sicherheitsvorkehrungen ihrer Anlagen jede Panne und damit auch jede Katastrophe ausschlössen.
Rhoubil! durchführ es sie. Hut der Orbiter des Permanoch von Tanxbeech irgendeine fehlerhafte Schultung vorgenommen, die das Furchtbare auslöste?
Unwillkürlich schüttelte die Oxtornerin den Kopf.
Die Sicherheitssysteme der Fabrik hätten jede fehlerhafte Schaltung sofort storniert.
„Worüber denkst du nach?" fragte Mooram.
Sie teilte ihm ihre Gedanken mit.
Mooram Grujic runzelte die Stirn. Plötzlich leuchtete es in seinen Augen auf.
„Das Gerät!" rief er. „Die Maschine, die Rhoubil nach
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