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1711 - Kristallplanet Mars

Titel: 1711 - Kristallplanet Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Fernrohr gebastelt, das von zwei Personen gleichzeitig benutzt werden konnte und das Beobachtungen in der Nahe ebenso ermöglichte wie das Studium der fernen Sterne.
    Nun stand das Kombigerät an einem Fenster im Obergeschoß zu der dem Ort abgewandten Seite, wo der fünfjährige Blondschopf ein Spielzimmer hatte. Hielt er sich tagsüber hier auf, beobachtete er die Umgebung.
    Wenn es abends dunkel wurde und es noch nicht zu spät fürs Bett war, saßen Großvater und Enkel am Teleskop und beobachteten die Sterne.
    An diesem Tag, am Bildschirmrand des Privatsyntrons der Woods stand als Datum der 28. Januar 1217, geschah etwas Ungewöhnliches.
    Daniel weckte seinen Großvater während der Mittagsruhe.
    Der Alte blinzelte und strich sich die zersausten Haare zurecht. „Was ist los?" fragte er geduldig. „Warum weckst du mich?"
    „Du mußt dir sofort etwas ansehen", verlangte der Knirps. Da drüben am Monte geschehen merkwürdige Dinge. Ich hab’s durch das Fernrohr beobachtet. Sie klettern außen am Berg hoch und bohren Löcher hinein."
    Sie gingen zusammen hinauf ins Spielzimmer, und Patuschka setzte sich mit müden Augen hinter das Fernrohr.
    „So", sagte er. Dann wollen wir mal sehen, wer Locher in den Fels bohrt.
    Er starrte eine Weile stumm durch das Teleskop.
    „Da tut sieh tatsächlich etwas Seltsames, Daniel."
    „Fahren wir hin. Opa?"
    „Wenn ich den alten Gleiter anwerfen kann", lachte der Alte, „dann ja.
    Ich mochte auch zu gern wissen, was da vorgeht. Komm!"
    Sie gingen hinaus und hinter das Gebäude. Dort bestiegen sie das alte Gefährt, und Patuschka tippte die Startwerte in die Steuerkonsole ein.
    Der Gleiter hob vom Boden ab. Höher als einen Meter ließ er sich aber nicht bringen. Patuschka störte das nicht. Langsam setzte sich das Gefährt in Bewegung.
    Über Wiesen und Felder näherten sie sich dem Monte Lohark.
    Plötzlich, sie hatten vielleicht gut die halbe Strecke überwunden, tauchte vor ihnen ein anderes Gefährt auf. Es schoß auf sie zu, und eine harte, männliche Stimme erklang über den Außenlautsprecher: Halt! Sperrgebiet! Sofort landen und ausweisen!
    Das war genau der Ton, den Patuschka nicht vertragen konnte. Er dachte einen Moment daran, daß Daniel etwas passieren könnte, aber er setzte seinen Kopf durch.
    Er flog einfach weiter. Er kam nicht weit.
    Zwei größere Gleiter mit dem Hoheitszeichen der Kosmischen Hanse tauchten auf. Sie besaßen Traktorstrahlen, gegen die der müde Antrieb des alten Gefährts nichts auszurichten hatte. Damit nahmen sie Patuschka in Schlepp und zwangen ihn auf einer Wiese zu Boden.
    Das Gelände, auf dem er gelandet war, war von einem in aller Eile aufgebauten Energiezaun umsäumt. An einer Seite standen zwei Gebäude.
    Vor den transportablen Häusern diskutierten mehrere Männer und Frauen.
    Auch die beiden Hanse-Gleiter setzten zur Landung an. Da hatte der Alte aber schon sein Gefährt verlassen, ohne sich um Daniel zu kümmern, und sich wutentbrannt in Richtung der Diskutierenden in Bewegung gesetzt. Eine schwere Hand legte sich auf seine Schulter und riß ihn herum.
    „Vielleicht erklärst du mir mal ...". brüllte ihn die langbärtige Gestalt an. stutzte dann aber plötzlich.
    „O nein, du bist es ja. Patuschka. Haben sie dich auch aus deiner Hütte verjagt?"
    Alan Patuschka kannte sein Gegenüber. Er sah aus wie ein Springer-Patriarch, und er verhielt sich auch so. Aber er war ein waschechter Terraner und ein sehr geschäftstüchtiger obendrein.
    „Hall a-Lohark!" stellte Opa Patuschka fest. „Was machen die da mit deinem Berg? Sie durchlöchern ihn wie einen Schweizer Käse."
    „Sie haben mich mit Gewalt aus meinem Haus entfernt und hier unter Quarantäne gestellt. Oder etwas Ähnliches", schimpfte der Besitzer des Monte Lohark. „Sie sagen, es wäre eine dringende Sache. Sonst sagen sie nichts."
    Zwei Uniformierte kamen näher.
    „Bitte beruhigt euch", bat der eine beschwichtigend. „Was hast du hier gesucht, Alter?"
    „Ich heiße nicht Alter, sondern Patuschka". widersprach der Raumveteran mit Eiseskälte. „Ich habe schon Einsätze geflogen, da hast du noch in Abrahams Wurstkessel geschmort. Werd' also nicht frech, du Würstchen."
    „In Ordnung". meinte der Uniformierte gelassen. „Ich nehme den Alten zurück. Mein Name ist Kjapp. Wir sind hier im offiziellen Auftrag des LFT-Kommissars Geo Sheremdoc. Ich mochte dennoch wissen, was du hier suchst."
    „Ich wohne drüben am Rand von Wondvil. Grünschnabel", gab Patuschka

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