Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1711 - Kristallplanet Mars

Titel: 1711 - Kristallplanet Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mittag kam. aber aus dem erwarteten Großereignis wurde nichts.
    Sehr schnell zeigte sich, daß auch diese Versuche zum Scheitern verurteilt waren.
    „Wann platzt das Ei?" fragte Daniel. „Ich möchte endlich das Ungeheuer aus dem Jenseits sehen. Und dann möchte ich verfolgen, wie du hingehst und es besiegst, zähmst und dressierst, bis du es als Schoßhund für den Zirkus auf Olymp verkaufen kannst."
    Nun erinnerte sich der alte Patuschka.
    Es war vor ein paar Monaten gewesen, da hatte ihm Drosta als Dank für seine Dienste einen edlen Tropfen aus Vetrahoon City mitgebracht.
    „Jupiters Ränkespiele", hatte auf der Flasche mit der hellblauen Flüssigkeit gestanden. Patuschka hatte nie in seinem Leben dem Alkohol zugesprochen. Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren. Aber mehr nicht! Das war immer seine Devise gewesen. Daher vertrug er nicht viel.
    Er hatte sich drei Gläschen vor dem Zubettgehen gegönnt. Und dann hatte Daniel noch eine Gutenachtgeschichte verlangt. Dabei war der hanebüchenen Unsinn mit dem Ei aus dem Jenseits entstanden. Die Flasche, noch zu drei Vierteln voll, stand seitdem in einem Schrank, und keiner rührte sie an.
    „Ich glaube nicht, kleiner Mann", antwortete Patuschka mit der Verzögerung, die er für seine Gedanken gebraucht hatte, „daß das Ei platzt.
    Und ich glaube schon gar nicht, daß sich darin das Ungeheuer aus dem Jenseits befindet. Es gab ja nur eins. Und das habe ich ja schon besiegt."
    „Schade", meinte Daniel.
    Dann hatten die Leute am Monte doch einen Erfolg. Das halbe Ei wurde allmählich transparent. Seine Hülle löste sich langsam auf. Dann nahm es für einige Sekunden in einem völlig wirren Muster alle Farben des Regenbogens an.
    Was das bedeutete, war leicht zu erkennen. Die ehemals dicke, graue Hülle war nun hauchdünn.
    Und verschwand! Das halbe Ei existierte nicht mehr.
    Der Blick wurde frei auf das. was es in seinem Innern verborgen hatte.
    In der riesigen Mulde war ein ganzes Ei. Seine Unterseite lag etwa in Höhe des Marsbodens, so daß der Raumveteran sehr gut sehen konnte, daß das freigelegte Objekt schwebte. Das mußte das Raumschiff des Ritters der Tiefe Permanoch von Tanxbeech sein.
    Die Leute um Boris Siankow jubelten. Sogar Geo Sheremdoc zeigte ein leises Lächeln.
    Das Ei war etwa 160 Meter lang und 100 Meter hoch und breit. Seine Oberfläche war in der Grundfarbe schneeweiß, aber von feinen und in der Stärke abgestuften Adern durchzogen wie edler Marmor.
    Etwas anderes war an der Außenhülle für Patuschka nicht zu erkennen.
    Da gab es weder einen Eingang noch einen Antriebsektor. Antennen, Projektoren oder sonst etwas.
    Eigentlich sah das Ding gar nicht wie ein Raumschiff aus.
    Die Nachrichten bestätigten alle seine Vermutungen über das Geschehen. Er erfuhr aber auch, daß Siankow und Sheremdoc nun ein neues Problem hatten: Sie mußten eine Möglichkeit finden, in das Ritterschiff einzudringen.
    Die Suche nach technischen Tricks und Möglichkeiten ging also weiter.
    Die Aufgabe, die sich diese Leute gestellt hatten, war noch lange nicht gelöst.
    In einem Kurzinterview, das wiederum die TNT-Reporterin Cidem Kassiopeia dem eher als stur und abweisend geltenden Geo Sheremdoc abgeluchst hatte, sagte der LFT-Kommissar ein paar markante Sätze: „Wir brauchen nicht das Ritterschiff, sondern seinen Inhalt. Wir haben gesehen, daß die Systeme des Schiffs voll wirksam sind. Nach zwei Millionen Jahren! Ich meine, das muß man erst einmal verdauen. Wir müssen damit rechnen, daß weitere Todeskristalle auftauchen. Im Augenblick haben wir keine Waffe, kein Gegenmittel gegen die Kristallsplitter aus dem Nichts. Wir können aber davon ausgehen, daß ein Ritter der Tiefe wie zum Beispiel Permanoch von Tanxbeech sich sehr wohl gegen die Todeskristalle wehren konnte. Wir haben keinen Timmersson Gender mehr und können auf keinen solchen hoffen. Ich will keine Schwarzmalerei betreiben oder gar Panik erzeugen. Aber die Gefahr durch die Todeskristalle ist noch nicht gebannt. Daher müssen wir nach jedem Weg suchen, um in dieses Ei zu gelangen. Unter diesem Aspekt sollte man auch die Klage sehen, die ein gewisser Hall a-Lohark beim Terranischen Gerichtshof gegen mich angestrengt hat."
    Der alte Patuschka begann zu lachen.
    An diesem Abend schlief er schnell und mit guten Gedanken und Gefühlen ein.
     
    5.
     
    Drosta Wood hatte ihren zweiundvierzigjährigen Lebensgefährten seit zwölf Tagen nicht mehr gesehen. Eric wartete am Eingang zur RSPC, der

Weitere Kostenlose Bücher