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1711 - Kristallplanet Mars

Titel: 1711 - Kristallplanet Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    4.
     
    Das Haus der Woods stand auf einem Hügel etwas außerhalb von Wondvil. vielleicht achthundert Meter vom Rand der Siedlung in Richtung der markanten Felsenzinne, die Monte Lohark genannt wurde. Eigentlich war es nicht das Haus der Woods. aber die Leute hatten es sich angewöhnt, es so zu bezeichnen.
    Das aus massivem Material gebaute, zweigeschossige Gebäude gehörte nach wie vor dem Großvater der Familie. Alan Patuschka. Der alte Mann, ein Raumveteran, dem die Spuren eines ereignisreichen Lebens ins Gesicht geschrieben waren, war erst an diesen Ort gekommen, als er sich zur Ruhe gesetzt hatte. Zu dieser Zeit hatte seine Tochter Drosta mit ihrem Lebensgefährten Eric Wood das Haus schon seit elf Jahren bewohnt. So war es zu der Bezeichnung gekommen.
    Patuschka störte sich nicht daran. Er hatte das Haus vor vielen Jahren auf Olymp erworben, ohne es überhaupt im Original gesehen zu haben.
    Die Bilder hatten ihm gefallen. Und da es schon immer sein Ziel gewesen war, den Lebensabend auf dem Planeten zu verbringen, auf dem seine Vorfahren geboren worden waren, hatte er den Kauf vorgenommen.
    Drosta hatte mit Eric damals noch auf Terra gelebt. Seine Tochter entstammte einer kurzen und lebhaften Urlaubsbeziehung. Seine damalige Partnerin hatte Drosta großgezogen.
    Irgendwann nach dem frühen Tod der Mutter war bei der jungen Frau der Wunsch aufgetaucht, ihren Vater kennenzulernen. Ihre Nachforschungen waren erfolgreich gewesen: Sie hatte Patuschka auf Plophos aufgestöbert.
    Zu der Zeit war sie schon mit Eric Wood liiert gewesen, der bei einer Raumfahrtsspedition nahe von Terrania arbeitete. Die Gesellschaft plante gerade, ihre Hauptstelle zum Mars zu verlegen.
    Als Patuschka das von seiner Tochter horte, bot er ihr und ihrem Lebenspartner sofort an, das Häuschen in Wondvil zu beziehen. Seine einzige Bedingung war. daß er am Ende seiner beruflichen Karriere auch an diesen Ort ziehen durfte.
    So war es dann auch gekommen. Als Patuschka zum Mars kam. um die Raumfahrerei mit allen möglichen Jobs endgültig an den Nagel zu hängen, traf er nicht nur seine Tochter und Eric an, sondern auch deren gemeinsamen Sohn Daniel, der gerade ein Jahr alt geworden war.
    Sie verstanden sich auf Anhieb. Das wurde besonders dadurch begünstigt, daß der alte Patuschka sich anbot, für das Enkelkind zu sorgen, falls seine Tochter wieder einer geregelten Arbeit nachgehen wollte.
    Offene Ohren für das Angebot hatte der Alte, der natürlich durch und durch rüstig wirkte, vor allem bei seinem Schwiegersohn gefunden. Eric brauchte einiges an Geld, um in absehbarer Zeit eine eigene Speditionsfirma aufzumachen oder um eine bestehende zu übernehmen.
    Drosta fand einen Arbeitsplatz als Supervisorin in einer Robotfabrik in Vetrahoon City, einer Millionenstadt. Das Problem war nur, daß Vetrahoon City fast eintausend Kilometer entfernt war. Selbst mit einem modernen Gleiter brauchte sie für die Strecke immer noch eine Stunde.
    Eine Transmitterstation gab es in Wondvil nicht, also war Drosta auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen.
    Daniel war inzwischen fünf Jahre alt. Und das Leben der vier Personen ging seinen geregelten Gang. Drosta arbeitete vier Stunden am Tag. Dazu kamen zweimal eine Stunde Fahrzeit. Und eine weitere Stunde zum Erledigen von Einkaufen oder um Freunde und Bekannte in Vetrahoon City zu besuchen oder ein kulturelles Ereignis zu erleben.
    Drosta kam täglich nach Hause, aber oft war sie bis zu acht Stunden unterwegs. Manchmal schlief sie tagsüber, wenn ihre Schicht in die Nachtzeit fiel. Dann kam es schon einmal vor, daß die Mutter ihren Sohn längere Zeit gar nicht sah oder ihm nur zwischen Tür und Angel einen Klaps auf die Schulter geben konnte.
    Eric hatte sich in der Gesellschaft hochgearbeitet. Er war Verwalter einer Zweigstelle auf Mimas, die sich überwiegend mit Transporten von Medikamenten zwischen Aralon und dem Solsystem befaßte. Der Nachteil bei diesem Job, durch den er ein wesentlich besseres Einkommen hatte als auf dem Mars, waren der hohe Arbeitsaufwand und die dadurch bedingte häufig längere Abwesenheit.
    Die größte Sorge der Eltern galt Daniel. Den aber wußten sie bei seinem Großvater in den besten Händen. Der alte Mann mit seinen über zweihundert Jahren war ein Allroundgenie. was Kochen, Technik oder Unterhaltung betraf. Auf einen Hausroboter konnten die Woods daher weitgehend verzichten. Patuschka erledigte alles.
    Er hatte unter anderem für seinen Enkel ein kombiniertes Teleskop

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