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1712 - Verflucht bis in den Tod

1712 - Verflucht bis in den Tod

Titel: 1712 - Verflucht bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn nicht aus dem Blick. Bisher hatte er gespannt zugehört. Nun aber hatte er Angst um sein Leben, denn er konnte sich vorstellen, dass diese Gestalt plötzlich anfing, durchzudrehen.
    Allerdings besaß er noch nicht die Macht wie damals. Er musste sich in einer völlig neuen Zeit zurechtfinden, und das ging nicht so schnell. Deshalb würde es für ihn besser sein, wenn er sich auf seine Verbündeten verließ.
    »Dann schick sie los!«
    Chandra fiel ein Stein vom Herzen, das war ihr anzusehen. Sie atmete sogar auf, bevor sie ihren beiden Helfern, die nahe der Tür warteten, etwas zurief.
    »Wir haben verstanden!«
    »Dann seht zu, dass ihr Sobotin so schnell wie möglich herholt. Er kann nicht weit sein. Aber denkt daran, dass ihr nicht allein seid. Es gibt Feinde.«
    »Keine Sorge, wir schaffen das …«
    Wenig später verließen sie die Kapelle, und Chandra konnte nur hoffen, dass alles so lief wie sie es geplant hatte …
    ***
    Unser Ziel war die Kapelle, die nicht mehr weit entfernt lag. Wir hätten sie schnell erreichen können, das wäre kein Problem gewesen, aber wir wollten nicht einfach losrennen, denn wir mussten damit rechnen, dass die Umgebung von der Kapelle aus beobachtet wurde. Deshalb nutzten wir jede Deckung aus, was uns nicht schwerfiel, da es genug davon gab.
    Ich konnte meine Gedanken nicht von Chandra lösen. Dass sie kugelfest war, hatte ich selbst erlebt. Wenn ich ihr gegenüberstand und es zum Kampf kam, dann musste ich wirklich auf ihren Kopf zielen. Von ihrem Körper prallten die Kugeln ab.
    Ich näherte mich der Kapelle von der linken, Karina von der rechten Seite. Ab und zu warf sie mir einen Blick zu, und ich bedeutete ihr mit Gesten, dass alles in Ordnung war.
    So klein die Kapelle auch war, ihre Mauern waren schon recht dick, sodass kein Laut an unsere Ohren drang. Da wir die Spuren des Rollstuhls im Schnee sahen und auch erkannten, wo sie endeten, war uns klar, dass sich Wladimir Golenkow in der Kapelle befand.
    Chandra hatte uns hergelockt, um den Austausch durchführen zu können. Ich versuchte, mich in sie hineinzuversetzen.
    Es war einige Zeit vergangen, sodass sie davon ausgehen konnte, dass wir nicht mehr weit entfernt waren. Da musste sie einfach etwas unternehmen, und so rechneten wir damit, dass sie plötzlich die Tür öffnen würde, um einen Blick nach draußen zu werfen.
    Das war bisher nicht geschehen. Die Tür blieb geschlossen, und wir kamen dem Ziel immer näher.
    Die Bäume standen längst nicht mehr so dicht. Unterholz war nicht zu sehen, denn es lag unter der dicken Schneeschicht vergraben. Ich hörte Karinas leisen Ruf, schaute hin, und sie gab mir das Zeichen, stehen zu bleiben.
    Unser Dialog spielte sich innerhalb einer recht kurzen Entfernung an.
    »Es reicht, John. Wir werden jetzt eingreifen.«
    »Alles klar.«
    »Gib du mir Rückendeckung!«
    »Okay.«
    Beide hielten wir unsere Waffen in den Händen. Karina konzentrierte sich ebenso wie ich, und wir wollten schon loslaufen, als die Tür der Kapelle geöffnet wurde.
    Zwei Männer traten mit langsamen Schritten ins Freie …
    ***
    Es war genau das eingetreten, womit wir nicht gerechnet hatten. Aber wir hätten damit rechnen müssen, weil uns die Anzahl der Gegner bekannt war.
    Groß absprechen konnten wir uns nicht mehr. Wir mussten handeln und taten das synchron. Wir tauchten blitzschnell unter und hatten beide das Glück, einen Baumstamm zu erwischen, der dick genug war, um uns Deckung zu geben. Dennoch hätten uns die Typen sehen können. Dass dem nicht so war, verdankten wir ihnen selbst, denn sie unterhielten sich noch, anstatt die Gegend in Augenschein zu nehmen. Mein Herzschlag hatte sich beschleunigt. Jetzt senkte er sich wieder auf das normale Maß, und mich überkam eine Ruhe, wie ich sie aus ähnlichen Situationen kannte.
    Die Männer trugen dunkle Kleidung. Sie waren bestimmt keine Brüder und glichen sich trotzdem. Das mochte an den Wollmützen liegen, die sie über ihre Haare gezogen hatten.
    Sie gingen vor. Dass beide Maschinenpistolen trugen, gefiel mir gar nicht. Jetzt wirkten sie wachsam, sahen aber nichts, was verdächtig war. Ich war froh darüber, dass wir den Wagen ein Stück weiter entfernt abgestellt hatten. Um ihn zu entdecken, hätten sie erst die Kurve hinter sich lassen müssen.
    Ihr Erscheinen hatte unseren Plan zunichte gemacht. Wenn sie weitergegangen wären, hätten wir vielleicht in ihrem Rücken auf die Kapelle zugehen können, aber sie blieben nach etwa zehn Metern stehen

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