1714 - Der Cockpit-Dämon
machen. Ich hatte sie schon oft genug erlebt und kannte auch ihre Methode, Menschen zu vernichten.
»Freiwillig werden sie den Zugang nicht öffnen«, sagte ich mit einem Blick auf den quer gestellten Hebel. »Ich denke nicht, dass er die einzige Sicherung ist.«
»Ja, das meine ich auch.«
Die beiden Männer in Grau merkten, dass sich etwas anbahnte. Sie sahen zwar anders aus als normale Menschen, aber sie verstanden unsere Sprache und wussten genau, was auf sie zukommen würde. Und deshalb sahen sie aus wie auf dem Sprung stehend.
Ich wollte einen Vorschlag machen, wie wir sie aus der Welt schafften, als Suko sich meldete. »Lasst mich es machen.«
Wir schauten ihn an, ohne eine Frage zu stellen.
»Ich nehme die Dämonenpeitsche. Das ist lautlos. Ich will nicht, dass die Kerle im Cockpit durch irgendwelche laute Reaktionen gewarnt werden. Dort soll man glauben, dass alles normal ist. Wenn die beiden nicht mehr sind, haben wir freie Bahn.«
Wir mussten über Sukos Worte nicht lange nachdenken, denn es gab keinen besseren Weg.
So wie die beiden vor uns standen, mussten sie sich in die Enge gedrängt fühlen. Und das noch stärker, als sie sahen, wie Suko nach seiner Dämonenpeitsche griff. Noch sah sie harmlos aus, denn die drei Riemen steckten im Griff.
Das änderte sich Sekunden später, da nämlich schlug Suko einen Kreis. Und plötzlich rutschten drei Riemen aus der Öffnung.
Jetzt reagierten die Männer in Grau. Es war uns bekannt, dass sie Menschen sehr schnell töten konnten, indem sie sie mit ihren tödlichen Waffen verbrannten. Wie auch Sukos Peitsche sahen sie nicht besonders gefährlich aus. Es waren dunkle, flache und glatt geschliffene Steine, die in ihren Händen fast verschwanden. Auf keinen Fall durften wir es zu einem Kontakt kommen lassen.
»Pass nur auf«, flüsterte ich Suko zu.
»Keine Sorge!«
Eine Sekunde später war er in seinem Element und degradierte den Roten Ryan und mich zu Zuschauern …
***
Suko hatte sich auf die Attacke genau eingestellt. Ein Schlag musste reichen. Zu einem zweiten würden ihn die beiden Gestalten nicht kommen lassen, und so hatte Suko sich vorgenommen, beide auf einmal zu erwischen, was eine besondere Schlagtechnik erforderte.
Er trat einen kurzen Schritt auf sie zu. Dabei holte er aus und jeder sah, dass er von oben nach unten schlagen wollte, wie er es oft genug tat.
Hier nicht!
Die drei Riemen befanden sich bereits in der Bewegung, als Suko die Peitsche ruckartig, aber nur ein winziges Stück zurückholte, um einen neuen Anlauf zu nehmen.
Damit irritierte er die beiden Männer in Grau. Sie sahen allerdings nicht, wie schnell Suko die Schlagrichtung der Riemen änderte. Er schlug jetzt schräg und von unten nach oben zu. Genau das garantierte den Doppeltreffer.
Der schräg angesetzte Schlag erwischte die beiden Körper zugleich. Keiner von ihnen kam mehr dazu, seine gefährlichen Waffen einzusetzen. Die drei Riemen erwischten ihre Körper an der Vorderseite.
Es war ein perfekter Treffer. Die Männer in Grau zuckten zusammen. Sie rissen ihre Mäuler auf, und die Hände mit den glatten Steinen sackten nach unten.
Suko war wieder zurückgewichen. Er hatte seine Dämonenpeitsche nicht gesenkt und war bereit, ein weiteres Mal zuzuschlagen.
Das brauchte er nicht mehr.
Beide waren durch den Treffer stark angeschlagen, und jetzt war auch zu sehen, dass sie keine echten Menschen waren, sondern zur anderen Seite gehörten.
Auch ihre Kleidung hatte sie nicht schützen können. Die Magie und die Kraft der drei Riemen waren einfach zu stark gewesen. Bisher waren sie nur verletzt, aber die magische Kraft würde sich tiefer in ihre Körper hineinfressen und das zerstören, was sie am Leben hielt.
Sie schwankten. Sie schauten nach unten. Aber es war nicht einfach für sie, die Wunden zu sehen, die der Treffer hinterlassen hatte. Die Kleidung war zerfetzt, und in der nackten Haut malten sich dort, wo die Riemen die Männer in Grau erwischt hatten, Furchen ab.
Ja, anders konnte man die Verletzungen nicht bezeichnen. Die Furchen hatten sich in ihrer Haut gebildet und sich dort regelrecht hineingefressen. Es gab breite Krater, aus denen jetzt das Blut der Männer in Grau strömte.
Es war eine dicke Flüssigkeit, die mit dem Blut eines normalen Menschen nicht zu vergleichen war. Sie war nicht nur dicker, sondern auch träger und quoll wie grün gefärbter Sirup aus den breiten Furchen.
Ein dickes widerliches Zeug, das zu Boden klatschte, während die
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