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1714 - Der Cockpit-Dämon

1714 - Der Cockpit-Dämon

Titel: 1714 - Der Cockpit-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unser Ziel. Sie waren breit genug, dass wir hineinklettern konnten.
    Das heißt, wir schoben uns auf dem Bauch liegend in die Lücken zwischen den Platten. An die Männer in Grau dachten wir in diesen Augenblicken nicht. Sie waren auch nicht zu sehen. Sicher mussten sie sich mit den gleichen Problemen herumschlagen wie wir.
    Der Transporter nahm Fahrt auf. Schon jetzt merkten wir das Tempo. Ich stemmte mich mit den Füßen meiner angezogenen Beine ab und drückte zudem den Rücken fest gegen die andere Palette. Es war eine Haltung, die auch Suko und der Rote Ryan angenommen hatten. Ein anderes Verhalten kam nicht infrage.
    Auf meiner Stirn klebte der Schweiß. Ich hatte ja schon viel erlebt, aber das war mir neu. Jeder war sich jetzt der Nächste. Die Maschine nahm immer mehr an Fahrt auf. Wenn ich in einer normalen am Fenster saß, schaute ich immer nach draußen, um mitzubekommen, wann sie abhob. Das war uns in diesem Fall verwehrt.
    Plötzlich fing über uns das Licht an zu flackern. Der Propellerlärm steigerte sich, ich holte noch mal tief Atem, und dann kam der Moment, als sich der Flieger schwerfällig vom Boden löste und langsam in die Höhe stieg.
    Der Flug ins Ungewisse hatte für uns begonnen …
    ***
    Dan White und Tony Evans saßen bewegungslos auf ihren Plätzen. Sie waren zwei erfahrene Piloten, aber so etwas wie an diesem Tag hatten sie auch noch nicht erlebt.
    Hinter ihnen hockten drei Gestalten, die tatsächlich das Kommando übernommen hatten und die es eigentlich gar nicht geben durfte.
    Miteinander zu sprechen brauchten die beiden Männer nicht. Sie waren so perfekt eingespielt, dass sich jeder auf seinen Kollegen verlassen konnte.
    Alle Bewegungen waren genau einstudiert. Die schwere Maschine gehorchte den Instrumenten. Obwohl sie schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, war sie gut in Schuss. Sie wurde regelmäßig gewartet, und das machte sich wieder mal bemerkbar. Sie gehorchte den Steuerbewegungen, nahm immer mehr Fahrt auf, und der Pilot dachte daran, dass es verrückt war, was sie hier taten. Sie starteten praktisch ohne Rückendeckung. Hier im Tower wusste niemand Bescheid, und die großen Flughäfen waren ebenfalls nicht informiert worden, wie es sich gehört hätte. Sie waren praktisch schon jetzt ein unbekanntes Flugobjekt.
    Dan White dachte darüber nach, ob sich irgendwann die Möglichkeit ergab, sich mit dem Tower eines Flugplatzes in Verbindung zu setzen, um eine Meldung abzugeben. Das hätte einiges ändern können. Was genau, wusste er auch nicht, er sah es nur als eine gute Alternative an.
    Der Transporter nahm Fahrt auf. Beide Piloten hatten auf den Einsatz von Headsets verzichtet. Sie hörten auch nichts von ihren Bewachern und wussten, dass sie bald die entsprechende Geschwindigkeit erreicht hatten, um abzuheben.
    Sekunden später schwebte die Transportmaschine hoch.
    White hörte neben sich einen Zischlaut, der aus dem Mund seines Kollegen gedrungen war. Er warf ihm einen schnellen Blick zu. Tony Evans wirkte wie versteinert. Nur ein schwaches Zucken seiner mit Schweißtropfen bedeckten Wangen machte klar, dass er noch lebte.
    Er dachte auch nicht darüber nach, wie die Kollegen von der normalen Flugsicherung reagieren würden. Er musste jetzt das tun, was man von ihm verlangte.
    Der grobe Kurs hieß Südost. Genau in Richtung Balkan und dann Türkei …
    ***
    Die Steigung hatte ich gut überstanden. Da war es mir entgegengekommen, dass ich mich so hart hatte abstemmen können. In dieser Haltung blieb ich auch, als die Maschine allmählich ihren Steigflug verließ und eine entsprechende Höhe erreicht hatte. Noch ging es weiter hoch, aber etwas sanfter, und das ließ mich aufatmen. Wir hatten es überstanden, doch Grund zur Freude gab es nicht, denn wir waren – das stand nun mal fest – Gefangene.
    Ich hatte gar nicht richtig mitbekommen, dass sich Suko in meiner Nähe befand und die gleiche Position eingenommen hatte wie ich. Auch er wurde durch Druck und Gegendruck gehalten und war jetzt so weit, dass er mir sein Gesicht zudrehte.
    Das war kein lockerer Ausdruck, der sich darauf abmalte. Er sah schon recht verbissen aus, und sein Grinsen wirkte ebenfalls nicht normal.
    »Überstanden, John?«
    »So wie du.«
    »Okay, dann geht es uns nicht schlecht.«
    »Zumindest nicht körperlich.«
    »Das ist auch wahr.«
    Ich wollte etwas von ihm wissen. »Hast du den Roten Ryan gesehen?«
    »Nein, ich denke allerdings, dass er sich auch einen guten Platz ausgesucht

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