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1714 - Der Cockpit-Dämon

1714 - Der Cockpit-Dämon

Titel: 1714 - Der Cockpit-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Piloten die Tür geöffnet hatte, sondern einer der Männer in Grau.
    Er blieb auf der Stelle stehen. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, dass er vorgehen und den Laderaum betreten würde. Das tat er nicht, es musste ihn etwas gestört haben.
    Uns bekam er nicht zu Gesicht, weil wir in guter Deckung standen.
    Das Misstrauen des Mannes in Grau war noch immer nicht verschwunden. Zuerst hatte er nur nach vorn geschaut. Jetzt aber bewegte er seinen Kopf, weil er nach etwas suchte.
    Die beiden toten Männer in Grau waren nicht zu übersehen, auch wenn sie nicht direkt vor seinen Füßen lagen.
    Wir sahen es an seiner Reaktion. Er riss seinen Mund auf, und aus seiner Kehle löste sich ein leiser Laut, der wie ein Jammern klang. Er starrte hin, schüttelte leicht den Kopf, als könnte er das Gesehene nicht glauben.
    Für uns bedeutete er im Moment keine Gefahr, obwohl er sich fragen musste, wie es möglich war, dass seine beiden Artgenossen dort ausgeblutet lagen. Er wirkte mehr wie jemand, der noch darüber nachdachte, wie er reagieren sollte.
    Dann drang ein Zischlaut aus seinem Mund. Wir rechneten damit, dass er vorgehen würde. Da hatten wir uns getäuscht, denn mit einer langsamen Bewegung drehte er sich um, um wieder das geräumige Cockpit zu betreten.
    Ich hatte mir längst einen Überblick verschafft. Die beiden Piloten saßen auf ihren Sitzen. Die Männer waren im Moment nicht interessant für uns, denn außer dem Mann in Grau, der sich jetzt wieder umgewandt hatte, gab es noch zwei andere Aibon-Wesen.
    Sie glichen sich. Sie hätten Drillinge sein können, und wir hörten die Stimme des Ersten. Was er sagte, verstanden zumindest Suko und ich nicht. Wir gingen davon aus, dass er den anderen das Geschehen meldete. Natürlich musste die andere Seite reagieren, dem jedoch wollten wir zuvorkommen.
    Jemand huschte an meine rechte Seite.
    Es war der Rote Ryan, der mich antippte und auf die offene Tür deutete.
    Ich war einverstanden. Zwei Herzschläge später waren wir unterwegs und sahen, dass sich auch Suko aus seiner Deckung löste.
    »Jetzt haben wir sie!«, flüsterte der Rote Ryan, hielt mich zurück und nutzte aus, dass wir noch nicht entdeckt worden waren. Er holte seine Flöte aus der Tasche, setzte das Mundstück an die Lippen und blies eine Melodie …
    ***
    Suko und ich hielten uns zurück. Wir beide lauschten und hatten den Eindruck, nicht mehr in einem Flieger zu sein, sondern in Aibon, dem Paradies der Druiden.
    Auch dort hatte ich oft genug die Melodien gehört, die mich immer fasziniert hatten. Das war auch hier der Fall, denn hier befanden wir uns in der normalen Welt, und ich war gespannt, ob der Zauber auch hier seine Kraft entfaltete.
    Der Rote Ryan blieb nicht stehen. Er ging mit kleinen Schritten auf das Ziel zu, flötete weiter und sorgte dabei für Melodien, die mir fremd waren, sich aber nicht unangenehm anhörten.
    Das galt für uns. Wie die Gestalten aus Aibon reagierten, blieb abzuwarten. Ich hatte noch nie erlebt, dass sie von den Melodien begeistert gewesen wären.
    Auch jetzt nicht.
    Die Töne trieben sie zurück bis zu ihren Stühlen. Es hatte den Anschein, als wollten sie sich dort niederlassen, aber das geschah nicht, denn sie blieben stehen und warteten ab.
    Der Rote Ryan ließ sich durch nichts aufhalten. Er ging langsam vor. Dabei bewegte er den Kopf mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Das Mundstück verließ dabei nie seine Lippen, und so zwang er den Männern in Grau durch das Spielen der Melodie seinen Willen auf.
    Es gab nur ein Ziel für sie. Das waren die Sitze hinter den beiden Piloten. Die hatten auch gemerkt, dass es zu einer Veränderung gekommen war. Es musste der automatische Pilot eingeschaltet worden sein, denn sie konnten sich umdrehen und brauchten sich nicht um das Fliegen zu kümmern.
    Zuerst hatten sie nur den Roten Ryan gesehen. Da waren ihre Augen schon groß geworden, jetzt weiteten sie sich noch mehr, als sie sahen, dass auch Suko und ich ihr Cockpit betraten.
    Suko hielt noch immer seine Dämonenpeitsche fest, und ich hatte meine rechte Hand auf den Griff der Beretta gelegt, ohne sie allerdings zu ziehen.
    Die Tür zum Frachtraum blieb offen. Wir standen im Cockpit, und der Pilot fand als Erster seine Sprache wieder.
    »Wer sind Sie? Wo kommen Sie her?«
    Die Antwort erhielt er von mir. »Man kann uns als blinde Passagiere bezeichnen. Ihnen zu erklären, was alles passiert ist, würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen, aber Sie beide müssen

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