1714 - Die Beausoleils
Könntet ihr euch nun auch über diese hinaus voneinander trennen?"
Die Schwestern schüttelten den Kopf, und Mila sagte: „Ich fürchte, soweit sind wir noch nicht. Dafür brauchten wir immer noch Voltago."
Als der Name des Kyberklons genannt wurde, fielen Rhodan für einen Moment eine Reihe offener Fragen ein. Die wichtigste war wohl die, was Voltago dazu bewegt haben mochte, ein Rochenschiff zu kapern und damit in die Todeszone zu fliegen. Diese Handlungsweise konnte alles mögliche bedeuten, aber eine befriedigende Antwort hatten sie darauf bisher nicht gefunden. Es gab keine Spur vom Kyberklon.
„Das ist ein Ding", sagte Reginald Bull und schüttelte den Kopf. „Ihr habt diese unglaubliche Vorgeschichte die ganze Zeit für euch behalten.
Ohne irgend jemandem ein Sterbenswörtchen zu verraten."
„Es bestand keinerlei Veranlassung, darüber zu reden", antwortete Alaska Saedelaere, als sei dies die selbstverständlichste Sache von der Welt.
Ryundy trat aus dem Transmitterfeld. Hinter ihr kam Iaguul. Diesmal jedoch nicht als Holo, sondern in Fleisch und Blut. Ryundy erklärte: „Die Koordinatorinnen sind zu einer Entscheidung gekommen. Hört ihren Spruch."
*
„Nach Prüfung aller zur Verfügung stehenden Unterlagen sind wir Koordinatorinnen zu folgendem Entschluß gekommen", eröffnete Iaguul den Galaktikern. „Wir verlangen von euch, daß ihr mit euren Schiffen in die Todeszone fliegt und gezielt nach einem solchen Diamantschiff sucht, mit dem die CADRION eine Begegnung hatte. Wir meinen ebenfalls, daß es sich dabei um eine Einheit gehandelt hat, die in der Hierarchie der Abruse über die Schneeflocken zu stellen ist. Ob es sich tatsächlich um ein Kommandoschiff handelt, in dem Sinne, daß die Schneeflocken von diesem strategisch geleitet werden, sei dahingestellt. Wichtig ist, daß es sich dabei um ein bisher unbekanntes höherrangiges Objekt handeln muß.
Allerdings bezweifeln wir die Aussage des Ilt, daß er die Gedanken von Lebewesen geespert hat."
„Was!" rief Gucky erbost. „Wollt ihr mich als Lügner hinstellen? Ich weiß, was ich weiß. Ich bin mir absolut sicher, verzerrte Gedankenimpulse empfangen zu haben. Und dabei bleibe ich."
„Niemand will dich der Lüge bezichtigen, Ilt", sagte Iaguul herablassend. „Wir wollen es dir auch gar nicht nehmen, daß du Gedankenimpulse empfangen hast. Nur können sie nicht von Lebewesen stammen. Die Abruse läßt kein Leben im Sinne des Wortes zu. Es wäre aber durchaus möglich, daß das Diamantschiff eine Art intelligente Kristalle in sich birgt, deren Impulse du empfangen hast."
„Das ist schon möglich", gab Gucky klein bei, nachdem er sich rehabilitiert sah. Eigensinnig fügte er hinzu: „Aber was denkt, muß auch als eine Art Leben gelten. Totes denkt nicht!"
„Wie auch immer", machte Iaguul der Diskussion ein Ende. „Wir meinen, daß ihr mit dem Diamantschiff eine überaus wichtige Entdeckung gemacht habt. Es würde sich lohnen, ein solches genauer zu untersuchen.
Darum lautet unser Auftrag: Fliegt in die Todeszone. Sucht ein Diamantschiff und bringt es auf. Vielleicht ist es möglich, ein solches zu kapern und in unseren Lebensbereich zu bringen. Aber das läßt sich vermutlich nicht verwirklichen. Darum würde es genügen, wenn ihr eines erobert, an Ort und Stelle genauestens untersucht und alle erreichbaren Informationen sammelt. Dies könnte überaus hilfreich sein, um mehr über die Abruse, ihre Beschaffenheit und ihren Standort zu erfahren. Besonders geholfen wäre uns natürlich mit der Erbeutung eines der von uns vermuteten intelligenten Kristalle."
Iaguul machte eine kurze Pause, bevor sie provokant fragte: „Traut ihr euch das zu, ihr Parresaner?"
„Was für eine Frage", platzte Bully heraus. „Ist doch bloß ein Spaziergang. Wenn wir ein Diamantschiff sehen, klemmen wir es uns unter den Arm und spazieren damit zurück. Nichts leichter als das!"
„Ihr Ayindi habt vielleicht Vorstellungen von Operationen in der Todeszone", schloß sich Ronald Tekener an. „Es ist euch zwar nicht möglich, auch nur einen Blick in tiefere Regionen der Abruse zu werfen.
Aber ihr setzt voraus, daß man dort beliebig operieren kann."
„Uns ist sehr wohl klar, daß ein solches Unternehmen kein...
Spaziergang ist", erwiderte Iaguul unbeeindruckt. „Ihr geht bei einem solchen Unternehmen große Risiken ein und setzt euch vielen unbekannten Gefahren aus. Doch wenn ihr die von uns zur Verfügung gestellten Möglichkeiten nutzen
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