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1715 - Das Enterkommando

Titel: 1715 - Das Enterkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schlangen; alles, was kreucht und fleucht, aber auf die gleiche Art kristallin verzerrt. Wie Karikaturen."
    Mit dieser Darstellung konnte auch Perry Rhodan etwas anfangen. Die Erlebnisse der ODIN-Crew auf Thyssan waren zum Teil dokumentiert worden, dazu hatten auch die vergeblichen Versuche gehört, mit den geheimnisvollen Skelettics Kontakt aufzunehmen.
    „Karikaturen", murmelte Perry Rhodan nachdenklich. „Du meinst, bei der Konstruktion dieser Roboter hätten sich die Erbauer an tatsächlich vorhandenen Lebewesen orientiert?"
    Gucky dachte kurz nach.
    „Es könnte so sein", sagte er dann. „Beweisen läßt es sich nicht."
    „Die Abruse bedeutet für jedes Geschöpf aus dem Arresum den Tod", sagte Rhodan versonnen.
    „Wobei sich", fiel Reginald Bull ein, „sofort die Frage stellt, ob das Absicht ist oder Zufall."
    „Wo sollte da der große Unterschied sein?" fragte Michael Doucet verwundert. „Vor allem aus dem Blickwinkel der Betroffenen?"
    Icho Tolot hatte sich mit seinem Planhirn bereits mit diesem Problem beschäftigt.
    „Eine der entscheidenden Fragen zum Thema Abruse ist diese", begann der Haluter. „Die offensichtliche Zerstörung allen Lebens durch die Abruse - ist das von der Abruse gewollt und geplant und mit voller Absicht und der entsprechenden Verantwortung durchgeführt? Oder handelt es sich dabei um eine Art Nebenwirkung der bloßen Existenz der Abruse, auf die sie keinen Einfluß hat?"
    „Was ändert das?" hakte Michael Doucet nach.
    „Es gibt auf Terra und vielen anderen Planeten Geschöpfe, deren Nahrung aus dem Fleisch anderer Geschöpfe bestehen muß, weil sie rein pflanzliche Nahrung nicht mit ihrem Metabolismus verarbeiten können.
    Man kann einen Löwen nicht zum Vegetarier machen, er würde dabei sterben; er muß Fleisch fressen, wenn er sich selbst und seine Art erhalten will - und daher kann man ihm deswegen auch keine Vorwürfe machen.
    Und es gibt andere Geschöpfe, die durchaus auf Fleisch verzichten können, es aber nicht wollen..."
    „Paßt auf, Freunde", murmelte Joseph Broussard jr. grimmig, „das geht gegen die Hühnchen in unserem Jambalaya..."
    „Diese Geschöpfe tragen dann für sich und ihr Gewissen, falls sie eines haben, die Verantwortung dafür, daß und wie sie andere Geschöpfe töten und verzehren."
    „Was hab’ ich gesagt?" murrte Broussard.
    „Auf den Fall Abruse bezogen, stellt sich diese Frage so", fuhr der Haluter fort. „Bringt sie den Tod, weil ihr das sinnvoll, angenehm und zweckdienlich erscheint, wofür sie dann die Verantwortung trägt - oder kann sie gar nicht anders existieren?"
    „Diese zweite Möglichkeit würde die Abruse vor die’ problematische Frage stellen, ob sie nicht mit Rücksicht auf alles andere Leben ihre eigene Existenz in Frage stellt", setzte Reginald Bull den Gedanken fort. „Aus dem Blickwinkel der Abruse, falls sie überhaupt einen hat, eine ziemliche Zumutung."
    Dao-Lin-H’ay hatte aufmerksam zugehört. Sie blickte skeptisch, sofern das bei einer Kartanin feststellbar war.
    „Und wo ist der Zusammenhang zwischen diesem Problem und den seltsamen Robotern?"
    Die Antwort auf diese Zwischenfrage hatte Perry Rhodan bereits in Gedanken formuliert.
    „Man kann es als Indiz dafür interpretieren, daß sich die Lebensform der Abruse dieses Problems wenigstens im Ansatz bewußt ist", antwortete er nachdenklich. „Wenn sie schon durch ihre bloße Existenz anderes Leben zerstört, versucht sie wenigstens, dieses andere Leben in Gestalt dieser Roboter zu erhalten."
    „Das scheint mir eine sehr kühne Schlußfolgerung zu sein", warf Reginald Bull ein. „Es kann sich aber auch um eine bloße Verhöhnung dieses zerstörten Lebens handeln - immerhin dient ihr dieses nachgebildete Kristalleben in Gestalt von Maschinensklaven."
    „Auch ein Gesichtspunkt", stimmte Perry Rhodan zu. „Vielleicht bekommen wir irgendwann eine richtige Antwort auf diese Frage. Es hängt alles davon ab, wer oder was die Abruse ist und wie sie denkt und empfindet."
    „Falls die Abruse überhaupt denkt und empfindet", versetzte Reginald Bull grimmig. „Falls das überhaupt ein Wesen ist."
    „Wir wissen es nicht. Aber sie denkt bestimmt", antwortete Perry Rhodan mit einem schwachen Lächeln. „Alle Aktionen der Abruse, die wir bisher beobachtet haben, lassen darauf schließen, daß sie oder es zum mindesten zweckdienlich - in ihrem besonderen Sinn zweckdienlich - zu denken und zu handeln weiß. Außerdem bekommt man Schiffe wie dieses nicht durch

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