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1715 - Das Enterkommando

Titel: 1715 - Das Enterkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Höhe, während die Kartanin herumwirbelte. Ein Tor hatte sich geöffnet, völlig lautlos, und eine Gruppe bizarrer Gestalten ausgespien, deren Anblick Gucky für einige Sekundenbruchteile außer Gefecht setzte. Die Erinnerung an Thyssan lähmte den Mausbiber.
    Auf Thyssan hatte es keinerlei eingeborenes Leben gegeben, nicht einmal Mikroorganismen. Statt dessen hatten die Frauen und Männer der ODIN dort absonderliche Geschöpfe angetroffen, von denen niemand sagen konnte, ob sie Lebewesen waren oder nicht.
    Skelettics hatte Bully diese Gestalten getauft, eine Anspielung auf die bizarre Körpergestalt der Fremden. Sie hatten ausgesehen wie Eiszapfen, wie aus transparenten Glastrümmern willkürlich zusammengestückelt; Gucky hatte analoge Gliedmaßen zu menschlichen Armen und Beinen, Rümpfen und Köpfen ausgemacht, aber dieser Eindruck konnte nicht richtig sein - es war nicht mehr als ein sprachlicher Versuch, auf etwas bisher nie Gesehenes allgemeinverständliche Begriffe anzuwenden.
    An die Skelettics fühlte sich Gucky beim Anblick der hereinstürzenden Gestalten erinnert. Aber die Geschöpfe an Bord des Abruse-Schiffes waren merklich verschieden von den grotesken Bewohnern Thyssans.
    Jene hatte man - bei äußerst großzügiger Anwendung des Begriffs - als näherungsweise humanoid bezeichnen können. Bei den Gestalten, die sich nun näherten, fühlte sich Gucky an ein Bestiarium erinnert.
    Es waren etwas zwei Dutzend, und keines der Geschöpfe glich einem anderen, abgesehen von dem Merkmal der kristallinen Bauweise. Einige liefen auf vier Beinen, andere bewegten sich auf goldfarben leuchtenden Walzen vorwärts, wieder andere hüpften, zwei der Geschöpfe flogen sogar.
    Es gab noch einen Unterschied.
    Diese Wesen zogen sich nicht scheu zurück und verbreiteten dabei die Klänge eines sturmgeschüttelten Kristalleuchters. Sie griffen an.
    Und sie hatten Waffen dabei.
    Vielleicht sahen die Werkzeuge nicht so aus, wie man sich gemeinhin Waffen in der Milchstraße vorstellte, aber ihre Funktion war offenkundig dieselbe.
    Gucky sah, wie Geschosse exakt dort auf den Boden prallten, wo er gerade gestanden hatte. Sprühende Fontänen von etwas stiegen auf, das glitzerte wie Silberstaub; gleichzeitig war ein durchdringendes Heulen und Schrillen zu hören.
    Auch Dao-Lin wurde beschossen, und hätte die Kartanin nicht den Vorteil ihrer Reflexe besessen, wäre sie - trotz Schutzanzug - getroffen worden. So aber jagten die Geschosse an ihr vorbei und trafen einen klobigen, sanft vor sich hin brummenden Kristall, der sofort auseinanderflog und einen Regen scharfkantiger Splitter in dem Raum katapultierte.
    Gucky griff nach seinem Impulsstrahler und schoß zurück.
    Er traf den vordersten der Angreifer, der beim ersten Treffer ausfiel und sich lautlos in winzige Trümmer zerlegte. Ein Schuß von Dao-Lin fischte einen der kristallinen Flieger aus der Luft, der dabei ein Ei in Gestalt eines Pentagon-Dodekaeders verlor, das über den Boden kollerte und erst einmal liegenblieb. Sekunden später quoll aus dem Gebilde, dessen Oberfläche aus zwölf gleichseitigen Fünfecken bestand, ein stickiger senffarbener Rauch, der sich sehr rasch in dem Raum ausbreitete.
    „Weg hier!" stieß Gucky hervor. Er teleportierte nahezu unbewußt hinüber zu Dao-Lin, packte die Kartanin und verließ mit einem weiteren Teleportersprung den Raum.
    Die Örtlichkeit, an der die beiden rematerialisierten, ähnelte dem Platz, den sie gerade erst verlassen hatten. Da weder Gucky noch Dao-Lin-H’ay auch nur die geringste Ahnung hatten, nach welchen Prinzipien diese Räume gestaltet waren und welche Funktionen der jeweiligen Einrichtung zuzuschreiben waren, vermochten sie nicht einmal zu bestimmen, ob sie nun in einer Lagerhalle für Gerumpel herausgekommen waren oder in einer Schaltzentrale, einem Raum für Energieerzeuger oder einer Waffenkammer. Die Technologie der Ayindi war für die Galaktiker noch ein Buch mit sieben Siegeln, aber die Geheimnisse dieser Technologie wurden von den Mysterien der Kristallschiffe übertroffen. Gucky und Dao-Lin-H’ay hatten nicht einmal annähernde Vorstellungen, wo sie sich aufhielten. Das einzige, Was Gucky nach einigen Checks ermitteln konnte, war der relative Standort bezogen auf die Position von Perry Rhodan.
    Demzufolge lag der undurchdringliche Schutzschirm knapp fünfzig Meter hinter den beiden Telepathen.
    Gucky drehte sich langsam um seine Achse, damit die Vandemar-Zwillinge über seine Wahrnehmung einen

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