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1716 - Assungas Hexensturm

1716 - Assungas Hexensturm

Titel: 1716 - Assungas Hexensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen, John!«
    Ich musste mir nicht erst die Frage stellen, ob sie es ernst meinte.
    Sie meinte es ernst, wir standen jetzt auf verschiedenen Seiten, da gab es kein Zurück mehr.
    Sie schaute mich an.
    Ich dachte daran, dass sie mich bald angreifen würde und überlegte, welche Waffen ich bei mir trug.
    Nur das Kreuz!
    Nur?
    Nein, es war eine starke Waffe, vor der sich auch Justine Cavallo fürchtete. Sie hatte in der Vergangenheit stets darauf geachtet, das geweihte Kreuz nicht zu berühren. Es war wirklich stark in seiner Gegenkraft, und es würde sich in seiner Stärke vervielfachen, wenn ich es durch das Rufen der Formel aktivierte.
    Auch das wusste die Cavallo, denn sie hatte lange genug auf unserer Seite gestanden, um informiert zu sein. Und deshalb ging ich davon aus, dass sie genau auf mich achten würde. Sie konnte es nicht zulassen, dass ich das Kreuz hervorholte oder durch das Aussprechen der Formel aktivierte, denn ich musste dazu einen Satz sagen, der nicht eben kurz war. Da hatte die Cavallo Zeit genug, zu reagieren.
    »Es ist so weit«, erklärte sie. »Du und ich.« Ihr scharfes Lachen stach in meine Ohren. »Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich darauf gefreut habe. Nur wir beide …«
    »Kann ich mir denken.«
    Sie kam noch näher und senkte ihre Stimme. »Ich werde dir Mut machen, John. Es ist nicht so schlimm, wie du denkst. Du wirst den Biss spüren, der dir kaum Schmerzen zufügt. Und dann werde ich saugen und trinken. Es kann sein, dass du versuchst, dich zu wehren, doch es wird dir nichts bringen, denn die Müdigkeit wird dich schon bald umfangen. Es gibt dann keine Chance mehr für dich. Du wirst in einen tiefen Schlaf fallen. Wenn du aus ihm erwachst, wirst du eine nie gekannte Gier verspüren, dich zu sättigen. Und es wird dir egal sein, wen du leer trinkst. Hauptsache Menschenblut.«
    Ich konnte nicht widersprechen. Sie hatte recht, ich befand mich in einer hoffnungslosen Lage und überlegte krampfhaft, was ich noch tun konnte.
    Es blieb nur das Kreuz.
    Leider beobachtete sie mich genau. Ihre Blicke schienen mich sezieren zu wollen. Wahrscheinlich suchte sie sich schon die Stelle aus, wo sie zubeißen wollte. Am besten für sie war die linke Halsseite, dort setzten die Blutsauger zumeist ihre klassischen Bisse an.
    Ich brauchte leider Zeit, um die Formel sprechen zu können. Dazu musste ich etwas unternehmen, damit die Cavallo abgelenkt war. Es gab das Hindernis meiner Fesselung. Zudem war mir bekannt, was diese Unperson alles einstecken konnte. Wenn ich sie angriff, auch ohne Vorwarnung, dann musste ich sie mir so lange von Hals schaffen, bis ich die Formel aussprechen konnte.
    Eine andere Chance gab es nicht.
    Ich bemühte mich, sie nicht merken zu lassen, was in meinem Kopf vorging. So blickte ich möglichst gelassen wie ein Mensch, dem alles egal war.
    Zuschlagen und reden!
    Sie stand recht dicht vor mir. Ich würde sie auch trotz meiner gefesselten Hände treffen. Unter Umständen schaffte ich es, sie von den Beinen zu holen. So sorgte ich zunächst mal dafür, dass nichts auf meinen Vorsatz hinwies.
    Ich ergab mich. Als Zeichen hob ich die Schultern und sagte: »Aus dieser Lage werde ich wohl nicht mehr herauskommen, Justine.«
    Es war damit zu rechnen, dass sie lachte. Aber das tat sie nicht, denn sie nickte. Und doch raffte sie sich auf, eine Frage zu stellen.
    »Gibst du wirklich so schnell auf?«
    Ich hob die Schultern und senkte den Blick.
    Es kam mir entgegen, dass sie einen Schritt auf mich zuging. Es war egal, ob ich gefesselt war. Ich musste es versuchen und sprang aus dem Stand vor. So hart wie möglich rammte ich ein Knie in den Leib der Blutsaugerin, die fluchte und dann nach hinten kippte.
    Ja, jetzt!
    Ich verschluckte mich beinahe, so hastig rief ich die Formel. Was Justine tat, sah ich nicht, da ich voll und ganz auf meine Abwehr konzentriert war.
    »Terra pestem teneto – salus hic …«
    Das letzt Wort wurde mir buchstäblich von den Lippen gerissen, denn in dieser kurzen Zeitspanne erlebte ich den knallharten Gegenangriff.
    Ein Tritt erwischte mich unterhalb des Magens. Ich kam nicht mehr dazu, auch nur noch ein Wort hervorzupressen. Irgendwas in meinem Innern schien mir in die Kehle zu steigen und sorgte dafür, dass ich kein Wort mehr hervor bekam.
    Ich fiel auf die weiche Erde und blieb rücklings darauf liegen. Im Moment war mir die Cavallo völlig egal, denn ich hatte genug mit mir selbst zu tun.
    Mein Plan war gescheitert. Noch einmal würde es mir

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