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1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

Titel: 1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch einer Bestätigung bedurft hatte, dann war sie jetzt gegeben worden.
    Die Flammen waren Botschaften aus der Hölle …
    ***
    Und sie konnten eventuell so etwas wie ein Beginn sein. Der Gedanke schoss mir durch den Kopf, als ich Suko und Mandy an mir vorbeirennen sah. Zum Glück war ihnen nichts passiert, denn sie hatten schnell genug gehandelt.
    Hinter dem Haus loderte es. Aber wir hörten keine Geräusche, kein Rauschen des Feuers. Wir sahen auch weiterhin keinen Rauch, und wir hörten auch nicht, dass etwas zusammenbrach.
    Es geschah mit einer schon erschreckenden Lautlosigkeit. Und es war mir klar, dass es nicht bei dem Anbau bleiben würde. Die Flammen würden sich auch das übrige Gebäude holen.
    Mandy Hill fing an zu klagen. »Wir haben es nicht geschafft. Wir haben Graham nicht retten können. Er wird verbrennen wie ein altes Stück Papier.«
    Davon mussten wir leider ausgehen. Doch ins Haus zu laufen und dort versuchen, den Mann zu retten, das wäre einem klaren Selbstmord gleichgekommen.
    Die nahe Umgebung war in ein Spiel aus Licht und Schatten getaucht. Dass sich Matthias damit nicht zufriedengeben würde, davon ging ich aus, und tatsächlich hörten wir sein lautes und auch schauerliches Lachen, das so etwas wie eine Ouvertüre für die nächsten Ereignisse war.
    Matthias selbst war nicht zu sehen. Wahrscheinlich hielt er sich innerhalb der Feuersbrunst versteckt, die urplötzlich ein anderes Aussehen annahm.
    Der Anbau war geschmolzen, nicht aber das normale Haus, denn Matthias wollte nur vernichten und machte weiter.
    Wie aus dem Nichts entstand der Feuerball innerhalb des Hauses. Wir sahen ihn deshalb so gut, weil die Haustür nicht geschlossen war. Wie auch beim ersten Angriff war es kein normales Feuer, das Hitze oder Rauch abgegeben hätte. Diese grünlichen Flammen wirkten wie Speere. Sie bildeten ein regelrechtes Muster. Sie kamen von oben und stachen nach unten, sodass man beinahe von einem Feuerkamm sprechen konnte, der das Haus vernichtete.
    Es verbrannte alles. Es fiel zusammen, es schmolz dahin, und wir sahen, dass normale Gegenstände zu grotesken Formen verschmolzen wurden. Da fiel keine Decke mit Krach zu Boden, sie tropfte mehr nach unten, sodass auf dem Boden tatsächlich Lachen zurückblieben, auf denen kleine Flammen tanzten.
    Bei einem normalen Feuer hätten wir uns längst weiter zurückziehen müssen, aber nicht hier. Es traf uns kein Rauch, es erwischte uns auch keine Hitze, und trotzdem waren die Flammen in der Lage, das alte Haus in kurzer Zeit zu vernichten.
    Was blieb übrig?
    Wir mussten nur den Blick senken, um die Masse zu sehen, die auf dem Boden lag. Es gab noch ein Dach, aber das war nach hinten gerutscht.
    Noch immer war die Kraft vorhanden, die dafür sorgte, dass das Schmelzen weiterging. Es war eine Demonstration der Hölle, aber ich ging davon aus, dass Matthias sich nicht allein darauf verlassen würde. Er würde weitermachen, das war sicher.
    Aber wo steckte er?
    Das war im Moment unser Problem. Er konnte sich überall aufhalten und aus einer sicheren Position hervor sein Werk beobachten. Viel war nicht mehr davon übrig.
    Das Haus war ausgebrannt oder zusammengeschmolzen. Auch die Mauern und die Fenster waren nicht mehr zu sehen, und noch immer huschte das grünliche Höllenfeuer hin und her.
    Bei uns war der erste Schock vorüber. Marietta drehte den Kopf und schaute Mandy Hill an. Sie konnte nicht mehr. Suko hielt eine weinende Person fest, die sonst zu Boden gefallen wäre.
    Marietta nickte mir zu und fragte mit leiser Stimme: »Hat er jetzt gewonnen?«
    »Was meinst du denn?«
    »Für mich hat er gewonnen. Dagegen können wir nicht anstinken. Möglich, dass er jetzt Ruhe gibt.«
    »Darauf würde ich nicht wetten.«
    »Worauf dann?«
    »Dass es noch nicht beendet ist.«
    »Und was macht dich so sicher?«
    »Ich kenne Matthias. Der gibt sich nicht mit halben Sachen zufrieden. Der wird weitermachen, und wir haben ihn oben am Himmel nicht zum letzten Mal gesehen.«
    Ich hatte kaum ausgesprochen, als meine Worte durch ihn bestätigt wurden.
    Plötzlich war er da!
    Er stand mitten in der verbrannten und geschmolzenen Ruine. Die Flammen reichten ihm bis zu den Schienbeinen und sengten ihn nicht an.
    Er ging auf den Ausgang zu, erreichte ihn jedoch nicht, weil er vor ihm stehen blieb.
    Um ihn herum war es fahlhell. Der grünliche Widerstand ließ ihn aussehen wie eine Leiche, die schon zu lange über der Erde gelegen hatte.
    Mir war klar, dass er etwas von mir

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