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1721 - Verschwunden in der Höllengruft

1721 - Verschwunden in der Höllengruft

Titel: 1721 - Verschwunden in der Höllengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen sein?« Goya lachte. »Hier besuchen mich Autoren, aber keine Polizisten. Ich kenne den Kerl nicht. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, und jetzt gehen Sie wieder, ich habe meine Zeit nicht gestohlen.«
    Jane sagte: »Nur seltsam, dass auf dem Parkplatz vor Ihrem Haus sein Wagen steht.«
    »Ach ja?« Goya hob die Schultern. Dann grinste er. »Es gibt leider Menschen, die unser Gelände zweckentfremden. Damit muss man immer rechnen. Das wird auch Ihr Kollege so gehalten haben. Ich jedenfalls habe ihn nicht gesehen.«
    Der lügt perfekt!, dachte Jane. Selbst der arrogante Ausdruck ist nicht aus seinem Gesicht verschwunden. Ihn zwingen, die Wahrheit zu sagen, war auch nicht möglich.
    Sie versuchte es mit anderen Worten. »Er ist gesehen worden, Mister Goya. Und zwar hier im Gebäude.«
    »Dafür kann ich nichts, ich habe ihn jedenfalls nicht gesprochen. Das ist mein letztes Wort.« Er nickte Jane und Suko zu und wollte nichts mit ihnen mehr zu tun haben.
    An der Aussage konnten sie nicht rütteln. Es war ihm das Gegenteil nicht zu beweisen. Es gab auch keine Spuren, die auf Johns Anwesenheit hingedeutet hätten. Wenn er von hier aus verschwunden war, hatte Goya das perfekt inszeniert.
    Wie ein Stück Fels stand er hinter seinem Schreibtisch und starrte Jane und Suko an. Er sah aus, als wollte er ihnen an die Kehle gehen, riss sich jedoch zusammen, wobei er sich zugleich veränderte, und das hatte wohl nichts mit der Anwesenheit der beiden Besucher zu tun, sondern mit seinem Ego.
    Er bewegte den Mund, ohne ihn zu öffnen. Sein Blick wurde starr, und der arrogante Ausdruck verschwand aus seinem Gesicht, zudem bewegte er seine Hände. Wie er sie knetete, das deutete schon auf eine gewisse Nervosität hin, die ihn erfasst hatte. Auch der feuchte Film auf seiner Stirn fiel Jane und Suko auf. Beide wechselten einen schnellen Blick.
    Sie waren sich sicher, dass mit dieser Person etwas geschah. Eigentlich hätte er sie schon längst rauswerfen müssen, doch daran dachte er nicht mehr, denn er hatte jetzt genug mit sich selbst zu tun.
    »Da stimmt was nicht«, flüsterte Jane.
    Suko nickte nur.
    Der Verleger hatte sich nicht weiter um sie gekümmert. Er kämpfte mit und möglicherweise auch gegen sich selbst. Es war eine Veränderung, die beide nicht verstanden.
    »Ich denke, dass wir noch bleiben sollen«, raunte Jane dem Inspektor zu.
    »Da sagst du was.«
    Ruben Goya riss sich wieder zusammen. Er fuhr seine Besucher mit rauer Stimme an: »Haut endlich ab!«
    »Nein, das werden wir nicht«, sagte Suko. »Nur wenn wir unseren Kollegen gefunden haben. Wir wissen, dass er hier war, und Sie wissen es auch.«
    Goya bewegte sich im Stehen. Sein Körper zuckte von einer Seite zur anderen. In seinem Gesicht verdichtete sich der feuchte Film. Die Haut zuckte, und in seine Augen trat ein bösartiger Ausdruck. Dann legte er den Kopf zurück und fing an zu lachen.
    Jane und Suko taten nichts. Sie konnten nichts tun, schauten sich an und sahen, dass Goya einen Schritt zur Seite ging und sich dann in seinen Schreibtischstuhl setzte. Er plumpste hinein, blieb sitzen und glotzte über seinen Schreibtisch hinweg, als wollte er seine Besucher mit den Blicken durchbohren.
    »War John Sinclair hier?«, fragte Suko.
    Ruben Goya lachte. Dann nickte er und gab die Antwort mit rasselnder Stimme.
    »Ja, er war hier. Es ist noch hier, aber er wird nicht mehr leben, da bin ich mir sicher …«
    ***
    Sie hatten eine Antwort erwartet oder erhofft. Aber keine, die in diese Richtung zielte, und sie mussten zugeben, dass die Worte ehrlich geklungen hatten. Nur hatten sie die nicht in dieser Art hören wollen.
    John tot?
    Nach den Worten zeigte sich von allen Dingen Jane Collins schockiert. Suko hatte sich besser in der Gewalt, und er stellte auch die Fragen, wobei seine Stimme ruhig klang.
    »Sie geben also zu, dass er hier bei Ihnen gewesen ist?«
    »Das gebe ich.«
    »Und warum erst jetzt?«
    Goya rieb mit beiden Händen über seine Kleidung. Er hechelte, um dann zu flüstern: »Weil die Zeit reif ist. Ja, so ist das. Jetzt ist sie reif.«
    »Sie meinen für unseren Kollegen?«
    »Ja, ja …«
    Jane warf Suko einen knappen Blick zu, und er fühlte sich bemüßigt, eine weitere Frage zu stellen.
    »Dann können Sie uns sicherlich sagen, wo sich unser Kollege im Moment befindet.«
    »Und ob!«, sagte Goya und streckte seine Hände gegen die Decke. »Er ist in der Höllengruft und wird dort verrecken …«
    ***
    Der Gedanke an einen Gegner war mir

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