1722 - Abrutians Boten
Quesch< erzählt hat? Und über den >Turm Utiekks"
„Ja, Alaska. Was ist damit?"
„Er sagte, daß von dort die wahren Befehle kommen. Nicht von Regent Tje Minas... Ich möchte wissen, was für Türme das sind. Vielleicht ist es möglich, Perry und die beiden anderen von dort aus freizubekommen.
Oder es gibt Hinweise, was hier eigentlich gespielt wird. Wäre es nicht tragisch, wenn alles so endet?"
Dao-Lin war ein sehr intelligentes Wesen. Sie verstand sofort, was der ehemalige Maskenträger sagen wollte.
„Wir trennen uns?" fragte sie.
„Ja. Es hat keinen Sinn, wenn wir beide untätig warten. Ich selbst mache mich auf die Suche nach den Türmen. Du bleibst bei Gucky. Wenn ihr entdeckt werdet, hat der Kleine mit dir die besseren Chancen."
„Wir werden nicht entdeckt."
„Ich hoffe es auch nicht. Nehmen wir an, ich bin in zwölf Stunden nicht zurück..."
„Dann mache ich mit Gucky allein weiter."
„Einverstanden."
Saedelaere öffnete die Tür nach draußen, hoffte, daß niemand ihn gesehen hatte, und verschwand im Dunkeln. In sicherer Entfernung vom Gefängnis aktivierte er seinen Deflektor. Er rechnete damit, daß die spärlichen Orterimpulse im Hintergrundrauschen der Stadt untergingen.
Von nun an besaß er Bewegungsfreiheit.
*
Tje Minas hatte den Gefängnissaal komplett mit Kameras bestücken lassen. So besaßen sie sämtliche Gesprächsprotokolle und alle Bilder.
Einiges davon ließ sich der Regent vorführen, insgesamt mehr als eine Stunde voller belangloser Bemerkungen.
Die Gefangenen vermieden es strengstens, über die Aktivitäten ihrer Artgenossen im Orbit zu sprechen. Kein Wort zu diesem Thema. Es gab nicht den geringsten Hinweis darauf, daß eine Befreiungsaktion bevorstand. Gerade das wertete Tje Minas jedoch als sicheres Indiz. Die drei strahlten eine solche Ruhe aus, daß sie irgendeine Form von Sicherheitsreserve besitzen mußten.
Welche?
Solange nicht klar war, ob sie für die Barrayd eine Gefahr darstellten, mußte man vom schlimmsten Fall ausgehen. Für ihn stand fest, daß sie sterben würden; egal ob Terraner, Ayindi oder Schlimmeres.
Die unglaubliche Feuerkraft ihrer Schiffe konnten sie allerdings auf Yolmor bestens brauchen. Nur fiel ihm keine Möglichkeit ein, wie man den Fremden ihre Raumer abnehmen sollte, ohne diese zu beschädigen.
Er ahnte, daß der Zeitfaktor von entscheidender Bedeutung war.
Barrayische Exo-Psychologen - es waren nur wenige - versuchten, die fremde Mentalität in verständliche Begriffe zu fassen. Unter anderem präsentierten sich der Riese namens Tolot und die beiden Rhodans (es schien wirklich zwei desselben Namens zu geben!) als sehr rücksichtsvoll im Umgang miteinander.
Das Einzelwesen zählt beträchtlich mehr als bei den Barrayd.
Wenn dasselbe auch für die Besatzung der drei Rochenschiffe galt, dann... Tje Minas dachte den Gedanken konsequent zu Ende.
Kurz darauf ließ er eine Verbindung zu den Rochenschiffen herstellen.
Die Fremden antworteten mit geteiltem Holobild. Auf der einen Seite stand der Terraner, der sich Reginald Bull nannte, auf der anderen einer namens Atlan. Auf beiden Häuptern befand sich eine Art farbiges Gespinst, beim einen rot und kurz, beim anderen weiß und sehr lang. Man konnte auf die Entfernung nicht sagen, ob es sich um organische Auswüchse, um ein Schutzfell oder einen flexiblen Schutzhelm handelte.
„Hier spricht der Regent von Yolmor", sagte Tje Minas. „Ihr wißt, daß sich Icho Tolot und die zwei Rhodans in unserer Gewalt befinden.
Deshalb fordere ich euch auf, innerhalb kürzester Zeit eure Schiffe zu verlassen. Nur dann, wenn wir euch ohne eure Machtmittel untersuchen, können wir feststellen, ob ihr für uns ungefährlich seid."
„Ich denke nicht, daß wir dazu bereit sind", formulierte Atlan bedächtig. „Wenn unser Verhalten von Styoroom als Beweis nicht reicht, was dann?"
„Ihr habt keine Wahl."
„Aber selbstverständlich. An Bord unserer Schiffe könnt ihr uns nicht angreifen. Dagegen liegt der Planet Yolmor vollständig in unserem Schußfeld. Wir hätten ihn längst vernichten können."
Tje Minas war klar, daß der Fremde recht hatte. Die Exo-Psychologen sagten jedoch für diesen Fall eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit voraus.
„Ich erinnere an unsere Gefangenen", sagte er. „Jeder Angriff würde zuerst sie treffen. Ich gebe euch eine letzte Bedenkzeit: Ihr bekommt zwei Tage, eure Schiffe zu übergeben. Tut ihr das nicht, lasse ich nach Ablauf der Frist den ersten
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