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1722 - Abrutians Boten

Titel: 1722 - Abrutians Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Reihe weiterer, eigentlich unbeteiligter Minen zur Detonation an, so daß sich ein wahrer Domino-Effekt ergab. Die Wucht überstieg alles, womit die Barrayd gerechnet hatten.
    Offenbar trugen die Botenschiffe in dem Augenblick, da sie vergingen, einen guten Teil zum energetischen Chaos bei. Irgend etwas in diesen Schiffen explodierte noch zusätzlich. Und das war genau der unberechenbare, katastrophale Faktor.
    Tje Minas spürte eine hochfrequente Vibration in seinem Sessel.
    Unmöglich!
    Er war durch mehrere Planetenbahnen vom Minenfeld getrennt!
    Die Luft selbst schien in Flammen zu stehen. Ganz Yolmor schüttelte sich wie in einem geisterhaften, unwirklichen Sturm.
    Ihm wurde bewußt, daß sie einen verhängnisvollen Fehler begangen hatten. Die Wucht der Explosionen vernichtete nicht nur die Boten Abrutians, zugleich wurde auch die 5-D-Struktur des Dolphor-Systems erschüttert.
    Ein paar Sekunden noch. Dann explodiert der Doppelstern.
    Tje Minas betete zu Utiekk, daß die Flotte bald das Minenfeld passierte und endlich die Serie der Explosionen abriß.
     
    *
     
    Reginald Bull wurde kreidebleich.
    „Nadja, Mila... Seht euch das an! Diese Irrsinnigen haben ihr eigenes System vermint! Verdammt! Die sprengen sich selbst in die Luft!"
    Wußten die Barrayd nicht, daß ein Sonnensystem, gerade ein kompliziertes wie das ihre, eine zerbrechliche Einheit darstellte?
    „Was sollen sie machen, Bully?"
    Tot sind sie sowieso...
    Selbst die Schutzschirme der CA-DRION erbebten, als das Raum-Zeit-Kontinuum von Myriaden feinster Risse durchzogen wurde.
    Die Katastrophe dauerte gut dreieinhalb Minuten. Am Ende stieß das Gros der Flocken durch die Minenfelder. Etwa neunhundert Schiffe hatten den Riegel unbeschadet hinter sich gebracht, der Rest trieb in Kristallsplitter zerlegt durch das Explosionsgebiet.
    Die Kreuzer, die die Felder ausgestreut hatten, zogen sich weit hinter die erste Abfanglinie zurück. Es war offensichtlich, daß der barrayische Kommandant sie nicht weiter einzusetzen gedachte.
    Nadja Vandemar kniff die Augen zusammen. Sie betrachtete die Schlachtfeldszenerie mit großer Sorgfalt.
    „Die Barrayd lassen uns von 1000 Heat-Kreuzern bewachen. Aber sie brauchen doch jede Einheit für den Kampf... Ich verstehe das nicht.
    Wahrscheinlich fürchten sie, daß wir Yolmor angreifen, sobald wir frei sind."
    „Unfug!" stieß der rothaarige Mann erbittert hervor. „Wir hätten doch schon längst schießen können. Ich hoffe nur, daß irgendwen da unten mal der Mut für eine logische Entscheidung packt. Mein Gott, was sind das für... Idioten! Ich finde kein anderes Wort."
    „Ich glaube nicht, daß sie im Sinne des Wortes dumm sind", meinte Mila Vandemar. Von den drei Personen an Bord der CADRION machte sie den sachlichsten Eindruck. „Wahrscheinlich sehen wir nur, was eine Mischung aus Furcht und Religion bewirken kann. Nämlich totale Lähmung."
    Bull starrte unverwandt in die Holos; mit gekräuselter Stirn und verkrampften Händen. Die ersten Schneeflocken stießen durch die Reihen der Abfangflotte in Richtung Yolmor vor. Einige kamen bedrohlich nahe und wurden erst von drei patrouillierenden Phoor-Jägern in letzter Sekunde abgefangen.
    Dabei konnte man froh sein, daß sie, im Vergleich zu terranischen Schiffen, ausgesprochen ineffizient operierten. Terraner wären mit einem einzigen Hyperraum-Manöver an Ort und Stelle gelangt - ohne sich von den Abfangflotten beirren zu lassen. Die Schneeflocken dagegen griffen nur selten zu diesem Mittel.
    Vermutlich gab es zwei Gründe dafür. Der erste lag darin, daß die Flocken ein Koordinatensystem aus Fraktalen benutzen. Was eine ziemlich komplizierte Sache war, die durchaus die Manövrierfähigkeit im kleinsten Feinbereich behindern konnte. Zudem wurden die Flocken von speziellen Kommandoeinheiten bis in die Nähe des Ziels gelenkt. An der eigentlichen Schlacht nahmen diese Einheiten nicht mehr teil. Demnach verfügten die Schneeflocken über eine sehr beschränkte Fähigkeit, die eigenen Pläne abzuwandeln.
    Bull versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie es in ihm aussah.
    Aber er war kein Schauspieler. Aus Sorge um Rhodan war er viel zu nervös dazu.
    „Eins ist mal sicher: Wir brauchen bloß abzuwarten, dann erledigt sich das ganze Problem von selbst. In rund ein bis zwei Stunden sind alle Barrayd tot. Falls nicht jemand etwas unternimmt - aber wer sollte das?
    Dann haben wir es mit Heat-Kreuzern ohne Besatzung zu tun. Kinderspiel. Sofern Perry, Michael und

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