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1722 - Abrutians Boten

Titel: 1722 - Abrutians Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wie sollen wir mit drei Personen die CADRION ins Gefecht steuern? Und auf der TYRONA fehlt Dao-Lin, also immer noch zu schwer. Zur vollen Manövrierfähigkeit müssen es immer fünf sein. Außerdem haben die Barrayd noch Perry, Michael und Tolot. Nein, wir halten still. Bis auf weiteres."
    In diesem Moment flimmerte vor seinen Augen die Luft. Bull schnappte sprachlos nach Luft; es waren Gucky, Saedelaere und Dao-Lin-H’ay.
    „Keine Zeit, Dicker!" piepste der Ilt, offenbar bester Laune. „Muß noch zwei Rhodans und ein halutisches Schwergewicht nach Hause bringen. Außerdem unsere Kartanin hier!"
    Gucky ließ Saedelaeres Hand los - und war mit Dao-Lin-H’ay verschwunden, bevor Bull ein einziges Wort sagen konnte.
    Der rothaarige Mann schüttelte nur entgeistert den Kopf. „Mein Gott, Alaska, was ist eigentlich los?"
    Der ehemalige Maskenträger lächelte erschöpft. „Gucky hat schon recht: Keine Zeit! Es kann losgehen. Die Barrayd sind hoffentlich auf unserer Seite."
    In diesem Moment erlosch das Fesselfeld rund um die TYRONA und die CADRION. Saedelaere nahm im Pilotensessel Platz, neben Bull. Sie hatten nur wenige Sekunden zu warten, dann tauchte endlich wieder Gucky auf.
    „Gefechtsbereit", sagte Bull laut und deutlich. „Es geht los, Freunde!"
    Ein spürbarer Ruck lief durch die CADRION, als Zeichen des technisch extremen Wendemanövers, das die Piloten ihrem Schiff zumuteten.
    Die tausend Heat-Kreuzer blieben im Bruchteil einer Sekunde weit zurück.
    Aus den Augenwinkeln behielt Bull ein Abbild Yolmors im Auge. Die MANAGA erhob sich im Alarmstart vom Landefeld, was die Atmosphäre des Planeten in tosenden Aufruhr versetzte. Perry und Michael Rhodan sowie Tolot befanden sich demnach wohlbehalten an Bord. Sonst wäre ein solches Manöver nicht möglich gewesen.
    Die Rochenschiffe bildeten ein gleichseitiges Dreieck über Yolmor.
    Nun, da sie ihre Reichweite mit überraschenden Kurswechseln voll ausspielen konnten, vernichteten sie Hunderte von Schneeflocken binnen weniger Minuten. Der Vormarsch der Flotte kam praktisch zum Stillstand.
    Im Zusammenspiel mit den 18 Phoor-Jägern des Systems trieben sie die abrusischen Einheiten von Yolmor weg, in Richtung Systemgrenze.
    Die ganze Zeit aber starrte Bull auf den Orterholo, direkt vor seinen Augen; er hegte ständig Befürchtungen, daß am Ende doch noch einer Einheit der Durchbruch gelingen könnte. Dann wäre alles umsonst, das ganze Stillhalten, und erst recht die Opfer an Bord der treibenden Heat-Kreuzer.
    Die Flotte der Schneeflocken schrumpfte auf weniger als dreihundert Einheiten zusammen.
    Dann zweihundert, hundert...
    Nur noch wenige Dutzend; und diese suchten ihr Heil in ziellosen Hyperraum-Sprüngen, mit denen sie sich dem Zugriff der Jäger entzogen.
    Zu planvollen Manövern waren sie nicht mehr fähig.
    „Bully..."
    „Ich seh’s, Alaska."
    Bull spürte, wie das Blut aus seinem Schädel wich.
    Was niemand mehr erwartet hatte, trat an diesem Punkt doch ein. Er registrierte es mit ungläubig geweiteten Augen, mit klopfendem Herzen und einem lautlosen Schrei auf den Lippen.
    Ein einziges Kristallschiff schaffte den Durchbruch. Aus purem Zufall!
    Es ließ sämtliche Sperren hinter sich, übersprang den Gürtel der Heat-Kreuzer mit einem kurzen Hyperraum-Manöver und nahm direkten Kurs auf Yolmor.
    Bull begriff im selben Moment, daß sie verloren hatten. Keines der Rochenschiffe war nahe genug, jetzt noch einzugreifen. Ebensowenig einer der 18 Phoor-Jäger, die sich allesamt auf das Gros der Flotte gestürzt hatten.
    Der Schatten eines schrecklichen Bildes huschte durch seinen Geist.
    Sterbende Welt, von Kristall überzogen.
    Berstende Städte, Körper ohne Leben, begraben unter einer schimmernden, tödlichen Lawine. Sterbendes System, das Ende des Nihhat-Nebels.
    Ein Aufschrei von Alaska Saedelaere befreite ihn aus der Lähmung.
    Von der Oberfläche Yolmors schoß mit irrsinniger Beschleunigung ein neunzehnter Phoor-Jäger hoch!
    „Verdammt!" murmelte der rothaarige Mann. „Wo kommt der her?
    Wie ist das möglich?"
    Reginald Bull spürte, daß etwas nicht in Ordnung war, daß er sich jedoch zu Saedelaere umdrehte, war reiner Zufall.
    „Das ist Ouidane!" sagte der ehemalige Maskenträger hölzern. „Ich...
    ich habe gedacht, sie läge noch im Horchturm der Quesch."
    Saedelaere starrte wie hypnotisiert auf das Abbild des Phoor-Jägers im Orter-Holo. Mit höchster Geschwindigkeit schoß der Jäger auf die durchgebrochene Schneeflocke zu. Jetzt!

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